"Darüber gibt es nach wie vor Diskussionen", sagte eine der Personen mit Kenntnis der Gespräche. Zwei weitere Insider bestätigten dies. Das "Handelsblatt" berichtete aus Konzernkreisen, das Treffen solle am kommenden Dienstag stattfinden. Offiziell wollte sich keiner der drei Konzerne äußern.

Aus Kreisen von zwei Unternehmen hieß es, der für Dienstag geplante Auto-Gipfel des "Handelsblatt" in Wolfsburg stehe auf der Kippe. An dem Tag stehen die Chefs von VW, Daimler und BMW, Herbert Diess, Dieter Zetsche und Harald Krüger als Teilnehmer auf dem Programm.

Die Zeitung berichtete, Volkswagen und Daimler wollten mit den Vorstandschefs Diess und Zetsche an dem Termin in Washington teilnehmen. Unklar war einem der Insider zufolge noch, wer für BMW dorthin reisen wird. Laut "Handelsblatt" geht es bei dem Treffen aus Sicht der Autobauer vorrangig darum, drohende US-Strafzölle für Autoimporte zu verhindern. Die Bundesregierung sei über den Termin informiert. An dem Treffen sollten der US-Handelsbeauftragte Robert Lightizer und Wirtschaftsminister Wilbur Ross teilnehmen. US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Strafzöllen von bis zu 25 Prozent auf Autoimporte.

Die Verhandlungshoheit über Zölle liegt allerdings nicht bei den Konzernen, sondern bei der EU-Kommission. Deswegen gilt der Termin politisch hochsensibel. Zudem findet am Wochenende in Buenos Aires der G20-Gipfel statt, an dem es auch um den von Trump angezettelten Handelskonflikt mit China gehen dürfte.

LANGES HIN UND HER



Die Autobosse hatten sich Branchenkreisen zufolge bereits vergangene Woche offen für ein Gespräch mit der US-Regierung in Washington gezeigt, um einer Einigung im Handelsstreit näherzukommen. Die Vorstandschefs von Daimler, BMW und Volkswagen würden sich einer Einladung aus dem Weißen Haus nicht entziehen, hatten mehrere Eingeweihte Reuters gesagt. Eine formale Einladung für ein solches Treffen lag da allerdings noch nicht vor, wie es aus den Unternehmen in Stuttgart, München und Wolfsburg hieß.

Trump nimmt unter dem Eindruck der Pläne von General Motors (GM) zum Abbau Tausender Stellen in den USA zunehmend die gesamte Autoindustrie ins Visier und verschärft dabei auch den Handelsstreit. Der Republikaner hat wiederholt vor seinen Anhängern eine angebliche Ungleichbehandlung der USA angeprangert und im Wahlkampf versprochen, Amerika 'wieder groß' zu machen. Derzeit erheben die USA auf Pkw Zölle in Höhe von 2,5 Prozent, die EU von zehn Prozent. Die Zölle auf die in den USA besonders beliebten Pick-ups mit offener Ladefläche und auf Lkw liegen bei bis zu 25 Prozent, in der EU bei bis zu 22 Prozent.

rtr