Zu den jüngsten Neuheiten von AMS zählt ein Lichtspektrumsensor, der vom sichtbaren Licht bis zum nahen Infrarot alles misst. Zum Einsatz kommen soll das Produkt etwa in der Gewächslichtüberwachung im Gartenbau oder bei komplexen Farbanalysen wie bei der Überprüfung von Fälschungen: eine Ergänzung der Produktpalette - denn 69 Prozent der Erlöse erzielt der Sensorenspezialist mit Kunden aus der Welt der Konsumelektronik und Smartphones. Die an der Börse Zürich gelistete Firma aus Premstetten in der Steiermark mischt aber auch in anderen Bereichen vorn mit, zum Beispiel bei bildgebenden Sensoren für medizintechnische Geräte sowie Mikrokameras oder Umweltsensoren, die Gas, Luftfeuchtigkeit oder Druck messen.

An der Börse macht sich das alles bezahlt. Auslöser für das Kursfeuerwerk zu Jahresbeginn waren jedoch die optischen Sensoren für das iPhone X, das Flaggschiffprodukt von Apple. AMS liefert die 3-D-Sensoren für die Gesichtserkennungsfunktion des neuen Geräts. Mehr als ein Drittel der Erlöse generiert AMS mit dem US-Konzern. Bis 2019 sollten alle iPhones mit einem 3-D-Sensor ausgestattet sein.

Werden in Zukunft noch mehr Bauteile von AMS in den Smartphones von Apple und Samsung eingesetzt, sollten Umsatz und Gewinn weiter in die Höhe schnellen. Baut Apple etwa wie geplant einen zweiten 3-D-Sensor in hochpreisigere iPhone-Modelle ein, könnte allein dieser Schritt den Experten zufolge weitere Umsätze von 250 Millionen Euro jährlich in die Kassen von AMS spülen.

Auf Seite 2: Investitionen zahlen sich aus





Investitionen zahlen sich aus



Klar ist: Nach den Investitionen der zurückliegenden Jahre startet der Konzern auf der Umsatz- und Gewinnseite durch. Firmenlenker Alexander Everke erwartet bis 2019 ein jährliches Umsatzplus von im Schnitt 60 Prozent. Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll sich von zuletzt 15,9 auf 30 Prozent verbessern. Einen Vorgeschmack gab das Zahlenwerk für 2017: Vor allem dank eines superstarken Schlussquartals schnellte der Umsatz um 95 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro hoch. Unterm Strich blieben 127,5 Millionen Euro hängen. Das sind 24 Prozent mehr als 2016.

In den nächsten Jahren soll es auf der Gewinnseite richtig abgehen. So erwarten die Konsensschätzungen der Analysten, dass sich der Gewinn je Aktie zwischen 2017 und 2020 von 1,74 auf 8,77 Euro mehr als verfünffacht. Die Gefahr, dass Apple in Zukunft analog zu einer eigenen Chipproduktion auch optische Sensoren selbst produziert, ist als gering einzuschätzen. Dazu sind die Absatzmärkte relativ ausbalanciert: 47 Prozent entfallen auf die asiatisch-pazifische Region, 33 Prozent auf Europa, den Mittleren Osten und Afrika sowie 20 Prozent auf Amerika. Mit den erwarteten Mittelzuflüssen sollte es zudem gelingen, die deutlich gestiegene Nettoverschuldung wieder herunterzufahren. Der jüngste Kursrücksetzer im Zuge der Marktkorrektur bietet eine gute Einstiegschance.