MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wacker Chemie will wegen der fortgesetzten Branchenflaute im Rahmen des in groben Zügen angekündigten Kostenprogramms jährlich mehr als 300 Millionen Euro einsparen. Die Hälfte der Summe soll durch den Abbau von voraussichtlich weltweit mehr als 1.500 Stellen erreicht werden, wie der Spezialchemiekonzern am Donnerstag mitteilte. Das ist fast ein Zehntel aller Stellen. Der größte Teil der Stellen soll dabei an den deutschen Standorten abgebaut werden. Die Maßnahmen sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Der Kurs der Aktie legte um rund zwei Prozent zu.

Unternehmenschef Christian Hartel hatte Ende Oktober ein Sparprogramm angekündigt, nun folgten die ersten Details. "Ziel ist es, durch die Einsparungen unsere Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken", so Hartel laut Mitteilung. "Insbesondere am Standort Deutschland erweisen sich die viel zu hohen Energiepreise und bürokratische Hemmnisse weiterhin als zentraler Bremsklotz für eine erfolgreiche Entwicklung der chemischen Industrie."

Ende Oktober musste Wacker den Jahresausblick in der Tendenz senken. So ringt die gesamte Branche nicht nur mit den Problemen in Deutschland, vor allem die seit Jahren andauernde schwere Immobilienkrise in China hinterlässt Spuren. Zudem drängen zunehmend chinesische Chemieunternehmen mit Exporten nach Europa./mis/jha/

Quelle: dpa-Afx