D er Höhenflug bei den Energiepreisen findet kein Ende. Mit den Notierungen von Öl und Gas legte auch der Aluminiumpreis zu. Das Metall hat die wichtige Marke von 3000 Dollar gerissen. Zuletzt notierte das Leichtmetall 2008 auf diesem Niveau. In der Spitze ging es damals sogar bis auf 3380 Dollar.

In erster Linie sind es die hohen Energiepreise, die auch den Aluminiumpreis antreiben. Denn rund 40 Prozent der Herstellungskosten gehen auf das Konto von Öl und Gas. Aluminium ist nicht selten. Aber das Metall kommt in der Erdkruste fast nur im Verbund als Bauxit vor. Um eine Tonne Aluminium zu gewinnen, braucht es vier bis fünf Tonnen Bauxit. In Öfen wird das Aluminium mittels Schmelzflusselektrolyse aus dem Bauxit getrennt, das kostet viel Energie. Im Schnitt sind für eine Tonne reines Aluminium 15 700 Kilowattstunden nötig. Das entspricht dem Energieverbrauch einer vierköpfigen Familie in vier Jahren. Beim Recycling von Aluminium wird es dagegen sehr umweltfreundlich. Nur noch fünf Prozent der ursprünglichen Strommenge ist nötig. Doch den Weltbedarf an Aluminium kann man damit nur zu einem kleinen Teil decken.

China hat das Sagen

Aluminium ist nicht nur leicht und beständig gegen Korrosion, sondern auch einfach formbar und trotzdem stabil. Das macht es so vielseitig einsetzbar in nahezu jeder Branche, von Automobilbau, Transport, Maschinenbau, Elektrotechnik bis hin zur Tube in der Lebensmittelindustrie. Mit der schnellen Erholung der weltweiten Wirtschaftstätigkeit nach der Pandemie zog die Nachfrage stark an.

Wie bei vielen Entwicklungen an den Rohstoffmärkten spielt China auch bei Aluminium eine bedeutende Rolle. 60 Prozent der weltweiten Aluproduktion kommen aus China. Bemerkenswert ist, dass das Reich der Mitte trotzdem auf dem Weltmarkt als aktiver Käufer auftritt. Bereits seit 2020 waren die Nettoimporte bei Primäraluminium signifikant höher als in den Vorjahren. Dazu kommt, dass das Land aktuell mit einer Energiekrise kämpft. Viele Marktteilnehmer befürchten nun, dass deswegen einige Aluminiumschmelzen ihre Produktion drosseln oder einstellen müssen. In der Folge würde der Markt schlechter versorgt werden.

Anleger können mit ausgewählten Hebelpapieren auf eine Fortsetzung der Preisrally setzen. Die ausgewählten Produkte sind allerdings nur für Anleger, die bereit sind, ein hohes Verlustrisiko auf sich zu nehmen. Angesichts der aktuellen Unsicherheit an den Märkten sollten Engagements keinesfalls ohne Stoppkurse eingegangen werden.