Nebenwerte aus Deutschland sind im laufenden Bullenmarkt weiter beliebt bei den Anlegern. Das macht unter anderem die Tatsache deutlich, dass der SDAX mit den 50 Aktien kleineren Unternehmen, die in punkto Umsatz und Marktkapitalisierung nach den im MDAX enthaltenen Werten folgen, am 22. Mai ein neues Rekordhoch markieren konnte, während der DAX das seit dem 23. Januar noch mehr geschafft hat.

Als Spezialist für Nebenwerte, insbesondere auch aus Deutschland, gilt die Berenberg Bank. Die deutsche Privatbank agiert inzwischen mit einem Team von 119 Analysten, die 765 Aktien abdecken. Der verfolgte Ansatz sieht so aus, dass man qualitativ hochwertiges Research anzubieten versucht, das in einem breiten Anlageuniversum versucht, nach Fehlbewertungen bei Einzelaktien zu suchen.

In der Vorwoche veranstaltete die Berenberg Bank ihre vierte US-Aktienkonferenz in Tarrytown. Dabei präsentierten sich Vertreter von 121 Unternehmen vor Investoren, darunter auch etliche Gesellschaften aus der zweiten und dritten Börsenreihe aus Deutschland.

Von den Unternehmen, die sich vor Ort präsentierten, haben wir unter den Mitgliedern aus dem MDAX und dem SDAX fünf Werte herausgefiltert, die mit einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank versehen sind. Die von den Analysten vergebenen Kursziele bewegen sich dabei um 20 Prozent bis 50 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Dürr





Dürr-Aktie



Aus dem MDAX stammt die Aktie von Dürr. Hier hat Berenberg eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 130,00 Euro versehen. Das heißt, gemessen am aktuellen Kurs von 86,72 Euro hat dieser Wert theoretisch fast 50 Prozent Luft nach oben.

Beim Vortrag auf der Konferenz gab sich laut Berenberg Bank der Finanzvorstand des Lackieranlagenspezialisten optimistisch. So zeigte er sich zuversichtlich, dass die Tochter Homag in den kommenden Jahren weiter deutlichen Rückenwind verspürt. Zudem habe er die Jahresprognose ebenso bekräftigt wie die Zielvorgaben für 2020.

Die im ersten Quartal bestehenden Probleme mit dem Nettoumlaufvermögen seien gegenüber dem Markt bereits gut kommuniziert worden und die Situation sollte sich allmählich verbessern, so ein weiteres Fazit aus dem Vortrag. In Sachen M&A sei Dürr weiter auf der Suche nach einem Deal mit dem Strickmuster wie es der Kauf von Homag gewesen sei, also ebenfalls in einer Größenordnung von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Im Idealfall soll so ein Zukauf dabei helfen, den Produktmix im Konzern weiter auszubalancieren

Zu den Pluspunkten von Dürr zählen nach Einschätzung von Berenberg Größenvorteile gegenüber der Konkurrenz. Dadurch profitiere man insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung von erheblichen Skaleneffekten und als Ergebnis könne man den Kunden innovative und effizienzsteigernde Lösungen anbieten.

Beim wiederkehrenden Gewinn je Aktie rechnet man für 2018 mit 5,90 Euro, nach zuletzt 5,64 Euro und für 2019 mit 6,74 Euro. Für das kommende Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 12,9. Bei der Dividende geht man für 2018 wie schon für 2017 von einer Zahlung von 2,20 Euro je Anteilsschein aus - ein Satz, der für das Geschäftsjahr 2019 auf 2,60 Euro steigen soll.

Charttechnik



Die Dürr-Aktie kann für die vergangenen Jahre eine starke Performance-Bilanz aufweisen. Von März 2009 bis November 2017 gelang es jedenfalls, einen Anstieg von 3,63 Euro auf 118,65 Euro zu verbuchen. Diesem Tempo musste der Titel zuletzt aber Tribut zollen und es hat sich ein Seitwärtstrend entfaltet, wobei sich die Kurse derzeit auf einem Niveau wie schon im ersten Quartal 2015 bewegen. Entscheidende Begrenzungsmarken sind dabei das bereits genannte Rekordhoch sowie im Zuge des bestehenden Seitwärtstrends bei rund 52 Euro markierte Zwischentief.



Profil



Die Dürr AG ist einer der weltweit führenden Anlagen- und Maschinenbaukonzerne. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Großteil des Umsatzes entfällt auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern.

Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt: Paint and Final Assembly Systems (Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie), Application Technology (Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen), Measuring and Process Systems (Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Montage-, Prüf- und Befülltechnik), Clean Technology Systems (Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik) sowie Woodworking Machinery and Systems (Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie).

Auf Seite 3: Leoni





Leoni-Aktie



Auch die vierte in diesem Beitrag vorgestellte Kaufempfehlung der Berenberg Bank stammt mit Leoni aus dem MDAX. Dem Automobilzulieferer billigen die Analysten der Privatbank Kurse von 75,00 Euro zu. Das heißt, bei aktuellen Notierungen von 53,12 Euro ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 41,1 Prozent.

Nach dem Vortrag von Leoni-Finanzchef Karl Gadesmann hieß es von Seiten des zuständigen Analysten Fei Teng, die bisherigen Wachstumsprognosen seien bestätigt worden. Die organischen Wachstumserwartungen des Unternehmens von mindestens fünf Prozent bis 2020e seien demnach gut erreichbar und aus Sicht von Teng sei es sogar denkbar, dass der Hersteller von Bordnetzsystemen letztlich noch stärker wächst als bislang von der Gesellschaft erwartet. Hierfür spreche ein hoher Auftragsbestand bei Kabelsystemen für hohe Spannungen. Der Finanzvorstand habe ansonsten darauf hingewiesen, dass man sich bei den weiteren Wachstumsversuchen vor allem auch auf China konzentrieren werde.

Neben dem Wachstum, das sich durch einen höheren Verdrahtungsanteil bei Elektrofahrzeugen als bei herkömmlichen Fahrzeugen ergibt, wittern die Verantwortlichen Wachstumschancen durch ein verstärktes Angebot von Lösungen statt nur von reiner Hardware. Als Beispiel dafür wurden unter anderem Sensoren in Kabeln genannt, die den Temperaturzustand der Kabel während der Schnellladung überwachen können. Neben der E-Mobilität wurden auch Lösungen für das autonome Fahren als neue Wachstumsquelle für die Zukunft hervorgehoben.

Obwohl die Ausgaben für Forschung & Entwicklung im Geschäftsjahr 2018/19 voraussichtlich steigen dürften, erwartet die Berenberg Bank eine allmähliche Verbesserung der Gesamtrentabilität. Zurückzuführen sei das vor allem auf eine bessere Kostenkontrolle und eine Verbesserung des Produktmixes (das heißt, den Verkauf von Produkten mit höherer Wertschöpfung wie intelligente Kabel und Digitalisierung). Das Unternehmen strebe eine schrittweise Erhöhung des Beschäftigtenanteils in Ländern mit günstigen Arbeitskosten an, bei gleichzeitiger Verbesserung der Gesamteffizienz pro Betrieb.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert Teng für 2018 mit einem leichten Anstieg von 4,44 Euro auf 4,64 Euro. In den Geschäftsjahren 2019 und 2020 sollen dann deutlich höhere 5,72 Euro und 6,89 Euro herausspringen. Auf der letztgenannten Basis ergibt sich ein moderates geschätztes KGV von 7,7.

Charttechnik



Die Kursausschläge bei der Aktie von Leoni gestalten sich fast schon traditionell sehr volatil. Von März 2009 bis Januar 2018 reichte es aber letztlich zu einem Anstieg von 6,36 Euro auf 65,54 Euro. Der Ende Januar unternommene Ausbruchsversuch nach oben erwies sich aber nicht als nachhaltig und so bewegt sich die Notiz nur auf einem bereits Anfang 2014 gültigen Niveau. Für neue nachhaltige charttechnische Kaufsignale bedarf es folglich erst eines überzeugenden Sprungs auf neue Bestmarken.



Profil



Die Leoni AG ist ein weltweit tätiger System- und Entwicklungslieferant von Drähten, Kabeln und Bordnetz-Systemen. Das Angebotsspektrum umfasst Drähte und Litzen, Standard- und Spezialkabel, Lichtwellenleiter sowie komplette Kabelsysteme und Dienstleistungen für unterschiedlichste industrielle Anwendungen. Im Bereich Wiring Systems werden Kabelsätze und komplette Bordnetz-Systeme sowie Komponenten für die internationale Fahrzeugindustrie entwickelt, produziert und vertrieben. Die beiden Segmente bilden eine aufeinander aufbauende Wertschöpfungskette: Drähte, Litzen und Glasfaser sind die Grundlage für isolierte Kupferleitungen und -kabel bzw. Lichtwellenleiter. Diese werden konfektioniert, zu Kabelsätzen, Kabelsystemen sowie Bordnetz-Systemen weiterverarbeitet und als Komplettpaket inklusive ergänzender Services angeboten.

Neben Produkten für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie umfasst das LEONI-Leistungsspektrum Spezialkabel nach Kundenspezifikation, montagefertige Kabelsysteme, verkabelte Module, Datenleitungen und Netzwerk-Komponenten, isolierte Starkstromleitungen, Steuerleitungen, Koaxial- und Instrumentenkabel, Netzanschlussleitungen, Kupferdrähte und -litzen sowie die Strahlenvernetzung von Kabeln und Rohren.

Auf Seite 4: Kion





Kion-Aktie



Um den ersten hier portraitierten MDAX-Vertreter handelt es sich um Kion. Dem Gabelstaplerhersteller billigt Berenberg ein Kurspotenzial bis auf 87,00 Euro zu. Folglich müsste der Wert bei einer aktuellen Notiz von 70,60 Euro um 23,2 Prozent zulegen, damit diese Rechnung aufgeht.

Nach den Angaben der Berenberg Bank Der CEO präsentierte sich Kion-Vorstandschef Gordon Riske den Konferenz-Teilnehmern in Tarrytown sehr zuversichtlich. Er machte deutlich, warum aus seiner Sicht das Unternehmen auch weiterhin ein wichtiger Akteur auf dem Markt der Lagerautomatisierung sein wird und er bekräftigte zudem sein Vertrauen in die Gesamtjahresprognose für das Supply Chain Solutions (SCS)-Geschäft.

Der gemessen am Niveau der Auftragseingänge verhaltene Jahresauftakt bei SCS war eines der Hauptthemen aus Investorensicht. Doch das Management ist für diesen Bereich wie bereits zuvor angedeutet nach wie vor mit Blick auf das Gesamtjahr sehr zuversichtlich. Diese habe auch damit zu tun, dass einige der im ersten Quartal erhaltenen Aufträge Teil größerer Projekte waren. Diese gliedern sich in mehrere Phasen, wobei der Auftragseingang für den Rest dieser Projekte in den kommenden Quartalen erwartet wird.

Wichtige strategische Handlungsfelder der so genannten Strategie KION 2027 sind Energie, Digitalisierung, Automatisierung, Innovation und Performance, wobei es mit der Implementierung des Programms in diesem Jahr losgehen soll. Eine der ersten dabei unternommenen Maßnahmen war die Gründung einer Partnerschaft mit EP Equipment, einer innovativen Unternehmen aus China, das Einstiegsmodelle für Lagerhaus-Equipment, insbesondere Elektrostapler, herstellt. Im Energiebereich hofft man bis Jahresende Partnerschaften im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien abschließen zu können und auf der digitalen Seite arbeitet man mit Start-ups zusammen, um den Kunden neue Dienstleistungen anbieten zu können.

Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr und erwartet weitere starke Quartale. Konkret rechnet man für das Geschäftsjahr 2018 mit einem Auftragseingang von 8,05 bis 8,55 Milliarden Euro, einem Umsatz von 7,7 bis 8,2 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 770 bis 835 Millionen Euro. Das Unternehmen wies darauf hin, dass der Anstieg der Lagerbestände im ersten Quartal durch die Verknappung der Lieferkette bei Stahl, Gummi und Getrieben verursacht worden sei. Dies werde im weiteren Verlauf des Jahres abgearbeitet, was der Cash-Generierung Rückenwind geben sollte.

Den Gewinn je Aktie veranschlagt der zuständige Analyst Philippe Lorrain für 2018 auf 4,43 Euro nach 3,89 Euro im Jahr 2017 und für 2019 auf 5,04 Euro. Für das kommende Jahr errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 14. Bei der Dividende geht er für 2018 und 2018 von erhöhten Zahlungen von 1,30 Euro bzw. 1,50 Euro aus, nach 0,95 Euro für 2017.

Charttechnik



Seit dem Börsengang im Juni 2013, der zu einem Ausgabepreis von 24,00 Euro erfolgte, hat sich der Kurs von Kion in der Spitze bis November 2017 bis auf 81,40 Euro nach oben geschraubt. Zuletzt hat sich jedoch ein Seitwärtstrend entfaltet. Die zuletzt gültige Kursbandbreite bewegte sich zwischen 64,62 Euro und dem genannten Rekordhoch. Charttechnisch betrachtet sind das auch die entscheidenden Marken, wenn es um das Generieren von richtungsweisenden neuen Handelssignalen geht.



Profil



Die Kion Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnik und verbundenen Dienstleistungen sowie Supply-Chain-Lösungen. In mehr als 100 Ländern versucht Kion mit Logistik-Lösungen den Material- und Informationsfluss in Fabriken, Lagerhäusern und Vertriebszentren zu optimieren. Der Konzern ist in Europa der größte Hersteller von Flurförderzeugen, weltweit die Nummer zwei und zudem führender Anbieter von Automatisierungstechnologie.

Dematic, das jüngste Mitglied der Kion Group, ist weltweit führender Spezialist für den automatisierten Materialfluss mit einem umfassenden Angebot an intelligenten Supply-Chain- und Automatisierungslösungen. Die Marken Linde und STILL bedienen den Premium-Markt der Flurförderzeuge, während Baoli sich auf das Economy-Segment konzentriert. Unter ihren regionalen Flurförderzeug-Marken ist Fenwick der größte Material-Handling-Anbieter in Frankreich, OM STILL ein Marktführer in Italien. OM Voltas bedient den indischen Markt und ist dort ein führender Anbieter von Flurförderzeugen.

Weltweit sind mehr als 1,3 Millionen Flurförderzeuge und über 6.000 installierte Systeme der Kion Group bei Kunden sämtlicher Branchen und Größe auf sechs Kontinenten im Einsatz. Der Konzern hat mehr als 32.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro.

Auf Seite 5: SAF-Holland





SAF-Holland-Aktie



Der erste und einzige hier vorgestellte Favorit von Berenberg, der aus dem SDAX stammt und sich auch auf der US-:Konferenz präsentiert hat, ist SAF-Holland. Bei dem Nutzfahrzeugzulieferer ist eine bestehende Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 23,00 Euro ausgestattet. Eine Vorgabe, die sich um 44,6 Prozent über den aktuellen Notierungen von 15,91 Euro bewegt.

Beim Vortrag von SAF-Holland war zu entnehmen, dass in Europa rund 70-80 Prozent der neuen Trailer und 100 Prozent der Lkw mit Scheibenbremsen fahren. In den USA wird in den kommenden Jahren eine ähnlich hohe Marktdurchdringung zu verzeichnen sein, da die OEMs diese einführen müssen, um neue Sicherheitsstandards zu erfüllen.

In Tarrytown wies Vorstandschef Matthias Heiden darauf hin, dass man davon bereits profitiert, wie ein jüngst erhaltener US-Großauftrag für Achssysteme mit integrierter Scheibenbremstechnik bestätige. Das Management geht davon aus, dass dies zu einem Anstieg des Jahresumsatzes von bis zu 20 Mio. Dollar im Jahr 2019 führt.

Neue Sicherheitsgesetze begünstigen außerdem auch das Premiumsegment auf dem chinesischen Markt. SAF-Holland hofft dort auf Vorteile durch den frühzeitigen Markteinstieg und darauf, den dortigen Marktanteil von derzeit zwei Prozent zügig ausbauen zu können. Die jüngsten Kostenprobleme in den USA sollen den Angaben zufolge bis zum dritten Quartal 2018 behoben sein.

Der zuständige Analyst kalkuliert für 2018 mit einem wiederkehrenden Gewinn je Aktie von 1,45 Euro nach 1,16 Euro im Vorjahr und für 2019 mit 1,64 Euro je Anteilsschein. Für das kommende Jahr bewegt sich damit das geschätzte KGV bei 9,7. Bei der Dividende sollen für das laufende Geschäftsjahr laut seinen Schätzungen 0,50 Euro je Aktie fließen und für das kommende Jahr dann 0,55 Euro. Das wäre jeweils gleichbedeutend mit einer Erhöhung von 0,05 Euro.

Charttechnik



Nach einem kurzen, aber heftigen Absturz davor, ist es dem Aktienkurs von SAF Holland von Februar 2009 bis Januar 2018 gelungen, sich von 0,35 Euro auf 19,91 Euro nach oben zu schrauben. An das im Jahresauftaktmonat markierte Rekordhoch schloss sich dann aber eine Korrekturbewegung an. Das bisherige Jahrestief wurde dabei bei 15,44 Euro markiert und so richtig lösen konnte sich der Kurs davon noch nicht. Das heißt, charttechnisch geht es derzeit eher darum, weiteren Schaden zu vermeiden, als bereits von einem Vorstoß auf neue Rekordstände zu träumen.



Profil



Die SAF-Holland S.A. mit Sitz in Luxemburg ist der größte unabhängige börsennotierte Nutzfahrzeugzulieferer in Europa und beliefert schwerpunktmäßig die Trailer-Märkte. Das Unternehmen zählt mit rund 1.139 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2017 zu den international führenden Herstellern von fahrwerksbezogenen Baugruppen und Komponenten vor allem für Trailer aber auch für Lkw, Busse und Campingfahrzeuge. Die Produktpalette umfasst neben Achs- und Federungssystemen unter anderem Sattelkupplungen, Königszapfen und Stützwinden, die unter den Marken SAF, Holland und Neway vertrieben werden. SAF-Holland beliefert die Fahrzeughersteller in der Erstausrüstung (OEM) auf sechs Kontinenten.

Im Aftermarket-Geschäft liefert die Gruppe Ersatzteile an die Service-Netzwerke der Hersteller (OES) und mit Hilfe von Verteilungszentren über ein umfassendes globales Vertriebsnetz an Endkunden und Servicestützpunkte. SAF-Holland ist, als einer von nur wenigen Zulieferern in der Truck- und Trailer-Industrie, international breit aufgestellt und in fast allen Märkten weltweit präsent. Mit der Innovationsoffensive SMART STEEL - ENGINEER BUILD CONNECT verbindet SAF-Holland Mechanik mit Sensorik und Elektronik und treibt die digitale Vernetzung von Nutzfahrzeugen und Logistikketten voran. Mehr als 3.700 engagierte Mitarbeiter weltweit arbeiten schon heute an der Zukunft der Transportindustrie.

Auf Seite 6: Airbus





Airbus-Aktie



Bei Airbus ist die Kaufempfehlung der Berenberg Bank mit einem Kursziel von 120,00 Euro verstehen. Damit verfügt dieser MDAX-Vertreter bei einem derzeitigen Kurs von 99,59 Euro theoretisch über 20,5 Prozent Luft nach oben.

Der zuständige Analyst Andrew Gollan hat sein Kursziel erst Anfang Mai deutlich von bisher 96,00 Euro erhöht. Zur Begründung hierfür hieß es unter anderem, bei dem Flugzeugbauer würden die günstigen Fundamentaldaten die negativen Faktoren aus dem ersten Geschäftsquartal überwiegen. Trotz der erwarteten schwachen Entwicklung und der Bekanntgabe einer weiteren Senkung der A330-Produktion seien die Kernaussagen des Quartalsberichts positiv gewesen. Die Prognose für das Gesamtjahr sei bestätigt worden, was signalisiere, dass die durch Zuliefer-Probleme bedingten Verzögerungen beim A320neo aufgeholt würden.

Noch wichtiger seien aber Signale gewesen, wonach die Produktion des A320 wieder deutlich steigen werde und die Profitabilität beim A350 sich über Plan entwickele. Beides verbessere den längerfristigen Ausblick und würde in den kommenden Jahren zunehmend Risiken nach unten überlagern. Insgesamt ist Gollan zuversichtlich, dass Airbus ab 2019 ein kräftiges Gewinnwachstum erreichen und höhere Cash Flows generieren wird, so dass die Aussicht auf höhere Ausschüttungen an die Aktionäre sich verbessert.

Auf der Konferenz haben Investor Relations-Chefin Julie Kitcher zuversichtlich klingende Botschaft hinsichtlich des vorhandenen Potenzials in punkto Ertrags- und Cash-Entwicklung in den kommenden Jahren gegeben. Sie bestätigte auch die Annahme, wonach A320 und A350 dabei helfen werden, das EBIT in den nächsten Jahren deutlich zu steigern.

Beim angepassten Gewinn je Aktie kalkuliert Gollan für 2018 mit einem deutlichen Anstieg von 2,51 Euro auf 4,67 Euro. 2019 und 2020 soll es dann noch besser laufen, geht er da doch von Ergebnissen je Aktie von 5,57 Euro bzw. von 6,69 Euro aus. Diese Prognose läuft für das übernächste Jahr auf ein geschätztes KGV von knapp 15 hinaus. Die Schätzreihe für die Dividende von zuletzt 1,50 Euro je Aktie sieht für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 folgende Zahlungen vor: 1,65 Euro, 1,83 Euro und 2,14 Euro.

Charttechnik



Das Chartbild, mit dem Airbus seit einigen Jahren aufwarten kann, gestaltet sich sehr einladend. Kein Wunder, schließlich ist der Kurs von März 2009 bis Mai 2018 von 8,41 Euro auf 100,80 Euro gestiegen. Folglich hat sich in dieser Zeit ein Aufwärtstrend herausgebildet, der auch uneingeschränkt intakt ist. Charttechnisch betrachtet ist der Titel somit weiter kaufenswert.



Profil



Airbus SE (ehemals EADS) ist ein europäischer Konzern, der aus der Fusion der deutschen DaimlerChrysler Aerospace AG, der französischen Aerospatiale Matra und der spanischen CASA entstanden ist. Die Airbus Group gilt als Europas größtes Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie als einer der größten Rüstungskonzerne weltweit. Das Unternehmen ist in der zivilen Luftfahrt, im Bereich der Verteidigungstechnologie, beim Bau von Hubschraubern, in der Raumfahrt, bei der Konstruktion und Fertigung von Transport- und Kampfflugzeugen sowie den dazugehörigen Dienstleistungen tätig. Zur Airbus Group gehören unter anderem der zivile Flugzeugbauer Airbus, der Hubschrauber-Hersteller Eurocopter und das Raumfahrtunternehmen Astrium.