Das Unternehmen ist auf Herstellung und Vertrieb von Generika spezialisiert sowie auf den Parallelimport von EU-Originalarzneimitteln. Beide - Generika und Parallelimporte - bieten gegenüber den jeweiligen Originalpräparaten deutliche Kostenvorteile von teils mehr als 30 Prozent und zählen so seit vielen Jahren bei den Krankenkassen zu wichtigen Kostenbremsen. Immerhin konnten die Krankenkassen alleine in Deutschland schon in den ersten zehn Monaten 2014 laut Branchenangaben mehr als elf Milliarden Euro durch Generika einsparen.

Ist schon Pharma insgesamt ein Wachstumsmarkt - Stichwort Alterung der Bevölkerung und steigende Einkommen in den Schwellenländern - so gibt es bei Generika entsprechend noch schnellere Zuwächse. Stiegen die weltweiten Pharmaausgaben in 2013 um 2,4 Prozent, so werden für Generika weltweit zwischen 2013 und 2018 Zuwächse von elf Prozent im Jahr erwartet.

In diesem Umfeld konnte Haemato seinen Umsatz in den letzten Jahren auch deutlich ausbauen. Alleine im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse des Pharmaunternehmens aus Schönefeld bei Berlin um 16,8 Prozent auf 202,7 Millionen Euro. Und wie oft bei Firmen aus dem Arzneimittelbereich werden dabei beständig hohe Gewinne erzielt. Zwar fiel der Jahresüberschuss bei Haemato im vergangenen Jahr von 8,4 auf 7,0 Millionen Euro, doch das war Folge von hohen Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten für Lagerhaltung, Produktion und Vertrieb. Das Ergebnis lag dennoch bei 0,34 Euro je Aktie - ein moderates 13er-KGV.

Auf Seite 2: Hohe Dividenden und Gewinnsteigerungs-Phantasie





Neben dem Wachstumsmarkt Pharma mit seinen stabilen Erträgen ist Haemato aus zwei Gründen für Anleger interessant. Zum einen gibt es hohe Dividenden. Für 2014 wurden erst vor vier Wochen nach der Hauptversammlung Anfang Juni 0,30 Euro je Aktie ausgezahlt. Haemato zählt dadurch mit einer nachhaltigen Dividendenrendite von 6,8 Prozent zu den Top-Dividendenwerten auf dem Kurszettel. Zum anderen besteht sogar noch Gewinnsteigerungs- und Dividendenerhöhungs-Phantasie. Und zwar nicht nur durch den erwarteten Rückgang der in 2014 erhöhten Kosten für den Kapazitätsausbau, sondern aus zwei neuen Produkten, die das Unternehmen in seine Angebotspallette aufnehmen will: Botox und Hyaluronsäure - zwei wichtige Produkte für Schönheitsoperationen. Diese will Haemato nicht nur an Apotheken, sondern beispielsweise auch direkt an Schönheitskliniken liefern.

Mittelfristig dürfte der Gewinn bei Haemato damit insgesamt deutlich zulegen. Ab 2016 könnte ein Ergebnis im Bereich von 0,50 Euro je Aktie oder mehr drin sein und eine Anhebung der Dividende auf etwa 0,35 Euro. Mit einer Rendite von 7,9 Prozent und einem stabilen Geschäftsmodell wäre Haemato damit nicht nur ganz klar eine Aktie zum Kaufen und Liegenlassen, sondern hätte wegen der hohen Ausschüttung obendrein auch kurzfristig schönes Kurspotenzial. Zur nächsten Hauptversammlung - voraussichtlich im Juni 2016 - ist wieder mit Kursen von deutlich über 5,0 Euro zu rechnen.

ISIN: DE 000 619 070 5

Gewinn je Aktie 2016e: 0,50 Euro

KGV 2016e: 8,8

Eigenkapitalquote: 58,0%

Eigenkapital/Aktie: 2,84 Euro

Dividende 2015e/Rendite: 0,30 Euro/6,8%

Kurs/Ziel/Stopp: 4,42/6,0/3,20 Euro