ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein Jahr nach der Beschattungsaffäre bei der Schweizer Bank Credit Suisse hat die Finanzaufsicht (Finma) ein Verfahren eröffnet. Es geht um die Überwachung des Spitzenmanagers Iqbal Khan, der bei der Bank gekündigt hatte und später zur Konkurrenz wechselte. Die Finma gehe der Frage nach, wie die Beschattungs- und Sicherheitsaktivitäten der Bank dokumentiert und kontrolliert wurden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Untersuchung dauere mehrere Monate. Die Credit Suisse sagte ihre volle Kooperation zu. Die Beschattung von Mitarbeitenden gehöre nicht zur Kultur der Bank, betonte sie.

Der Fall war im vergangenen September nach einer Auseinandersetzung mitten in Zürich ans Licht gekommen. Khan hatte die Privatdetektive, die ihn und seine Frau verfolgten, bemerkt und zur Rede gestellt. Dabei kam es zu einem Handgemenge. Khan alarmierte die Polizei. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Detektive im Auftrag der Credit Suisse arbeiteten.

Banken fürchten oft, dass ranghohe Mitarbeiter sich beim Wechsel zur Konkurrenz über ein Verbot hinwegsetzen, Kunden mitzunehmen. Die Credit Suisse berichtete nach einer internen Untersuchung, der Sicherheitschef habe die Aktion im Alleingang und ohne Wissen von Konzernchef Tidjane Thiam organisiert. Beide haben die Bank inzwischen verlassen./oe/DP/fba

Quelle: dpa-Afx