Analysten streiten, was die Korrektur in den vergangenen Tagen aussagt. Einige verweisen auf die Talfahrt im Februar. Sie unterstreichen, eine solche Korrektur dauere mindestens so lange, bis ein Minus von etwa zehn Prozent erreicht sei. Derzeit liegt der S & P 500 gut sieben Prozent hinten. Andere erkennen ein mögliches Einstiegssignal, nachdem der Dow Jones rund 1300  Punkte verloren hat. Und betonen die technische Dimension der Kursbewegungen, getrieben von Handelsprogrammen und Algorithmen. Das "Wall Street Journal" titelte: "Eine wilde Woche!" Für Trader sind das herrliche Zeiten, langfristig orientierte Anleger lassen sich nicht kirre machen.

Dass in Bayerns Städten die Grünen mit verblüffender Dynamik die SPD als dominierende Kraft abgelöst haben, ist nur ein Ergebnis des Berliner Regierungstheaters. Die Große Koalition ist für die Traditionspartei offenbar ein Schrumpfprogramm. Solange sie weder die Sorgen ihrer Klientel ernst nimmt noch eine eigene Handschrift in der Regierung hinterlässt, werden die Wähler entweder bei der Linken oder eben bei Grün ihr Kreuzchen machen. In Bayern ist die SPD deshalb hinter die AfD auf Platz 5 abgerutscht. Wenn die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in Hessen keine Wende hinbekommen, stellt sich die Koalitionsfrage in Berlin. Die Aussage der Parteivorsitzenden - "Fest steht, es muss sich etwas ändern" - könnte sich allerdings gegen Andrea Nahles selbst wenden, die bislang mehr falsch als richtig gemacht hat.

Italiens ungleiche Regierungsparteien haben sich in letzter Minute auf einen Budgetentwurf geeinigt. Innerhalb der Koalition war bis zuletzt heftig über die Höhe der neuen Schulden, die Steuerpolitik und anderes gestritten worden, bevor der Haushaltsentwurf gerade noch rechtzeitig an die EU-Kommission geschickt wurde. Die wird ihn wegen der Überschreitung des Defizitkriteriums wahrscheinlich ablehnen. Dann geht das Theater von vorn los; an den Devisen- und Bondmärkten stellt sich bereits jetzt Nervosität ein.