* BREXIT: Nach der breiten Ablehnung ihres jüngsten Vorschlags zur Lösung der Brexit-Krise sieht sich die britische Premierministerin Theresa May verstärkt Rücktrittsforderungen ausgesetzt. May müsse umgehend abtreten, verlangte etwa der konservative Abgeordnete Tom Tugendhat in einem Beitrag für die "Financial Times". Sie müsse den Schritt nach der Europawahl bekanntgeben, die in Großbritannien am Donnerstag über die Bühne geht. Für vorübergehende Unruhe an den Finanzmärkten sorgten Medienberichte, in denen von Gerüchten über einen angeblichen Rücktritt Mays noch am Mittwochabend die Rede war.

* BREXIT: Im Streit über den Brexit-Kurs der britischen Regierung ist ein weiteres Mitglied des Kabinetts von Premierministerin Theresa May zurückgetreten. Die Beauftragte für Parlamentsangelegenheiten, Andrea Leadsom, erklärte, sie könne Mays Ansatz nicht mittragen. "Ich glaube nicht mehr daran, dass unsere Vorgehensweise das Ergebnis des Referendums umsetzen wird", schrieb sie in einem Brief an die Premierministerin. Leadsom kritisierte insbesondere den neuen Plan der Regierungschefin, das Parlament über ein zweites Brexit-Referendum abstimmen zu lassen. Leadsom ist eine prominente Befürworterin eines EU-Austritts.

* FED: Die US-Notenbank Fed will auch bei einer Aufhellung der globalen Konjunktur ihre ruhige Gangart bei der Zinspolitik beibehalten. Wie aus den Protokollen der jüngsten Zinssitzung hervorgeht, sind ihre Führungsmitglieder der Ansicht, dass Geduld noch für geraume Zeit angebracht sein könnte, "selbst wenn die weltweiten wirtschaftlichen Bedingungen und Finanzkonditionen sich weiter verbessern sollten". Eine Reihe von Währungshütern warnte zwar, die Inflation könne sich abschwächen. Doch viele Mitglieder im Führungskreis der Fed sind der Ansicht, dass der jüngste Rückgang der Teuerungsrate ein vorübergehendes Phänomen gewesen sein dürfte.

* Der DEUTSCHEN BANK steht heute wieder einmal eine turbulente Hauptversammlung ins Haus. Nachdem es dem größten deutschen Institut zwar gelungen ist, nach drei Jahren mit roten Zahlen in Folge wieder einen kleinen Gewinn einzufahren, nahm die Kritik vieler wichtiger Aktionäre vor allem an Aufsichtsratschef Paul Achleitner zuletzt wieder zu. Insbesondere der rekordniedrige Aktienkurs schmerzt. Doch auch die weiterhin unklare Strategie nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit der Commerzbank sorgt bei vielen Anteilseignern für Frust.

* EU: Die Wahl zum Europaparlament beginnt heute in den Niederlanden und bei den Briten. Letztere sollten eigentlich gar nicht mehr mitwählen, doch wegen der Verschiebung des EU-Austritts wird nun auch im Vereinigten Königreich abgestimmt. Prognosen wird es aus Großbritannien am Abend nicht geben. In den Niederlanden dürften dagegen Ergebnisse von Nachwahlbefragungen gegen 21.00 Uhr veröffentlicht werden. Die offiziellen Wahlresultate dürfen erst am Sonntagabend bekanntgegeben werden, wenn auch in allen anderen EU-Ländern die Wahlen über die Bühne gegangen sind. In den vier Tagen sind insgesamt 430 Millionen Europäer zur Wahl eines neuen EU-Parlaments aufgerufen.

* Die DEUTSCHE BANK muss Finanzunterlagen von US-Präsident Donald Trump an den Kongress übergeben. Bundesbezirksrichter Edgardo Ramos wies in New York die Klage von Trump gegen die entsprechenden Anweisungen von zwei Ausschüssen des Repräsentantenhauses zurück, die beide von den Demokraten geführt werden. Auch das Institut Capital One Financial ist von der Entscheidung betroffen. Die Deutsche Bank kündigte an, dem Urteil Folge zu leisten. Eine Stellungnahme des Präsidenten lag zunächst nicht vor. Seine Klage wurde auch im Namen seiner Kinder Donald Jr., Eric und Ivanka und sieben seiner Firmen eingereicht.

* Die DEUTSCHE BANK ist auch nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit der Commerzbank offen für Zusammenschlüsse. Man glaube, dass Größe ein wichtiger Teil des Erfolgs sei, sagte Finanzvorstand James von Moltke der "BöZ". Über eine Konsolidierung auf europäischer Ebene werde viel geredet. "Wir haben gesagt, dass wir daran teilnehmen wollen. Wir haben aber nach wie vor Arbeit zu erledigen, um unsere Ertragskraft als eigenständige Bank zu steigern."

* BAYER: Ein US-Richter hat im Glyphosat-Prozess den Staranwalt Kenneth Feinberg als Vermittler bestellt. Innerhalb der nächsten 14 Tage müsse sich der Rechtsexperte mit Vertretern des Pharmakonzerns Bayer und der Kläger treffen, um Gespräche über einen möglichen Vergleich zu leiten, sagte der zuständige Richter Vince Chhabria.

* INFINEON will trotz Flaute in den Auftragsbüchern seine Investitionen nicht zurückfahren. "Im laufenden Geschäftsjahr investieren wir überproportional viel. Das wird sich über die Jahre aber ausgleichen", sagte Infineon-Produktionsvorstand Jochen Hanebeck dem "Handelsblatt".

rtr