Für die Aktie des BMW-Konzerns lief es in der vergangenen Woche nicht ganz so rund. Was steckt dahinter und kann sich der Kurs in den kommenden Tagen erholen?

Mit einem Minus von 1,64 Prozent war das Wertpapier des Autoherstellers BMW am vergangenen Freitag einer der DAX-Verlierer. Nachdem der Kurs sich einige Wochen an der 200-Tage-Linie um die 100 Euro entlang hangelte, ging er in den letzten Tagen in die Knie und rutschte bis knapp an die 50-Tage-Linie heran. Auch am Montag stand noch ein Minus beim Kursverlauf. Dabei hatte der Konzern erst kurz vorher einen Absatzrekord bei seinen Autoverkäufen gemeldet. Die Auslieferungen an Kunden stiegen um etwa 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Warum also jetzt der Knick?    

BMW (WKN: 519000)

Die Gründe für den Abschwung der BMW-Aktie

Einer der Gründe für den Abwärtstrend könnte die verhaltene Prognose der Schweizer Großbank UBS sein, die am Freitag ihre Einstufung für das Wertpapier in einem Ausblick auf das Schlussquartal 2023 und das neue Jahr auf "Neutral" beließ.  Die Ergebnisse des vierten Quartals sollten den Unternehmenszielen entsprechen, teilte Analyst Patrick Hummel in einer Studie zur europäischen Autobranche mit. Zudem prognostizierte er für die Unternehmen aus dem Sektor ein Absatzvolumina ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Das Kursziel wurde dabei auf 100 Euro festgesetzt.

Den Kurs drücken könnte zudem der Ausblick von BMW-Finanzvorstand Walter Mertl, dass die Gewinnmarge von E-Autos auch 2026 noch unter der von Verbrennern liegen wird. "Wir verdienen Geld. Aber von Margengleichheit kann aktuell noch keine Rede sein", sagte BMW-Finanzvorstand vor Journalisten in München. Zwar möchte der Konzern mit den ab 2025 auf den Markt kommenden BMWs der "Neuen Klasse", die auf einer eigens für E-Autos entwickelten Plattform samt neuen Batteriezellen und neuer Software stehen, seine Produktionskosten deutlich senken. Bis ins Jahr 2026 könnte man den Angaben zufolge aber noch nicht von Parität sprechen. 

Geht es für die Aktie jetzt weiter runter?

Trotz der in Teilen verhaltenen Prognosen gibt es auch positive Meldungen vom Autokonzern in Sachen E-Mobilität. So konnte BMW im vergangenen Jahr 15 Prozent seiner Autos mit vollelektrischem Antrieb verkaufen. In diesem Jahr sollen es 20 Prozent sein. "Ich glaube, der Kipppunkt bei den Verbrennern war im vergangenen Jahr. Die CO2-Regulierung in vielen Regionen spricht gegen weiteres Wachstum", sagte Mertl. "Das jetzige Absatzplateau an Verbrennerautos wird noch anhalten und dann leicht abfallen. Das Wachstum kommt jetzt immer mehr von den E-Autos." Im vergangenen Jahr hat BMW fast 2,6 Millionen Autos verkauft, bis 2030 peilt der Konzern einen Absatz von drei Millionen Autos an. Die Nachfrage sei nach wie vor da. Das Potenzial für einen Kursaufschwung ist also da und bei einem Kursziel von 100 Euro, wie es USB beschreibt, ist jetzt gerade mit um die vier Prozent auch noch etwas Luft nach oben.

Mit Material von dpa-AFX 

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