Investieren in das Schöne und Seltene


Jeder Mensch kennt Bilder berühmter Künstler, kennt teure Markenuhren wie Rolex oder hat schon einmal mit Lego gespielt. Doch, dass hier ein Weg der Geldanlage schlummert, dass wissen viele nicht. Wenn uns etwas gefällt, dann möchten wir es auch haben, das ist die Art wie wir Menschen sind. Verlangen nach etwas ist der Antrieb, der Angebot und Nachfrage - die Grundprinzipien des Marktes schafft. Warum also nicht auch vom Verlangen nach einem Bild oder einer Uhr profitieren?

Im Herbst des letzten Jahres wurde ein Selbstbild des Malers Vincent Van Gogh für 70 Millionen Dollar versteigert. Ein Werk, das vor Jahren noch für um die Hälfte gehandelt wurde. Tatsächlich hat sich bereits eine ganze Industrie rund um das Investieren in das Schöne und Seltene aufgebaut und auch für Privatanleger kann dieser Trend interessant sein. Denn durch alternative Investments kann man selbst etwas für die Altersvorsorge tun, so komisch es sich auch anhört.

Natürlich ist ein Van Gogh nur schwierig zu finanzieren, doch viele Off-Market-Assets wie Lego oder Wein gibt es bereits ab 100 Euro. Somit eignen sie sich ideal zum Diversifizieren. Außerdem gibt es inzwischen Anbieter wie Finexity oder Timeless, die es durch Tokenisierung ermöglichen in Werte, die sonst 50.000 Euro, 100.000 Euro oder mehr kosten, ab 50 Euro zu investieren.

Doch welche Wertsachen eignen sich überhaupt zum Investieren und wie viel Know-how benötigt man für ein Investment?

Wein & Whisky (hohes Know-how)


Das Investieren in Alkohol hat entscheidende Vorteile. Bei richtiger Lagerung gibt es keine oder kaum Verderblichkeit und es gibt eine natürlich Verknappung, da die Mehrheit des Jahrganges von anderen Besitzern getrunken wird. Wer also auf eine Wertentwicklung seiner Flaschen spekulieren will, der sollte besonders auf eine möglichst niedrige Auflage des Jahrgangs und besondere Designs bei Etiketts u.ä. achten.

Natürlich muss man für ein Investment nicht nur einen entsprechend großen Keller, sondern auch das nötige Wissen und die Expertise mitbringen, denn im Supermarkt ein paar Flaschen für ein paar Euro zu kaufen wird vermutlich keine gute Investmententscheidung sein. Trotzdem kann hier die Wertsteigerung enorm sein, da zum Beispiel limitierte Whiskys der Brennerei Macallen inzwischen bis zu 300 Prozent über ihrem damaligen UVP handeln.

Altersvorsorge mit Uhren (mittleres Know-how)


Die Rolex ist das Statussymbol für Reichtum und Wohlstand, doch was vielen nicht klar ist, dass viele zwar eine Rolex besitzen, doch nicht um damit zu protzen. Ob Rolex, Omega, AP oder Cartier - Luxusuhren sind vor allem eines, nämlich eine Wertanlage. Durch die künstliche Verknappung der Hersteller getrieben, liegt der Wiederverkaufswert eines solchen Chronometers kurz nach dem Kauf meist über 100 Prozent über dem Listenpreis. Wer hier allerdings über ein Abitragemodell nachdenkt, dem ist nicht klar wie schwer diese Uhren zu erhalten oder beschaffen sind. Um zu investieren, müssen tausende Euros in die Hand genommen werden, um am Sekundärmarkt zu kaufen. Dass Uhren wie eine 1953 Rolex Pre-Explorer trotzdem eine annualisierte Rendite im zweistelligen Prozentbereich erreicht haben, spricht für die Werthaltigkeit und Kaufbereitschaft im Uhren-Segment.

Altersvorsorge mit Lego (mittleres Know-how)


Für viele ist Lego das Spielzeug ihrer Kindheit. Aber für viele eben nicht nur in Kindertagen, sondern auch im Erwachsenenalter. Lego vereint Generationen im Bauen, Konstruieren und dem Eintauchen in Fantasiewelten. Aber was genau macht Lego zur Geldanlage? Die Läden stehen doch voller unterschiedlicher Sets?

Wie üblich steckt der Teufel im Detail. Lego-Sets sind alle einzigartige Kreationen, die größtenteils nur wenige Jahre am Markt sind. Jede dieser Kreationen gehört einem übergeordnetem Thema an. So gibt es zum Beispiel die Lego Architektur Sets, mit denen sich die größten Bauwerke aller Zeit aus Plastiksteinen nachbauen lassen. Vor allem gegen Ende des Produktlebenszyklus mancher Sets gibt es sie mit teilweise 50 Prozent oder mehr Rabatt. Sind Sie dann nicht mehr auf dem Primärmarkt erhältlich, steigt der Preis durch die Nachfrage von Sammlern oder Menschen, die schon Sets aus der Themenkategorie besitzen, damit verknüpfbare oder themenidentische Sets noch nicht besitzen.

Deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass manche Sets nach ein paar Jahren zum 2- oder 3-fachen des Marktpreises gehandelt werden. Doch Vorsicht! Einige Sets finden nie die Aufmerksamkeit von Sammlern und können stark an Wert verlieren.

Tradingcards (hohes Know-how)


Wie bei Lego Sets geht es hier um den Sammeltrieb des Menschen. Wer bestimmte Kollektionen von Football-, Fußball- oder Pokémonkarten vervollständigen will, ist gerne bereit tief in die Tasche zu greifen.

Tatsächlich schlummern die meisten Schätze deshalb auf Dachböden, da die Karten erst nach einigen Jahren beginnen, ihren Wert deutlich zu steigern. Wer also jetzt einsteigen möchte, sollte neben der notwendigen Erfahrung auch bereit sein, hohe Preise für bereits stark im Wert gestiegene Karten auszugeben oder sicher sein, die neue Reihe für Kartensammler in 20 Jahren gefunden zu haben.

FAZIT zur Altersvorsorge mit Lego, Pekémon und Co.


Ein Investment in Off-Market-Assets kann durchaus lohnenswert sein und aktiv zur Diversifikation des eigenen Portfolios beitragen. Dazu muss man aber nicht nur über das nötige Kapital, sondern auch die Lagerkapazität und die Erfahrung verfügen, hier zu investieren.