Im ersten Halbjahr erhöhten die Berliner ihre Mieteinnahmen um 16 Prozent. Das Ergebnis aus Immobilienbewirtschaftung (FFO 1) stieg sogar noch etwas stärker an. Ohne Zuschreibungen der Liegenschaften verdiente Adler 53 Cent pro Aktie. Zum Halbjahr stand ein Nettowert der Liegenschaften (NAV) von mehr als 22 Euro pro Aktie zu Buche.

Noch sind die Investoren aber skeptisch. Weil sowohl die Leerstandsquote mit 6,4 Prozent als auch der Verschuldungsgrad mit über 58 Prozent deutlich höher sind als bei Wettbewerbern, notiert die Aktie mit einem hohen Abschlag zum NAV. Der Abbau des Leerstands und die Verringerung der Verbindlichkeiten bieten deshalb einen hohen Hebel für den Kurs. Und Adler hat das in Angriff genommen.

Im Moment hebt das Unternehmen etwa Reserven durch Umschuldung. Auslaufende Kredite werden nur mit einem Bruchteil der Belastungen refinanziert. Durch eine Anleiheemission im April spart der Konzern beispielsweise Zinskosten in Höhe von zwölf Millionen Euro pro Jahr. Durch den Verkauf von Gewerbeimmobilien der im vergangenen Jahr gekauften Firma BCP kann Adler die Schulden auch absolut senken. Hier stehen noch Liegenschaften im Wert von 158 Millionen Euro auf der Verkaufsliste. Setzt Adler diesen Kurs fort, wird sich der Discount verringern. Die Aktie hat mehr als 50 Prozent Potenzial. Der hohe Abstand zum NAV könnte auch Firmenkäufer anlocken. Gerade breit aufgestellte Immobilienfirmen könnten den Discount über Nacht heben.

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