Ob süßes Gebäck, leckere Häppchen oder raffinierte Delikatessen: Die kulinarischen Spezialitäten von Do & Co kommen gut an. Die Geschäfte des Gastronomie- und Catering-Unternehmens brummen, wie die Zahlen für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2014/15 belegen. Verglichen mit dem Vorjahr steigerten die Wiener den Umsatz um 23,8 Prozent auf fast 598 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um 23,7 Prozent auf 58,9 Millionen Euro zu. Der Gewinn je Aktie sprang um gut ein Drittel von 2,03 auf 3,00 Euro hoch.

Eine Momentaufnahme ist das nicht. Do & Co weist seit Jahren ein beachtliches Wachstum aus. Zu verdanken ist dies vor allem dem Expansionsdrang von Attila Dogudan. Der umtriebige, türkischstämmige Chef und Gründer des Unternehmens akquiriert Kunden wie am Fließband und legt bei der Erschließung von Märkten und der Eröffnung neuer Standorte ein hohes Tempo vor. Wie stark Do & Co wächst, lässt sich auch am Personal ablesen: Ende 2014 standen mit 8683 Mitarbeitern rund 1600 mehr auf der Gehaltsliste als ein Jahr zuvor.

Den Anlegern scheint die Strategie zu gefallen - die Aktie ist kaum zu bremsen. Mit der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen kletterte das Papier an der Wiener Börse auf über 71 Euro - neues Allzeithoch. Kostete das Papier 2010 gerade mal zehn Euro, hat es sich mittlerweile versiebenfacht.

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Das Catering für Fluggesellschaften macht rund zwei Drittel der Erlöse von Do & Co aus. Derzeit stehen mehr als 60 Airlines auf der Kundenliste. Darunter auch zahlreiche aus dem arabisch-asiatischen Raum wie Emirates oder Singapore Airlines, die für ihren exzellenten Service bekannt sind. Die Perspektiven für die Airlines sind derzeit gut. Der internationale Luftverkehrsverband (IATA) rechnet für 2015 mit einem weltweiten Passagierwachstum von sieben Prozent. Dank des Ölpreisverfalls und eines stärkeren globalen Wirtschaftswachstums sollten die Fluggesellschaften ihre Profitabilität daher steigern können. Dies könnte der Umsatz- und Gewinnentwicklung von Do & Co weitere Impulse verleihen, meint Analyst Stephan Trubrich von Kepler Cheuvreux.

Gut sind die Aussichten auch für die beiden anderen Sparten des Unternehmens: Event Catering sowie das Geschäft mit Restaurants, Lounges und Hotels. Im Event Business ist Do & Co auf sportliche Großereignisse spezialisiert: So wird zum Beispiel die Formel 1 kulinarisch betreut, ebenso Fußballspiele in der Münchner Allianz Arena. 2016 kümmern sich die Wiener um das leibliche Wohl der Gäste der Fußball-EM in Frankreich.

Neuester Schachzug von Firmenchef Dogudan ist ein Joint Venture mit dem Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé zum Betrieb von Nespresso-Kaffeehäusern. Laufen die in Wien und London geplanten Tests erfolgreich und stimmen die Kartellbehörden dem Deal zu, dürfte der internationalen Expansion nichts im Weg stehen. Analyst Trubrich sieht für dieses Geschäft langfristig hohes Umsatz- und Margenpotenzial. Sein Kursziel für die Aktie hob er von 70 auf 80 Euro an.

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