Das Modell Tesla 3 ist eigentlich der Hoffnungsträger des Elektroautobauers, mit ihm will Tesla den Massenmarkt erschließen. Die Tester des "Consumer Reports" begründen ihre Entscheidung mit Beschwerden von Besitzern über lose sitzende Außenteile des Fahrzeugs und defekte Scheiben. "Die Zuverlässigkeit ist ein Schwachpunkt von Tesla" so das Verbrauchermagazin, das so etwas wie die US-Variante von Stiftung Wartentest ist. Entsprechend stark werden die Empfehlungen des Magazins beachtet. Die Beurteilung fußt auf einer Datenerhebung von 470.000 Fahrzeugen.

Zudem hat der Chefsyndikus von Tesla, Dane Butswinkas, nach gerade mal zwei Monaten schon wieder gekündigt. Das wirft kein gutes Zeichen auf das Führungsetage des Konzerns - abrupte Kündigungen von Topmanagern haben bei Tesla keinen Seltenheitswert. Häufige Wechsel im Management gelten aber nicht selten als ein schlechtes Omen für die Perspektiven eines Unternehmens. Unter diesem Gemisch hat die Tesla-Aktie den Rückwärtsgang eingelegt.

Sollte das Modell 3 nicht zum Erfolg werden, dürfte das Papier weiter unter Druck kommen, denn die Aktie ist wegen der vermeintlich guten Perspektiven teuer: Tesla generiert noch keine dauerhaften Gewinne und zahlt entsprechend auch keine Dividende. Dennoch weist die Aktie ein zweistelliges Kurs-Buch-Verhältnis auf und pro Euro Umsatz zahlt man beim aktuellen Kurs 2,30 Euro.

Zum Vergleich: Die Aktie des deutschen Premiumbauers BMW bietet eine Dividendenrendite von 5,4 Prozent, die Aktie kostet weniger als ihr Buchwert und jeder Euro des BMW-Umsatzes wird gerade mal mit 0,50 Euro bewertet.