Im Rahmen des Angebots wird die Telekomfirma PLDT ihren Anteil um mindestens vier Prozent von derzeit rund 6,1 Prozent herunterschrauben. PLDT braucht Geld, um den bevorstehenden Markteintritt eines dritten Anbieters im Heimatland abzuwehren. Rocket könne durch das Angebot einen möglichen Überhang aus einer Markttransaktion reduzieren und das ursprüngliche Aktienrückkaufprogramm ersetzen, sagte Finanzchef Peter Kimpel zu Reuters.

An der Börse kam der unerwartete Schritt gut an. Die Rocket-Aktie kletterte zwischenzeitlich bis zu 2,8 Prozent auf 25,92 Euro zu. Im März stieg der Startup-Gründer und -Investor in den MDax auf. Seit den beiden Aktienmarktdebüts von Delivery Hero und Hellofresh hat Rocket viel Geld auf der hohen Kante. Ende März waren es 2,7 Milliarden Euro, die nun teils in den Rückkauf fließen dürften.

Rocket ist bereit, bis zu 15,47 Millionen Anteilsscheine für je 24 Euro anzunehmen. Wer neben PLDT für diesen Preis verkaufen will, der unter dem aktuellen Börsenkurs liegt, war unklar. Der größte Aktionär - die Global Founders GmbH - wird sich jedenfalls nicht beteiligen. Der Anteil des Investmentvehikels von Rocket-Internet-Gründer und -Chef Oliver Samwer und seinen Brüdern von derzeit 37,1 Prozent ändert sich damit nicht.

Das Aktienrückkaufangebot soll am Dienstag starten. Dafür wird ein im Sommer eingeläutetes Rückkaufprogramm eigener Aktien vorzeitig beendet. Das Programm wurde nur zu einem Fünftel ausgeschöpft. Laut Rocket wurden bis Montag 1,04 Millionen Aktien zurückerworben, 0,63 Prozent des Grundkapitals.

Rocket ist im Oktober 2014 zu einem Ausgabekurs von 42,50 Euro an die Börse gegangen. Kurz zuvor war PLDT eingestiegen. Damals zahlten die Philippinen 333 Millionen Euro für zehn Prozent.