Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 18,4 Zähler erwartet. Das Barometer verharrte aber deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt von plus 22,4 Punkten. Die Lage wurde zudem so schlecht eingeschätzt wie seit vier Jahren nicht mehr.

"Es ist bemerkenswert, dass sich die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland angesichts der zahlreichen weltweiten Konjunkturrisiken nicht weiter verschlechtert haben", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Viele Finanzmarktexperten hätten ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum bereits in den vorangegangenen Monaten erheblich gesenkt. "Die neuen, potenziell belastenden Faktoren wie die Ablehnung des Brexit-Abkommens mit der EU im britischen Unterhaus sowie das relativ schwache Wachstum in China im letzten Quartal 2018 wurden damit schon vorweg genommen", so Wambach.

Der Internationale Währungsfonds hat gerade erst seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr auf 1,9 von 1,3 Prozent gesenkt. 2018 hatte es zu 1,5 Prozent gereicht. "Produktionsschwierigkeiten in der Autoindustrie und eine geringere externe Nachfrage belasten das Wachstum 2019." Hinzu kämen die Hängepartie um den EU-Austritt Großbritanniens und eine Haushaltsschieflage in Italien, die die Konjunktur in Europa dämpfen könnten.

rtr