So hat zum Beispiel Sanjeev Gandhi, der für das Asien/Pazifik-Geschäft zuständige BASF-Vorstand in der zweiten Junihälfte im großen Stil BASF-Aktien gekauft. Im Zuge von zwei Transaktionen erwarb er insgesamt 3.000 Anteilsscheine und bezahlte hierfür über 246.000 Euro. Auch im Mai herrschte in der Chefetage des Chemiekonzerns hinsichtlich der Perspektiven der BASF-Aktie ein hohes Maß an Zuversicht. Im "Wonnemonat" haben elf Unternehmensmanager aus dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat insgesamt fast 8.200 Aktien erworben und hierfür über 700.000 Euro bezahlt. Sollte der Worst-Case - ein global um sich greifender Handelskrieg - ausbleiben, dürfte der DAX-Wert sowohl unter fundamentalen als auch unter charttechnischen Aspekten ein aussichtsreiches Investment darstellen.

Aus charttechnischer Sicht fällt bei der BASF-Aktie derzeit auf, dass sie sich derzeit gefährlich nahe an einer wichtigen Unterstützungszone befindet. Diese verläuft bei 80 Euro und erwies sich vor genau einem Jahr als Ausgangsbasis für eine markante Kursrally auf in der Spitze fast 98 Euro. Als charttechnischer Belastungsfaktor fungiert derzeit aber die langfristige 200-Tage-Linie. Sie wurde nämlich im Februar unterschritten, was als klares Verkaufssignal gilt. Auch der im Mai erfolgte "Abpraller" an der Durchschnittslinie generierte eher schlechte Laune. Außerdem wechselte sie in den vergangenen Wochen in den Abwärtsmodus, was Chartisten als negativen Begleitumstand interpretieren.

Auf Seite 2: Gründer Samwer greift bei Rocket Internet zu

Obwohl die Aktie von Rocket Internet derzeit auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren notiert, hat der Unternehmensgründer und Vorstandschef Oliver Samwer 1,5 Millionen Rocket-Internet-Aktien im Gegenwert von über 40 Millionen Euro erworben. Zur Erinnerung: Auf der Website von Rocket Internet wird aktuell eine Beteiligungsquote (via Global Founders GmbH) in Höhe von 39,7 Prozent ausgewiesen. Übrigens: Bereits im Dezember hat Samwer 1,65 Millionen Aktien zum Preis von 20,50 Euro (aktuell: 28,06 Euro) erworben. Über die Gründe darf nun spekuliert werden. In der Vergangenheit wurde in Börsenkreisen unter anderem darüber diskutiert, dass sich das Unternehmen von der Börse möglicherweise zurückziehen könnte.

Unter charttechnischen Aspekten deutet bei Rocket Internet einiges auf eine erfolgreiche Bodenbildung hin. Nach einem fulminanten Börsendebüt im Herbst 2014 stürzte die Aktie des Beteiligungsunternehmens innerhalb von zwei Jahren von einem Rekordhoch bei über 57 Euro auf ein Rekordtief von 15,23 Euro ab. Danach gab es dann eine markante Erholung auf aktuell mehr als 28 Euro zu beobachten. Besonders Interessant: Im Sommer vergangenen Jahres wurde die langfristige 200-Tage-Linie überwunden, was in der Chartlehre als klares Kaufsignal gilt. Außerdem vollzog die Durchschnittslinie danach einen Trendwechsel nach oben, was das charttechnische Sentiment zusätzlich aufgehellt hat. Mittlerweile wird die Luft aber zusehends dünner, da oberhalb von 30 Euro signifikante Widerstandszonen angesiedelt sind.

Auf Seite 3: Massive Insiderkäufe bei ProSiebenSat.1

Nach dem "Rauswurf" aus dem DAX setzte sich bei dem Medientitel ProSiebenSat.1 die Talfahrt weiter fort. Mittlerweile ist die Aktie auf dem niedrigsten Stand seit über fünf Jahren angelangt. Allzu große Sorgen bereitet dies Vorstandschef Maximilian Conze und Aufsichtsratschef Werner Brandt jedoch nicht. Ende Juni hat nämlich Conze für 1,5 Millionen Euro 62.473 Aktien gekauft, während Brandt für fast 8.000 Aktien mehr als 187.000 Euro bezahlt hat. Besonders interessant: Seit dem Jahreswechsel gab es bei ProSiebenSat.1 bereits elf Insiderkäufe im Gesamtvolumen von fast 87.000 Aktien zu beobachten. Dies spricht zweifellos für den zuletzt arg gebeutelten Titel.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.