Return - der Investmentkommentar von Björn Drescher

Zwei Aktionstage binnen fünf Wochen pro Investments: am 16. März der "Tag der Aktie" und am 19. April der "Weltfondstag". Haben Sie von den entsprechenden Aktivitäten auch nichts mitbekommen? Dann geht es Ihnen wie mir. Frei nach dem Motto: Stell Dir vor, es ist Weltfondstag und keiner geht hin.

Warum hat man selbst als der Thematik verbundener Betrachter und Fondsliebhaber so wenig von den Aktionen gehört? Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass es keiner der beiden Aktionstage bisher in die zentrale Wikipedia-Auflistung aller Feier-, Gedenk- und Aktionstage weltweit geschafft hat. Andere schon: beispielsweise der Tag der gesunden Ernährung, der Tag der Logopädie, der internationale Tag des Puppenspiels, der Mutter- und Vatertag, der Weltvegetariertag, der Welthundetag, vieles mehr und, man höre und staune: der Weltspartag am 31. Oktober; - geht doch, warum also nicht auch für Fonds und Aktien? Vielleicht führe man mit dem Fondsgedanken besser auf dem Trittbrett anderer Aktionstage mit, beispielsweise am "Tag des Artenschutzes" am 3. März oder am "Weltglückstag" am 20. März.

Spaß beiseite. Aktionstage ins Leben zu rufen ist zu wenig, aber besser als nichts. Sie kranken grundsätzlich daran, dass es zu viele von ihnen gibt, in deren Meer einzelne förmlich untergehen. Vielversprechender wären da engagierte Aktionen im Alltag, ganz im Sinne von: "Jeden Tag eine gute Tat". Heute schon jemanden in der persönlichen Ansprache oder in sozialen Netzwerken auf die Fondsidee aufmerksam gemacht? Wenn nicht, dann aber los. Einzelne punktuelle Aktionen bringen wenig bis nichts. Erst der stete Tropfen höhlt den Stein. Jeder Tag sollte ein kleiner Weltfondstag sein, den wir selbst gestalten.

Und wir haben es dringend nötig: Gerade belegen zwei aktuelle Studien einmal mehr die unzureichende Durchdringung weiter Bevölkerungsschichten in Sachen Fondsidee. Bundesbankangaben zufolge sprechen wir gerade einmal von jedem siebten Deutschen, der Fonds besitzt. Eine Gothaer-Umfrage kommt immerhin auf jeden fünften, was die Sache aber auch nicht viel besser erscheinen lässt.