Der Österreicher Konzern AMS-Osram hat am Dienstag die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal veröffentlicht. Das Unternehmen bezeichnete die Ergebnisse für das gesamte Jahr als gut und die Quartalszahlen als sehr solide. Dennoch litten die Österreicher unter den schwierigen Marktbedingungen. Die Produktionskürzungen von Automobilunternehmen hätten in den Auto-Lieferketten zu Umsatzverzögerungen geführt, kommentierte Ams-Osram-Chef Alexander Everke am Dienstag die Zahlen. Die Schwierigkeiten dürften den Markt noch für eine erhebliche Zeit im laufenden Jahr beeinträchtigen, erwartet Everke.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hätte der Halbleiterkonzern zudem Marktanteile im Konsumgüter-Bereich verloren. Daher und vor Hintergrund von Dekonsolidierungseffekten, also der Veränderung des Portfolios, sank der Umsatz im Schlussquartal von 1,6 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 1,4 Milliarden Dollar. Damit liegt der Konzern im Rahmen seiner Erwartungen von 1,36 bis 1,46 Milliarden Dollar. Im Bericht zum dritten Quartal erläuterte Ams-Osram bereits, dass der Umsatz des veräußerten Geschäfts mit vernetzten Gebäudesystemen sowie das verkaufte DS North America-Geschäft nicht mehr im Bericht zum vierten Quartal enthalten sein werden. Auch das betriebliche Ergebnis schrumpfte um die Hälfte auf 135 Millionen Dollar.

Neuausrichtung des Konzerns


Vor rund zwei Jahren hatte das Österreicher Unternehmen AMS den Lichtspezialisten Osram übernommen. Der Kaufpreis hatte über vier Milliarden Euro betragen. Seit März 2021 seien die Österreicher sehr erfolgreich bezüglich der Integration von Osram, so Everke. Auf dem neuen Weg hätten sie schon verschiedene Ziele erreicht. Das Jahr 2022 erwartet Everke als weiteres "Übergangsjahr". Des Weiteren wurden drei Veräußerungen sowie eine Auflösung des Osram Continental Joint Venture angekündigt. Im vierten Quartal lag die operative Ebit Marge, also die Profitabilität des kombinierten Konzerns, bei 9,6 Prozent und somit in der Mitte der Erwartungsspanne.

Einschätzung zur Ams-Osram-Aktie Für das erste Quartal 2022 erwartet Ams-Osram anhaltende Lieferkettenprobleme im Automobilmarkt. Der Auftragsbestand dürfte aber weiterhin positiv bleiben. So rechnet der Konzern im ersten Quartal mit einem Gruppenumsatz in einer Spanne von 1,37 bis 1,47 Milliarden Dollar. Das ist ein geringer Anstieg bezogen auf die Mitte der Erwartungen. Die bereinigte Ebit-Marge soll in einer Spanne von acht bis elf Prozent liegen. Die Anleger reagierten sehr positiv auf die Veröffentlichung der Ergebnisse und den Ausblick. Die Aktie stieg am Dienstag um fast zehn Prozent. Ungeachtet der Schwierigkeiten hat sich der Ams-Osram gut geschlagen. Zudem ist der Ausblick solide, wir empfehlen die Aktie weiterhin zum Kauf, mit einem Zielkurs von 23 Euro.

lb