Zwar soll der Umsatz 2014 die Höhe des Vorjahres erreichen und das Betriebsergebnis soll sich weiter verbessern, doch dürfte der LED-Industrieausrüster weiter in den roten Zahlen stecken bleiben. Erst ab einem Umsatz von rund 250 Millionen Euro sei die operative Gewinnschwelle wieder erreicht, hieß es vom Vorstand. Der Umsatz war 2013 um ein Fünftel auf 182,9 Millionen Euro eingebrochen.

    Am späten Vormittag sackten die Aixtron-Aktien um 6,67 Prozent auf 11,61 Euro ab. Damit waren sie Schlusslicht im TecDax (TecDAX), der zeitgleich 0,41 Prozent tiefer stand. Allerdings hatten die Papiere bisher im Februar nach Zahlen der Konkurrenz und einigen positiven Analystenkommentaren deutlich zugelegt.

    Der Umsatzausblick dürfte die optimistisch gestimmten Anleger enttäuschen, schrieb Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet in einem Kommentar. Zwar hoffe das Unternehmen auf eine Verbesserung, allerdings sehe es noch keine Erholung. Pehl empfiehlt die Aktien weiterhin zum Verkauf.

    Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank wies darauf hin, dass beim Umsatzziel die aktuell nur geringe Vorhersagbarkeit der Auftragsentwicklung eine Rolle spiele. Er rechne in den kommenden Monaten mit einer Auftragserholung, verstehe aber, dass Aixtron diese beim Ausblick noch nicht berücksichtige. Er gab auch zu bedenken, dass die erwartete Verbesserung der Geschäftsentwicklung 2014 und 2015 bereits in den Kurs eingepreist scheine.

    Positiv überrascht zeigte sich Hollfelder von der verbesserten Bruttomarge im Schlussquartal. Das Unternehmensziel, zu einer Bruttomarge von 40 Prozent zurückzukehren, erscheine nun realistischer.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Die von den Optimisten erwartete Erholung der LED-Nachfrage, vor allem im Privatkundenmarkt (LED-Leuchten), verzögert sich. Dementsprechend bereitet sich Aixtron, der Hersteller von Maschinen zur Fertigung von LEDs auf ein schwieriges Jahr vor, und versucht die Mindestgrenze zum Erreichen der Profitabilität weiter nach unten zu drücken. Der Auftragseingang im vierten Quartal lag nur leicht über den Erwartungen, während der Auftragsbestand mit 59,6 Millionen Euro noch deutlich unter dem Vorjahresniveau von 79 Millionen Euro liegt. Signale für ein Anziehen der Nachfrage in einem stark zyklischen Geschäft sehen anders aus. Obwohl der Verlust im Schlussquartal höher ausfiel als erwartet, erreichte Aixtron jedoch eine höhere Marge - die Weichen sind also richtig gestellt. Die Umsatzschwelle zum Erreichen der schwarzen Zahlen liegt nach Angaben des Unternehmens im laufenden Jahr bei 250 Millionen Euro, Analysten erwarten knapp 280 Millionen Euro Umsatz. Das verschafft Spielraum für positive Überraschungen, den bis auf Weiteres stellt das Management für 2014 ein negatives, aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich besseres operatives Ergebnis (Ebit) in Aussicht. Der charttechnische Widerstand bei 13 Euro wird die Kursfantasie des Tournaround-Kandidaten im TecDAX jedoch bis auf Weiteres bremsen. Halten.