Ob Smart-Beta-Strategien nun Smart sind oder nichts anderes als "normale" Beta-Strategien, darüber ist es müßig zu diskutieren. Denn es gibt unter den smarten ETFs einleuchtende Ansätze und auch weniger Überzeugendes. Charme hat etwa Invescos Ansatz, dividendenstarke Schwellenländer-Aktien mit einer Low-Vola-Strategie zu verknüpfen. Der ETF verbindet somit zwei der beliebtesten und erfolgreichsten Faktoren - Dividenden und geringe Volatilität. Beim Emerging Markets ETF werden im ersten Schritt aus dem 1068 Titel umfassenden Schwellenländerindex von FTSE die 150 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite der letzten zwölf Monate ausgewählt. Um eine entsprechende Diversifikation zu gewährleisten, wird ein Sektor auf maximal 25 Prozent begrenzt. Einschränkungen auf Länderebene gibt es dagegen nicht. Im ETF landen von den 150 Titeln dann die 100 Aktien, welche die geringste Volatilität aufweisen. Die Gewichtung erfolgt auf Basis der Dividendenrendite und beträgt maximal drei Prozent pro Aktie. Jedes Jahr im Mai wird die Zusammensetzung überprüft und entsprechend angepasst.
Die Struktur des Index verändert sich durch die Smart-Beta-Strategie deutlich. Hoch bewertete und zudem volatile Märkte wie Indien, aber auch China, die nur wenige Werte mit hohen Dividendenrenditen aufweisen, werden stark untergewichtet. Günstige Märkte mit hohen Dividendenrenditen wie Russland und Taiwan sind dagegen stark übergewichtet. Daher werden auch auf Branchenseite auch Rohstoffe und Versorger übergewichtet. Das führt dazu, dass die Dividendenrendite mit 5,4 Prozent extrem hoch ist. Im normalen FTSE-Index sind es nur 2,8 Prozent. Die Volatilität wird durch die smarte Strategie um 20 bis 25 Prozent gesenkt.
Wer auf hohe laufende Ausschüttungen Wert legt, fährt mit dem Fonds gut. Zudem liefert er auch eine Performance auf Indexhöhe ab.