Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) legte im dritten Jahresviertel auf gut 12 Millionen Euro zu. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Minus von mehr als 31 Millionen Euro angefallen. Unter dem Strich blieben bereinigt um Effekte aus der Wechselkursabsicherung 1,5 Millionen Euro hängen. Im Vorjahr hatte es noch einen Fehlbetrag von gut 27 Millionen Euro gegeben.

Beim Umsatz ging es um knapp 6 Prozent auf 727 Millionen Euro nach oben, was deutlich weniger war als Analysten im Durchschnitt auf dem Zettel hatten. Dem Experten Knud Hinkel von der Equinet Bank zufolge lag dies auch an dem langsamer als erwarteten Produktionsanlauf im neuen Kali-Werk in Kanada.

Die K+S-Aktien drehten im frühen Handel mit 2 Prozent ins Minus, nachdem sie vorbörslich noch im Plus gelegen hatten. Händlern zufolge kamen Aussagen zur Abwasser-Entsorgungsproblematik positiv an. So erwartet K+S bis zum Jahresende keine abwasserbedingten Produktionsausfälle mehr im Werk Werra. Hier war es in der Vergangenheit immer wieder zu Stillständen gekommen. Zudem erhielt der Konzern die Genehmigung zum vorzeitigen Beginn der Haldenerweiterung am Standort Hattorf. Das beseitige eine weitere Hürde, schrieb Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank.

Der im Index der mittelgroßen Werte MDax notierte Konzern hielt an den Prognosen für das Gesamtjahr fest. Der Umsatz dürfte demnach 2017 auf 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro klettern nach knapp 3,5 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Beim operativen Gewinn (Ebit I) werden 260 bis 360 Millionen Euro angepeilt nach 229 Millionen Euro im Vorjahr. Am Markt hatte es Befürchtungen gegeben, dass der Gewinnausblick etwas gesenkt werden könnte.

Die Blicke bleiben aber vor allem in die fernere Zukunft gerichtet. "Auch im dritten Quartal hat sich die Ertragslage weiter verbessert und wir sind in den wichtigen Umwelt- und regulatorischen Themen weiter vorangekommen", erklärte der seit Mai amtierende K+S-Chef Burkhard Lohr. "Trotzdem bleibt 2017 ein Übergangsjahr."

Im Oktober hatte K+S eine neue Wachstumsstrategie vorgestellt und sich ehrgeizige Ziele bis 2030 gesetzt. Dabei baut das Unternehmen weiter auf die Geschäftsfelder Kali und Salz. Der Fokus liegt künftig auf den vier Kundensegmenten Agrar, Industrie, Konsumenten und Auftausalz für Kommunen. Der Umsatz soll bis 2030 auf etwa 11 Milliarden Euro zulegen, das operative Ergebnis (Ebitda) soll auf 3 Milliarden Euro steigen. Zum Vergleich: 2017 werden 560 bis 660 Millionen Euro angestrebt.

Eine wichtige Rolle bei der Wachstumsstrategie spielt die Kali-Mine in Kanada, die Anfang Mai eröffnet wurde. Sie ist die größte Investition des Konzerns. Hier wird die Produktion nach und nach hochgefahren. Im laufenden Jahr dürfte die Produktion im Werk Bethune mit rund 500 000 Tonnen nun aber geringer ausfallen als geplant. Bisher hatte das Management bis zu 700 000 Tonnen erwartet./mis/das/jha/