Die Übernahme von Osram war ein Marathon für die österreichische Halbleiterfirma AMS (WKN: A11 8Z8). Bieterwettkampf, Managementveto und dann auch noch die Refinanzierung verursachten Sorgenfalten. Als der Kurs nach der Kapitalerhöhung fiel, stieg Greenlight Capital ein. Der US-Hedgefonds hat nach eigenen Angaben eine "mittelgroße Position" aufgebaut.

AMS entwickelt hochwertige Sensoren. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von sogenannten 3-D-Sensoren, die etwa bei Mobiltelefonen zur Gesichtserkennung verwendet werden. Um den Bereich breiter aufzustellen, wurde Osram übernommen. Während viele Investoren das Geschäft vor allem wegen der starken Verankerung von Osram in der Autoindustrie skeptisch betrachten, ist Greenlight-Gründer David Einhorn optimistisch. "Wir glauben, dass der Kauf strategisch sinnvoll ist", sagt er. "Starke Verkäufe bei Mobiltelefonen, beginnende Synergien und der Turnaround von Osram werden die Ergebnisse in den kommenden Quartalen anschieben."

Die Aktie hatte sich nach Einhorns Einstieg kräftig erholt. Zuletzt korrigierte sie gemessen am Hoch Anfang Dezember wieder um gut ein Fünftel. Vor allem Befürchtungen, dass der Großkunde Apple abwandern könnte, sorgten für Abschläge. Das bietet risikobereiten Anlegern die Gelegenheit, Einhorn zu folgen. Die Befürchtungen in Bezug auf Apple sind nicht neu, und AMS wusste ihnen durch innovative Produkte immer wieder etwas entgegenzusetzen.

Was Investoren aktuell nicht berücksichtigen: Durch den Abschluss des Gewinnabführungsvertrags hat AMS nun die Möglichkeit, Geschäftsbereiche zu verkaufen, die nicht so gut ins Halbleitergeschäft passen. Weil Osram in vielen Geschäftsfeldern marktführende Positionen innehat, könnten die Einnahmen aus den Verkäufen positiv überraschen.