Trotz des hohen Wirtschaftswachstums haben es die chinesischen Aktienmärkte in den vergangenen Jahren nicht geschafft, nachhaltig in den Vorwärtsgang zu schalten. So notieren führende Aktien-Leitindizes lediglich auf einem bereits 2007 erreichten Niveau. Geprägt war das Kursgeschehen in dieser Zeit auch von starken Kursausschlägen. Letzteres gilt auch für die Vertreter aus der chinesischen Internet-Branche. Aber zumindest haben es ausgewählte Aktien aus diesem Segment geschafft, auch dauerhaft Kursgewinne zu verbuchen. Mit einigen dieser Titel konnten investierte Anleger sogar richtig reich werden.

Ob es auch künftig ähnlich gut laufen wird, bleibt abzuwarten. Als Bürde könnten sich Bewertungen erweisen, die im Schnitt nicht gerade günstig erscheinen. So beziffert Nomura das Kurs-Buchwert-Verhältnis für sieben chinesische Internet-Aktien für 2016 im Median auf 5,2. Für das geschätzte KGV im laufenden Jahr wird zudem ein Medianwert von 29 angegeben.

Dennoch rät die japanische Investmentbank bei fünf dieser sieben Titel zum Kauf (lediglich neutral sind Baidu und Netease eingestuft). Zu erklären ist das mit den Wachstumsaussichten, die nach wie vor als gut eingeschätzt werden. Die Research-Firma IBISWorld taxiert das Wachstum des E-Commerce-Geschäfts in China bis 2020 jedenfalls auf rund 23 Prozent p.a. Das sind Zuwachsraten, die in einem weltweiten Niedrigwachstumsumfeld viele Anleger locken dürften. Zumal Nomura für die hausintern beobachteten chinesischen Internet-Aktien für 2016 im Median mit einem Gewinnplus je Aktie von 24 Prozent und für 2017 sogar von 36 Prozent rechnet. Zu beachten ist auch, dass die genannten Bewertungsrelationen im historischen Vergleich derzeit sogar relativ niedrig sind.

Börse Online nennt auf den nachfolgenden Seiten die Namen der fünf Kaufkandidaten, die Kursziele von Nomura und weitere Details, die dabei helfen, diese Werte besser einzuschätzen.



China Internet-Aktie mit Nomura-Kaufempfehlung, Nummer eins: Ctrip.com International Ltd. (WKN: A0BK6U, 45,20 Dollar, 39,864 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben stammen vom 27. April)



Den ersten Titel Ctrip zählt Nomura mit zu den Topfavoriten im Sektor. Viel Luft hatte der Titel gemessen am Kursziel bis vor kurzem nicht mehr, doch das hat sich seit vergangenem Freitag geändert, als es nachbörslich zu einem starken Kursverfall kam, doch dazu später mehr. Die Kaufempfehlung beinhaltet als Zielvorgabe eine Notierung von 49 Dollar. Das liegt unter dem Rekordhoch, das sich bei 55,84 Dollar bewegt und im Vorjahr aufgestellt wurde. Im Laufe der Jahre hat der Kurs zwar sehr volatil ausgeschlagen, doch für Langfristinvestoren hat es sich ausgezahlt, trotz des damit verbundenen Stresses am Ball zu bleiben. Im Mai 2004 konnte jedenfalls im Tief zu 1,47 Dollar eingestiegen werden und gemessen daran sitzt der Titel auf einem Plus von 2.975 Prozent.

Gegründet wurde die Gesellschaft 1999 in Shanghai. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Online-Reiseunternehmen entwickelt, das Hotelübernachtungen, Flugtickets, Zugtickets, Bustickets, Touren sowie Geschäftsreisen anbietet. Das Hotelreservierungsportal umfasst rund 1.000.000 Hotels in 200 Ländern und Regionen weltweit und es gibt auch eine deutschsprachige Seite. Ctrips Flugtickets decken mehr als 5.000 Städte auf sechs Kontinenten ab. Das Unternehmen bietet seine Leistungen auf einer Transaktions- und Serviceplattform an, bestehend aus der Ctrip App, Webseiten und einem zentralen, gebührenfreien 24-Stunden-Kundendienst. Die Buchungen über die mobile App stellen mehr als 75 Prozent des Volumens der Online-Buchungen sowie die Flugbuchungen über die App mehr als 60 Prozent der Online-Flugbuchungen dar.

Ctrip bietet außerdem Pauschalreisen und geführte Touren weltweit an. Zu den reisebezogenen Dienstleistungen gehören eine Autovermietung, Versicherung, Visum-Service, Tickets für Attraktionen und Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel. Darüber hinaus hilft das Corporate Travel Management Geschäftskunden dabei, ihre Reise effektiv zu organisieren und Reisekosten zu reduzieren. Die Aktie ist seit 2003 an der Nasdaq gelistet. Registriert ist das Unternehmen in Cayman Inseln und es werden mehr als 30.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Möglich gemacht haben die starke Performancebilanz hohe Wachstumsraten. Im vierten Quartal 2015 wurden die Erwartungen allerdings verfehlt. Das, obwohl der Nettoumsatz um 50 Prozent auf 2,9 Milliarden Renminbi gestiegen ist und aus einem Verlust von 224 Millionen Renminbi ein Plus von rund zwölf Millionen Renminbi. Im Gesamtjahr kam der Nettoumsatz um 48 Prozent auf 10,9 Milliarden Renminbi voran und das Nettoergebnis verbesserte sich von 243 Millionen auf 2,5 Milliarden Renminbi. Für das erste Quartal Jahr 2016 wurde ein Plus beim Nettoumsatz von 75 bis 80 Prozent in Aussicht gestellt. Allerdings sind dabei die Umsätze der von Baidu Inc. übernommenen Anteile am Wettbewerber Qunar Cayman Islands zu berücksichtigen. Ohne diesen Einflussfaktor würde sich die erwartete Zuwachsrate auf 29 bis 34 Prozent belaufen. Nomura bezeichnete den Ausblick als enttäuschend und begründete dies eher mit Mikro- als mit Makro-Einflussfaktor, die mit der erwähnten Übernahme zu tun hätten.

Der Einstieg bei Qunar Cayman Islands erwies sich bisher als problematisch, weil die drei großen chinesischen Fluggesellschaften Air China Ltd. China Eastern Airlines und China Southern Airlines Co Ltd. in Reaktion auf den Deal anfingen, Qunar Cayman Islands zu boykottieren. In diesem Zusammenhang dürfte die Meldung vom 21. April zu sehen sein, wonach Ctrip für 463 Millionen Dollar einen 3,55-prozentigen Anteil an China Estern Airlines erworben hat. Allerdings scheinen nicht alle Anleger von diesem Schachzug überzeugt zu sein, wie ein herber Kursverlust signalisiert, der sich vergangenen Freitag nachbörslich einstellte.

Nomura glaubt allerdings nicht, dass die Fluggesellschaften in der Lage sein werden, ihren Marktanteil über direkt bei ihnen gebuchte Flüge signifikant zu steigern. Mit Blick auf die langfristigen Aussichten des Unternehmens erinnern die Analysten daran, dass Ctrip bis 2020 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate beim Umsatz von 30 Prozent anstrebe. Auf Basis des Vorjahresergebnisses von 1,10 Dollar steht dem ein historisches KGV von 41 gegenüber.



China Internet-Aktie mit Nomura-Kaufempfehlung, Nummer zwei: JD.com Inc. (WKN: A112ST, 25,43 Dollar, 22,436 Euro)



Der zweite Nomura-Internet-Favorit heißt JD.com Inc. und es handelt sich dabei um ein chinesisches Online-Versandhaus, das Produkte in nahezu allen Bereichen der Konsumgüterindustrie anbietet. Angeboten werden die über die Homepage JD.com sowie über mobile Anwendungsoptionen. Betrieben werden sieben Logistikzentren und 213 Lagerhallen in 50 chinesischen Städten und es gibt 5.367 Abgabe- und Abholstationen in 2.356 Landkreisen und Bezirken. Das Unternehmen ging 2014 an die Börse in den USA und das Listing an der Nasdaq war damals das Größte an diesem Handelssegment in diesem Jahr.

Obwohl das Wachstum hoch ist, kam der Kurs auf Dollarbasis seit Mai 2014 per Saldo nicht voran. Erklären lässt sich das auch mit den bisher angefallenen hohen Kosten. Diese zeigten sich auch in dem für das vierte Quartal 2015 vorgelegten Ergebnis. Der Umsatz kletterte da zwar um 57 Prozent auf 54,6 Milliarden Renminbi, gleichzeitig fiel aber auch ein Verlust von 48 Cents je Aktie an, der deutlich über dem von Analysten erwarteten Minus von 0,18 Cents lag.

Was die erwähnten Kosten angeht, stiegen beispielsweise die Marketingausgaben um 81 Prozent auf 2,7 Milliarden Renminbi. Der mit dem Platzhirschen Alibaba ausgefochtene Kampf um Marktanteile kostet viel Geld, wobei es 2015 aber immerhin gelungen ist, den eigenen Marktanteil in China von 17 Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Zum Vergleich: Alibaba kommt nach einem Plus von weniger als einen Prozentpunkt im Vorjahr auf einen Marktanteil von 47 Prozent.

Aus Sicht der Nomura-Analysten sollten die Marktteilnehmer derzeit in der aktuellen Phase der Unternehmensentwicklung mehr auf Wachstum beim Umsatz als auf die Gewinne achten. Dazu passte auch, dass der Aktienkurs seit dem 11. Februar trotz der Viertquartalszahlen zunächst deutlicher zugelegt hat. Doch zuletzt ging es wieder abwärts, weil plötzlich Gerüchte über verfehlte Quartalsprognosen kursierten. Nomura sieht aber noch weiteres Potenzial und rät zum Einsteigen in die Schwäche hinein. Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 35,00 Dollar versehen. Das liegt sogar über dem bisherigen Rekordhoch von 33,80 Dollar und lässt dem Titel ein Aufwärtspotenzial von 37,6 Prozent. Der Analystenkonsens ist bei einem Kursziel von 36,49 Dollar sogar noch etwas optimistischer.

Auf Basis des eigenen Kursziels beziffert Nomura die Bewertung im Falle einer Zielerreichung auf das 94-fache beim KGV für 2017 und auf das 36-fache für 2018. Unterstellt werden für diese beiden Jahre somit Gewinne je Aktie von 0,37 Dollar und 0,96 Dollar. Angesichts dieser Bewertungsrelationen darf sich das Unternehmen vermutlich keine Ausrutscher beim Wachstum erlauben, ohne dass das mit einer Kursabstrafung sanktioniert würde.



China Internet-Aktie mit Nomura-Kaufempfehlung, Nummer drei: Tencent Holdings Ltd. (WKN: A1138D, 159,50 Hongkong-Dollar, 18,188 Euro)



Ein sehr lohnendes Investment war in den vergangenen Jahren der nächste Nomura-China-Internet-Favorit Tencent. Die Aktie des in Hongkong gelisteten und in Cayman Islands firmierenden Unternehmens war im Tief im Jahr 2004 zu 0,68 Hongkong-Dollar zu kaufen. Wer das Glück hatte, damals gekauft zu haben, der sitzt aktuell auf Kursgewinnen von sagenhaften 23.356 Prozent. Seit Mitte April 2015 steckt die Notierung aber in einem Seitwärtstrend fest, wobei inzwischen aber wieder Kontakt zum damals bei 170,50 Hongkong-Dollar aufgestellten Rekordhoch hergestellt werden konnte.

Dieser Internetkonzern bietet unter anderem Online-Spiele, Instant-Messaging (QQ Instant Messenger, WeChat), Cloud und SaaS Dienste sowie Social Network an. Das in Shenzhen ansässige Unternehmen kann somit als chinesisches Pendant zu Facebook gesehen werden. Gegründet wurde das Unternehmen 1998 auf den Cayman Islands. Der Börsengang erfolgte am 16. Juni 2004 an der Hong Kong Stock Exchange.

Nachdem lange Online-Spiele die wichtigste Einnahmequelle für Tencent waren, wird inzwischen der Messaging-Dienst WeChat immer wichtiger. Verkaufspläne zu diesem Dienst wurden erst kürzlich wieder dementiert, der sich zum größten sozialen Netzwerk in China entwickelt hat (697 Millionen aktive Nutzer Ende Dezember 2015) und damit als Gegenpart zum US-Unternehmen WhatsApp gesehen werden kann. Seit Anfang 2016 ist WeChat auch in den USA verfügbar. Geplant ist, mit einer neuen App die Bürokommunikation sowie die Administration zu erleichtern und damit Firmenkunden anzusprechen. Tencent ist übrigens auch an JD.com beteiligt.

Im vierten Quartal 2015 erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 30,44 Milliarden Renminbi. Das Nettoergebnis legte gleichzeitig um 21 Prozent auf 7,20 Milliarden Renminbi zu. Für das Gesamtjahr betrug die Wachstumsrate beim Umsatz 30 Prozent und beim Nettoergebnis 22 Prozent. Einen konkreten Geschäftsausblick gab der Vorstand wie üblich nicht ab, Analysten rechnen aber mit weiterem Wachstum.

Zu den Viertquartalszahlen hieß es von Seiten Nomuras, diese hätten die Erwartungen beim Umsatz um zehn Prozent geschlagen und beim Gewinn um sieben Prozent. Als potenzielle Katalysatoren für den Aktienkurs werden neben den mobilen Videospielen Werbung auf WeChat gesehen sowie die angebotenen Online-Zahlungsmöglichkeiten. Zu den möglichen Risiken werden dagegen unter anderem verfehlte Wachstumserwartungen genannt oder überraschend überzeugende Produktvorstöße der Konkurrenz.

Derzeit werden aber vor allem Chancen gewittert, was in einer Kaufempfehlung zum Ausdruck kommt, die mit einem Kursziel von 194 Hongkong-Dollar versehen ist. Das liegt um 21,6 Prozent über den aktuellen Notierungen. Das KGV auf Basis des Analysten-Konsens bewegt sich für 2016 bei rund 32. Dem stehen von Nomura für 2016 und 2017 erwartete Gewinnsteigerungen von 50 Prozent und 35 Prozent gegenüber.



China Internet-Aktie mit Nomura-Kaufempfehlung, Nummer vier: Vipshop Holdings Ltd. (WKN: A1JVJQ, 13,45 Dollar, 11,90 Euro)



Favorit Nummer vier ist Vipshop. Dahinter steckt ein Online-Shopping-Club, der Markenartikel wie Kleidung und Kosmetika zu günstigen Preisen anbietet. Ein Konzept, das grundsätzlich aufgeht, wie eine von 2012 bis 2015 von 21,9 Millionen auf 193,1 Millionen gestiegene Zahl an Kundenaufträgen dokumentiert. Als führender Anbieter in China hofft die Gesellschaft auch künftig auf erhebliches Wachstum, weil das Segment, in dem man sich tummelt, noch unterrepräsentiert ist. Wegen der guten Wachstumsaussichten ist der Kurs nach dem im März 2012 an der New York Stock Exchange erfolgten Börsengang auf Höhenflug gegangen. Konkret stieg die Notiz von einem im April 2012 bei 0,43 Dollar markierten Tief bis auf 30,00 Dollar.

Aufgestellt wurde dieses Hoch bereits im April 2015 und danach war der Ofen erst einmal aus. Die Notiz korrigierte bis auf 10,65 Dollar, hat sich in den vergangenen Wochen aber wieder etwas von diesen Zwischentiefs gelöst. Erklären lässt sich dieses Kursverhalten nicht zuletzt mit Sorgen darüber, wie gut es dem Unternehmen gelingen wird, die Wachstumshoffnungen auch tatsächlich einzulösen. Außerdem ist die Bruttomarge zuletzt etwas auf 24,1 Prozent abgebröckelt, was die Frage aufwarf, auf welchem Niveau sich die Gewinnspannen letztlich wohl stabilisieren werden.

Nicht kleiner wurden die diesbezüglichen Sorgen auch durch die anlässlich der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal 2015 gemachten Angaben. Der chinesische E-Commerce-Händler erhöhte da zwar den Umsatz um satte 65 Prozent auf 13,9 Milliarden Renminbi und das Nettoergebnis kam sogar um 61 Prozent auf 741 Millionen Renminbi voran. Doch mit Enttäuschung wurde die Prognose aufgenommen, wonach der Vorstand im laufenden Jahr bei einer Spanne von 11,8 bis 12,3 Milliarden Renminbi nur mit einem Umsatzplus zwischen 37 und 43 Prozent rechnet. Analysten hatten sich etwas mehr erhofft, die bereits über das Umsatzwachstum im dritten Quartal enttäuscht waren.

Nomura stuft die weiteren Geschäftsaussichten aber als solide ein und beim Gewinn wird für die Zeit von 2016 bis 2019 mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 30 Prozent p.a. gerechnet. Außerdem sei die Bewertung im eigenen historischen Vergleich nicht mehr anspruchsvoll. Schon auf Basis der für 2016 erwarteten Gewinne wird das KGV deutlich unter 20 gesehen. Die Kaufempfehlung für diesen Wert geht mit einem Kursziel von 19 Dollar einher. Das lässt theoretisch 41,3 Prozent Luft nach oben. Der Analysten-Konsens sieht das Kursziel bei 17,03 Dollar.



China Internet-Aktie mit Nomura-Kaufempfehlung, Nummer fünf: Alibaba Group Holding Ltd. (WKN: A117ME, 77,43 Dollar, 68,63 Euro)



Nicht als der von Optimisten erhoffte große Hit hat sich bisher die Aktie von Alibaba erwiesen. Aktuell notiert der Kurs zwar über dem Ausgabepreis von 68 Dollar beim Börsengang in den USA im Jahr 2014. Das ist aber nur dem jüngsten Zwischenspurt zu verdanken, denn noch im Februar wurde der Titel nur bei gut 60 Dollar gehandelt. Das heißt, mit einem Rivalen wie Amazon aus den USA, mit dem Alibaba teilweise verglichen wird, konnte man bisher nicht mithalten.

Durch den Hinweis auf Amazon ist klar, dass es bei Alibaba um das E-Commerce-Geschäft geht. Die Chinesen sehen sich bezogen auf das Brutto-Warenvolumen als größtes Online- und Mobile-Commerce-Unternehmen der Welt. Das 1999 gegründete Unternehmen stellt dabei die grundlegende technische Infrastruktur und den Marketingzugang bereit, um Unternehmen dabei zu helfen, eine Online-Präsenz aufzubauen und Handel mit Verbrauchern und anderen Unternehmen zu betreiben. Als wichtigste Geschäftsbetriebe werden die die größte Online-Shopping-Adresse Chinas Taobao Marketplace und die größte chinesische Drittanbieter-Plattform für Marken und Einzelhändler Tmall.com bezeichnet.

Die jüngste Kurserholung wurde begleitet von Zahlen, die für das dritte Quartal im Geschäftsjahr 2015/16 besser ausgefallen sind als erwartet. Dazu verholfen hat nicht zuletzt ein starkes Geschäft auf Smartphones. Die Umsätze auf mobilen Geräten in China waren mit 18,7 Milliarden Yuan fast drei Mal höher als ein Jahr zuvor Insgesamt steigen die Umsätze im Bereichsquartal im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 34,5 Milliarden Renminbi und der Gewinn hat sich mit knapp 12,46 Milliarden Renminbi sogar mehr als verdoppelt. Laut Nomura lagen die Ergebnisse beim Umsatz um vier Prozent über den Prognosen und beim Gewinn auf Nicht-GAAP-Basis um elf Prozent.

Um die Aktie zu einem dauerhaften Renner zu machen, bedarf es aber mehr als nur ein akzeptables Quartalsergebnis. Wichtig ist es vielmehr, die Fähigkeit zu wachsen und profitabel zu bleiben, auch künftig unter Beweis zu stellen. Wenn es gelingt, die eigenen Pläne umzusetzen, dann wäre in dieser Hinsicht ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Denn nach dem es eigenen Angaben zufolge zuletzt gelungen ist, Wal-Mart als größte Handelsplattform der Welt abzulösen. Zudem hieß es am 21. März, der Bruttohandelsumsatz habe drei Billionen Renminbi überschritten und bis 2020 sollen es doppelt so viel werden.

Nomura geht für 2016 und 2017 von Gewinnsteigerungen in einer Größenordnung von 18 Prozent und 36 Prozent aus. Die Kaufempfehlung für den Titel ist mit einem Kursziel von 91 Dollar versehen. Das birgt ein Aufwärtspotenzial von 17,5 Prozent. Auf Basis des Kursziels wird die Bewertung für 2017 beim KGV mit 26 angegeben und für 2018 mit 22. Wie es ergänzend heißt, habe das Unternehmen wegen der dominierenden Marktposition beim E-Commerce in China einen Bewertungsaufschlag verdient.