Doch herrscht zugleich große Unsicherheit, ob es wirklich dazu kommt. BoE-Chef Andrew Bailey hatte zwar angesichts der Inflationsgefahren laut über eine Erhöhung nachgedacht. Doch blieb unklar, ob er intern eine Mehrheit für einen solchen Schritt im neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss (MPC) hinter sich hat.

Das liegt auch daran, dass sich bislang vier MPC-Mitglieder bedeckt dazu gehalten haben, wie sie zu einer Anhebung stehen. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen damit, dass sich der Ausschuss mit 6 zu 3 Stimmen gegen eine Erhöhung aussprechen wird. Noch im September hatte sich der MPC geschlossen für eine Beibehaltung des Zinsniveaus ausgesprochen.

Manche Ökonomen erwarten, dass die Währungshüter nun auch weiter daran festhalten dürften, um zunächst die Folgen der unlängst ausgelaufenen Kurzarbeiter-Regelung für den Arbeitsmarkt zu analysieren. Die Regelung, die der deutschen ähnelt, war am 30. September ausgelaufen. Das Statistikamt schätzt, dass Ende September noch zwischen 900.000 und 1,4 Millionen Beschäftigte davon Gebrauch gemacht haben, davon bis zu 700.000 in Vollzeit.

Für eine Zinsanhebung spricht jedoch, dass die Inflation mit zuletzt 3,1 Prozent weit über das Ziel der Notenbank hinausgeschossen ist, die einen Wert von zwei Prozent anstrebt. Die BoE geht davon aus, dass die Teuerungsrate noch dieses Jahr über die Vier-Prozent-Marke steigen wird.

rtr