Die psychologisch sehr wichtige Marke von 10 000 US-Dollar hat sich nach dem Bullrun von Ende Juni bisher inzwischen als gutes Auffangnetz er­ wiesen. Auch wenn der Preis kurzzeitig immer mal wieder unter diese Marke fiel, gab es doch stets größere Erholungen und den Versuch, sich dauerhaft darüber zu etablieren.

Erstaunlich ist, dass der Bitcoin Fear & Greed Index auf dem niedrigsten Stand seiner Geschichte steht. Dabei gilt: Je niedriger der Wert, desto größer die Angst der Investoren vor weiteren Kursrückgän­gen. Aktuell ist die Angst beim Bitcoin also so groß wie noch nie.

Bekanntes Phänomen


Allerdings kennt man auch vom Aktien­ markt das Phänomen, dass es gerade in solchen Phasen dann doch schnell zu einer gegenläufigen Bewegung kommen kann. Außerdem könnte der Index die Stimmung schlechter darstellen, als sie in der Realität tatsächlich ist. In vielen Kommentaren wird die Kursentwicklung in den kommenden zwei Jahren sehr po­ sitiv gesehen: mit Kurszielen im mittleren fünfstelligen oder sogar im sechsstelligen Bereich.

Die derzeit sehr große Marktdominanz des Bitcoin ist zuletzt etwas zurückge­gangen, liegt aber immer noch nahe an 70 Prozent. Diese Angaben von Webpor­talen wie CoinMarketCap könnten aber noch zu niedrig gegriffen sein. Laut einem Bericht von "Forbes" soll die dominieren­ de Stellung des Bitcoin im Kryptomarkt noch viel größer sein.

Bitcoin-Dominanz bei 90 Prozent?


Denn für Analysten trifft die Einstufung eher zu, wenn nicht nur die reine Markt­kapitalisierung berücksichtigt wird, son­dern auch die Liquidität. So könnte ein völlig illiquider Token mit Miniumsätzen in eine hohe und absurde Marktkapitalisierung getrieben werden, ohne dass dies auch nur annähernd seiner Bedeutung entspräche. Jedenfalls errechnen die Analysten unter Berücksichtigung der Liquidität für den Bitcoin eine Marktdominanz von rund 90 Prozent.

Altcoins stabilisieren sich


Dies würde natürlich die Altcoins in ihrer Bedeutung weiter reduzieren und bei vielen ihre Überlebensfähigkeit noch mehr infrage stellen. Auch wenn die Altcoin-Preise seit Jahresanfang gegenüber Dollar oder Euro deutlich gestiegen sind, sind die Kursverluste gegenüber dem Bitcoin gerechnet beträchtlich.

So kostete die zweitgrößte Kryptowährung, Ethereum, zuletzt weniger als die Hälfte an Bitcoin als zu Jahresbeginn. Allerdings konnten sich die Altcoins zuletzt gegenüber dem Bitcoin stabilisieren oder sogar etwas zulegen. Es könnte nun die Basis gelegt werden für eine gegenläufige Bewegung.

Ethereum Classic als Trading


Ein Coin unter den Top 20 spielt hier bereits den Vorreiter. Ethereum Classic (ETC) konnte in der vergangenen Woche gegenüber dem Bitcoin in der Spitze um bis zu 50 Prozent zulegen (siehe Jahreschart). Nach dem Durchbruch durch die 50-Tage-Linie dürfte der Preis sich nun schnell in Richtung 200-Tage-Linie bewegen.

Grund könnten Überlegungen für einen Namenswechsel sein. Mit dieser Maßnahme will man sich von Ethereum distanzieren und dadurch die Marktkapitalisierung steigern. Diese Spekulationen könnten im Vorfeld des ETC Classic Summit in Vancouver am 3. und 4. Oktober anhalten.

Neue Partnerschaften


Der rasante Kursanstieg könnte auch im Zusammenhang mit der neuen Partnerschaft mit North Block Capital stehen. Dadurch sollen mehr Token-Verkäufe generiert und insbesondere der asiatische Markt gefördert werden.

Zu beachten ist auch, dass es voraussichtlich am 17. September zu einer Hard Fork mit Namen Atlantis kommt. Für Altcoin-Trader dürfte Ethereum Classic deshalb in den nächsten Wochen hochinteressant sein.