Öl hat gerade einen Lauf. Die Preise für das schwarze Gold sind auf neue Mehrjahreshochs vorgerückt und nach einer längeren Flaute beflügelt das auch die Kurse der Öl-Aktien. Und wenn es nach Morgan Stanley geht, dann ist für Bullen in dem Segment noch mehr drin. Jedenfalls sagt die US-Investmentbank weitere steigende Ölpreise sowie auch weiter anziehende Kurse für führende europäische Ölproduzenten voraus.

Nicht zuletzt basierend auf der Annahme einer starken Nachfrage und weltweit sinkenden Lagerbestände bei Mitteldestillaten sagen die Analysten für 2019 einen Ölpreis von 85 Dollar pro Barrel voraus und für 2020 von 90 Dollar je Barrel.

Auf dieser Preisbasis dürften sich auf Unternehmensebene das Wachstum beim freien Cash Flow und der Abbau der Nettoverschuldung deutlich beschleunigen. Unter Berücksichtigung der genannten Ölpreisprognosen traut man den großen europäischen Ölherstellern im kommenden Jahr zu, einen freien Cash Flow von kumuliert 84 Milliarden Dollar zu generieren. Die Abdeckung der Dividendenzahlungen würde damit gemessen am freien Cash Flow auf 205 Prozent steigen. Beim Verschuldungsgrad sei gleichzeitig ein Rückgang um drei Prozentpunkte auf 14 Prozent denkbar.

Die Kursziele für die großen europäischen Ölanbieter hat Morgan Stanley vor diesem Hintergrund um 13 Prozent erhöht. Läuft alles wie geplant, seien die Wertschätzungen aber sogar um 30 Prozent höher als bisher anzusiedeln, heißt es. Wir stellen auf den nachfolgenden Seiten jene fünf Aktien unter den großen europäischen Ölproduzenten vor, denen die US-Investmentbank das größte Aufwärtspotenzial zubilligt, wobei gemäß den Prognosen zudem jeweils auch noch attraktive Dividendenrenditen hinzukommen.

Auf Seite 2: BP





BP-Aktie



Die Aktie des britischen Ölkonzerns BP zählt zu den Mitfavoriten von Morgan Stanley. Das im Zuge einer Kaufempfehlung versehene Kursziel beträgt 6,80 britische Pfund. Damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Titel somit bei einem aktuellen Kurs von 5,928 Pfund um knapp 15 Prozent zulegen.

Läuft es besonders gut, seien hier auf Notierungen von 8,10 Pfund drin, heißt es von Seiten der US-Investmentbank. Im Negativfall sei aber auch ein Kursrückgang auf 4,30 Pfund einzukalkulieren. Letzteres sei dann zu befürchten, wenn der Ölpreis wieder deutlich zurückfallen sollte und die geplanten Einsparungen auf Kosten- und Investitionsebene enttäuschen sollten.

Bei der Dividende rechnet man übrigens für das Geschäftsjahr 2018 mit einer unveränderten Zahlung von 0,40 Dollar je Aktie und für 2019 mit einer auf 0,42 Dollar je Anteilsschein erhöhten Ausschüttung. Gemessen am aktuellen Aktienkurs läuft das auf Dividendenrendite von 5,04 Prozent und 5,29 Prozent hinaus. Im Branchenvergleich seien das attraktive Werte, so das Urteil:

Allgemein lautet mit Blick auf die zu erwartenden Geschäftsergebnisse, dass BP den freien Cash 2018 und 2019 kräftig verbessern kann: Der Ausblick dürfte beitragen, dass sich die Dividendenrendite über einen steigenden Aktienkurs wieder in Richtung 4,4 Prozent verringert. Die Bilanzrelationen seien noch nicht so gut wie bei den Konkurrenten Total und Shell. Vor diesem Hintergrund geht man davon aus, dass das Management einem weiteren Schuldenabbau einen höheren Stellenwert gegenüber Dividendenerhöhungen einräumt.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert Morgan Stanley für die Jahre 2018 bis 2020 mit 0,62, 0,62 und 0,70 Dollar. Das sind Schätzungen, die um 27, 23 und 23 Prozent über den durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen.

Charttechnik



Bei BP hat sich das Chartbild zuletzt merklich aufgehellt. Denn die Notiz ist aus einem seit einigen Jahren vorherrschenden Seitwärtstrend nach oben hin ausgebrochen. Auch wenn nach dem zuletzt starken Schluck aus der Kurspulle jederzeit temporäre Verschnaufpausen einzuplanen sind, spricht das Chartbild jetzt für eine gute Chance auf einen zumindest mittelfristigen Angriff auf das Zwischenhoch aus dem Jahr 2010 bei 6,55 Pfund.



Profil



Der britische Konzern BP Plc (BP) gehört zu den weltweit größten Mineralöl- und Energieunternehmen und ist mit Niederlassungen und Tochtergesellschaften weltweit vertreten. Das Portfolio setzt sich aus der Förderung von Erdöl, Erdgas, alternativer Energie, Treibstoffen, Schmierstoffen, Petrochemikalien und Bitumen zusammen. Das Unternehmen ist in allen Bereichen des Produktionsprozesses aktiv eingebunden, von der Erschließung über die Förderung bis hin zu Raffinerie, Transport und Verkauf. Das Erschließen, der Bau von Infrastrukturen sowie die Produktion von Erdöl und Erdgas verteilen sich auf allen fünf Kontinenten.

Auf Seite 3: Statoil - Equinor





Statoil - Equinor-Aktie



Chancen auf Kursgewinne wittert Morgan Stanley auch bei Equinor, ehemals Statoil, dem zweiten hier vorgestellten Mitfavoriten unter den großen europäischen Ölproduzenten. Bei einem Kursziel von 255,00 norwegischen Kronen birgt dieser Titel, der gerade seinen Namen geändert hat, um der wachsenden Bedeutung von erneuerbaren Energien Rechnung zu tragen, bei einer aktuellen Notiz von 221,20 Kronen ein Potenzial von gut 15 Prozent.

Im Idealfall halten die Analysten sogar einen Kursanstieg bis auf 297,00 Kronen für möglich. Sollte es dagegen wider Erwarten besonders schlecht laufen, sei auch ein Rückfall bis auf 174,00 Kronen nicht ausgeschlossen. Abwärtsgefahr bestehe insbesondere dann, wenn der Ölpreis stärker nachgeben sollte, die Dividende künftig niedriger als erwartet ausfällt und M&A-Aktivitäten zu geringeren Werten bei der derzeit unterstellten Dividendendeckung sowie bei freien Cash Flow führen als derzeit unterstellt.

Bei der Dividende rechnet man für das Geschäftsjahr 2018 mit einer Zahlung von 0,92 Dollar je Aktie nach zuletzt 0,89 Dollar. Das wäre gleichbedeutend mit einer geschätzten Dividendenrendite von 3,28 Prozent. Für die Jahre 2019 und 2020 kalkuliert man mit weiteren Anhebungen auf 0,96 Dollar und 1,00 Dollar je Anteilsschein.

Allgemein unterstellte Morgan Stanley für den norwegischen Ölproduzenten weiter steigende Schätzungen für den freien Cash Flow. Im Vorjahr sei das Management sehr effektiv beim Versuch gewesen, die Kosteneffizienz zu behaupten. Dabei seien die Capex-Prognosen für den Zeitraum 2017 bis 2020 auf zehn bis elf Milliarden Dollar gesenkt worden. Der freie Cash Flow habe sich 2017 auf rund 6,5 Milliarden Dollar belaufen, was deutlich mehr war als die 0,6 Milliarde Dollar im Jahr 2016. Außerdem sei damit auch die Dividendenzahlung locker abgedeckt worden. Gemessen an der hauseigenen Prognose für den Ölpreis könnte sich für die Jahre 2018-2020 der freie Cash Flow auf 6,9-9,1 Milliarden Dollar erhöhen.

Gemessen an der aktuellen Dividendenrendite sei der Titel bereits recht anspruchsvoll bewertet. Das gelte sowohl im eigenen historischen Vergleich als auch gegenüber den direkten Konkurrenten. Doch der Vorstand habe den Willen, die Dividendenzahlungen weiter zu erhöhen und zusammen mit Aktienrückkäufen könnte das die Kurse stützen. Den Gewinn je Aktie sieht man 2018 bei 1,68 Dollar, 2019 bei 1,57 Dollar und 2020 bei 1,78 Dollar. Für das laufende Jahr ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 16,7.

Charttechnik



Richtig stark hat sich der Aktienkurs von Statoil seit Anfang 2016 entwickelt. Schließlich ist die Notiz seitdem von 97,90 Kronen auf 221,20 Kronen gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt vom 21. Mai und ist somit taufrisch. Das heißt, der Aufwärtstrend ist völlig intakt und vor allem auch ist es dank der jüngsten Gewinne endlich gelungen, das im Jahr 2008 aufgestellte Rekordhoch zu verbessern.



Profil



Statoil ASA ist ein norwegisches Unternehmen, das in der Exploration und Förderung von Öl und Gas aktiv ist. Im norwegischen Kontinentalschelf ist der Konzern der führende Betreiber, aber auch weltweit an den wichtigsten Öl- und Gas-Vorkommen aktiv. Zum Portfolio gehören der Verkauf von Rohöl und Kondensat sowie Erdgas, aber auch die Weiterverarbeitung und die Veredelung.

Darüber hinaus ist der Konzern in der Entwicklung neuer Energieressourcen tätig und unterhält Offshore-Windparks und treibt Vorhaben in der Kohlenstoff-Abscheidung und -Speicherung (CCS) aktiv voran. Letzteres umfasst Bestrebungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen in die Atmosphäre, indem diese abgespalten und in unterirdischen Lagerstätten gespeichert werden.

Auf Seite 4: Royal Dutch Shell





Royal Dutch Shell-Aktie



Deutliches Kurspotenzial billigt Morgan Stanley unter den Ölherstellern aus Europa auch den A-Aktien von Royal Dutch Shell zu. Das Kursziel beläuft sich hier derzeit auf 31,60 Pfund, nachdem es bis vor kurzem noch 28,30 Pfund waren. Dadurch hat diese Kaufempfehlung bei einer derzeitigen Notiz von 27,485 Pfund theoretisch rund 15 Prozent Luft nach oben.

Der Kurs des britisch-niederländische Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen könnte in einem idealen Umfeld auch bis auf 35,80 Pfund steigen, so das Urteil. Entwickelten sich die Dinge dagegen besonders schlecht, seien auch Notierungen von 19,20 Pfund nicht auszuschließen. Letzteres Szenario sei insbesondere dann zu befürchten, wenn sich die Realisierung der geplanten Verbesserungen auf Kosten- und Investitionsebene schwieriger gestalten sollte als erwartet.

Was die Dividende angeht, rechnet man für das Geschäftsjahr 2018 mit einer unveränderten Zahlung von 1,88 Dollar je Aktie und für 2019 und 2020 dann mit Ausschüttungen von 1,96 Dollar und 2,04 Dollar je Anteilsschein. Für das laufende Jahr winkt den Aktionären damit eine Dividendenrendite von 5,1 Prozent.

Das Unternehmen profitiert laut Morgan Stanley von starken industriellen Grundlagen. Dazu zählten eine günstige Kostenbasis, eine gesunde Projektpipeline, die den Cash Flow erhöht, ein starkes Downstream-Segment und ein wachsendes Chemiegeschäft. Darüber hinaus zeichne sich Shell durch einen besonders durchdachten Ansatz bei der Energiewende aus.

In Sachen freiem Cash Flow rechnet man mit einer starken Entwicklung von 2018-2020: Sollte sich der Ölpreis im Einklang mit den Hausprognosen entwickeln, dürfte sich die Dividendendeckung im Jahr 2019 auf 195 Prozent erhöhen. Auch dürften dann die Sorgen um die hohe Nettoverschuldung nachlassen. Der Verschuldungsgrad dürfte sinken und das untermauere die Erwartung von steigenden Dividendenzahlungen. Beim Gewinn je Aktie bewegen sich die Schätzungen für 2018 bis 2020 bei 2,85, 3,01 und 3,38 Dollar, was gleichbedeutend mit einem KGV für das laufende Jahr von 12,9 ist.

Charttechnik



Langfristig betrachtet hatte der Aktienkurs von Royal Dutch Shell erhebliche Probleme damit, nachhaltig in die Gänge zu bekommen. Denn es wechselten sich immer wieder Aufwärts- mit Abwärtsbewegungen ab. Seit Anfang 2016 läuft es aber auch für diesen Wert ausgesprochen gut und ein völlig intakter charttechnischer Aufwärtstrend sorgt hier für eine weiterhin gute Ausgangslage.



Profil



Royal Dutch Shell plc ist eines der weltweit größten Energieunternehmen. Shell ist an Explorations- und Förderprojekten in rund 70 Ländern beteiligt und einer der weltweit größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen. Die Förderoperationen werden zumeist über Joint Ventures mit internationalen und nationalen Öl- und Gasunternehmen ausgeführt und sind mit eigenen Infrastrukturen für den Transport versehen.

Die Endprodukte des Unternehmens umfassen Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas für den Hausgebrauch von Endkunden ebenso wie für die Industrie und das Transportwesen. Shell produziert außerdem Chemikalien und Petrochemikalien für Industriekunden, welche diese zu Plastik, Oberflächen und Reinigern weiterverarbeiten. Zuletzt einigte sich Shell mit der BG Group auf einen Zusammenschluss der Unternehmen: Für die Übernahme des britischen Gasproduzenten soll Shell rund 47 Milliarden Pfund zahlen.

Auf Seite 5: Repsol





Repsol-Aktie



Aus Spanien zählt der Öl- und Erdgasproduzent Repsol zu den Mitfavoriten von Morgsan Stanley. Das im Zuge einer bestehenden Kaufempfehlung vergebene Kursziel von 20,80 Euro bewegt sich um 21,4 Prozent über den aktuellen Notierungen von 17,14 Euro. Im Zuge der erhöhten Ölpreisprognosen war diese Vorgabe zuletzt von 19,20 Euro erhöht worden.

Entwickelt sich das Umfeld perfekt, sei auch ein Anstieg bis auf 22,80 Euro vorstellbar. Gleichzeitig birgt das Negativszenario aber auch ein deutliches Abwärtspotenzial, denn dann schließt man auch Kurse von 12,00 Euro nicht aus. Zu befürchten sei das bei künftig wieder schwachen Ölpreisen, sinkenden Raffineriemargen, Kosteninflation und höhere Investitionen.

Grundsätzlich halten die zuständigen Analysten aber auch bei Repsol eine deutliche Verbesserung beim freien Cash Flow für möglich. Die derzeitige Dividende dürfte dann locker abgedeckt sein. Was die Ausschüttungen angeht, kalkuliert man übrigens für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 jeweils mit Zahlungen von 1,00 Euro je Aktie. Das ist gleichbedeutend mit einer geschätzten Dividendenrendite von 5,83 Prozent.

Ein sehr günstiges Umfeld im Raffinerien-Geschäft unterstütze diese Prognose. Zumal drei Faktoren dafür sprechen, dass die Raffineriemargen in den nächsten zwei bis drei Jahren sehr auskömmlich bleiben. Erstens das starke Nachfragewachstum, zweitens die bescheidenen Kapazitätserweiterungen drittens neue Bunkertreibstoffspezifikationen. Repsol sei stark auf das Downstream-Segment ausgerichtet und starke Raffineriemargen dürften den freie Cash Flow unterstützen. Nach den Prognosen von Morgan Stanley kann die Dividende 2018/19 allein vom Downstream-Segment getragen werden.

Rückenwind könnte die Aktie zudem auch noch durch zwei potenziell positive Kurskatalysatoren erhalten. Gemeint ist damit erstens die Abschaffung der Wahlmöglichkeit, sich als Anleger die Dividende auch in Form neuer Aktien auszahlen zu lassen und zweitens die von der US-Investmentbank für 2018 erwartete Dividendenanhebung.

Charttechnik



Wie andere Branchenvertreter befindet sich auch der Aktienkurs von Repsol seit Anfang 2016 im Aufwind. Charttechnisch steht der Titel aber noch vor der Aufgabe, den langfristigen Abwärtstrend zu überwinden, an den man inzwischen herangelaufen ist. Gelingt der Sprung über diese Hürde, wäre das ein charttechnisch gesehen stark positives Signal.



Profil



Repsol S.A. ist ein spanischer, global präsenter Öl-Konzern, der in der Förderung von Rohöl und Erdgas sowie in der Petrochemie tätig ist. Das operative Geschäft wird über zahlreiche Tochterunternehmen abgewickelt, die sowohl die Förderung als auch die Raffination und die Energieerzeugung der Öl- und Gasprodukte übernehmen. Die erzeugten Treibstoffe werden an Endverbraucher, Transportunternehmen und Großabnehmer der Luftfahrtindustrie verkauft. Dabei vertreibt Repsol seine Produkte über ein weitreichendes Netz von mehr als 6900 Tank- und Verkaufsstellen in Europa und Lateinamerika, wovon sich allein über 3000 in Spanien befinden. Die regionalen Schwerpunkte des Konzerns liegen in Argentinien und Spanien. Dort befinden sich auch acht der neuen Raffinerien. Eine weitere ist in Peru.

Auf Seite 6: Total





Total-Aktie



Mit Total macht sich Morgan Stanley auch für den führenden Ölproduzenten aus Frankreich stark. Als Kursziel sind hier 67,90 Euro ausgegeben, wobei sich diese Vorgabe bis vor kurzem noch bei 60,00 Euro bewegte. Theoretisch verspricht das bei aktuellen Notierungen von 54,50 Euro immerhin Kursgewinne von 24,6 Prozent.

Laut es ausgesprochen gut, sind laut der US-Investmentbank bei den Total-Aktien auch Kursen von 78,30 Euro vorstellbar. Gleichzeitig räumt man aber auch ein, dass bei einer negativen Entwicklung auch Kurse von 40,60 Euro einzukalkulieren seien. Das drohe insbesondere für den Fall, dass geplante Projekte nicht so laufen wie gedacht und es nicht gelingt, die Kosten im Zaum zu halten.

Bei der Dividende geht man von bis auf weiteres stetig steigenden Ausschüttungen aus. Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt die geschätzte Zahlung 2,56 Euro nach zuletzt 2,48 Euro je Aktie. Für 2019 und 2020 sollen dann 2,64 bzw. 2,72 Euro je Anteilsschein fließen. Für das laufende Jahr ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent.

Bei Total setzt Morgan Stanley darauf, dass ein starkes Produktionswachstum zu einem hohem operativen Cash Flow führt. So wie es aussieht, werde Total in den nächsten Jahren mit einem Produktionswachstum von Prozent bis 2022e erneut der am schnellsten wachsende große Ölproduzent sein. Das Produktionswachstum an sich sei zwar nicht wichtig, aber im Falle von Total sei dies auch der Motor für das erwartete Wachstum des operativen Cash Flows.

Der Vorstand plane dieses Wachstum mit einem unveränderten Investitionsbudget von rund 15-17 Milliarden Dollar pro Jahr zu erzielen. Die Kombination dieser beiden Faktoren untermauere die hauseigene Prognose einer rund 230-prozentigen Dividendendeckung durch den freien Cash Flow im Jahr 2019 auf Basis der unterstellten Ölpreisprognosen.

Zudem hätten die Verantwortlichen Dividendenerhöhung von zehn Prozent in den nächsten drei Jahren angekündigt sowie ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von fünf Milliarden Dollar. Das Umfeld spreche dafür, dass sich die vom Markt eingeforderte Dividendenrendite auf 3,9 Prozent verringern kann, was für den Aktienkurs einiges an Aufwärtspotenzial verspreche.

Charttechnik



Nachdem sich bis vor kurzem die Kurse bei Total noch auf eine bereits im Jahr 2000 gültigen Niveau bewegte, hat der zuletzt deutlich gestiegene Ölpreise auch hier für eine spürbare Aufwärtsbewegung bei den Notierungen gesorgt. Das Chartbild hat sich dadurch bereits verbessert und es könnte sich noch günstiger gestalten, wenn es jetzt noch gelingt, das Zwischenhoch von Mitte 2014 bei 54,52 Euro nachhaltig zu überwinden und an dem man derzeit bereits kräftig rüttelt. Denn dann wäre sogar der Weg frei in Richtung Rekordhoch von 63,05 Euro.



Profil



Total S.A. ist ein global operierendes Unternehmen, welches Öl- und Gasförderung, Weiterverarbeitung und Vermarktung betreibt. Auch Kohle und Uran werden zur Energiegewinnung genutzt. Die Petrochemie-Produkte finden in Weiterverarbeitungsprozessen zahlreicher anderer Industriezweige Anwendung. Über ein Netz von Tankstellen, die unter den Namen Total oder Elf laufen, vertreibt das Unternehmen Treibstoffe an Endverbraucher, während eigene Service-Stationen auf den Flughäfen Lyon und Toulouse unterhalten werden.

Das Unternehmen produziert außerdem Petrochemikalien wie Plastik, Polymere und Spezial-Chemikalien und handelt mit Rohöl und weiterverarbeiteten Produkten, darunter Benzin und Flüssiggas, Heizöl, Asphalt und Schmiermitteln. Total S.A. plant, die Öl- und Gassparte der dänischen Reederei A.P. Moeller-Maersk für 7,45 Milliarden Dollar zu übernehmen.