An künstlicher Intelligenz scheiden sich die Geister. Die einen erwarten eine Revolution, die uns auf eine qualitativ höhere Stufe heben wird. Andere fürchten, dass wir zu Sklaven der Algorithmen werden. Vermutlich liegt die Zukunft zwischen diesen Extremen. Um künstliche Intelligenz und Digitalisierung verstehen, gestalten und managen zu können, braucht es kluge Köpfe. Es gilt, unsere natürliche Wissbegierde und die Offenheit für Neues zu nutzen. Der Schlüssel dazu ist Bildung. Hier unterscheidet sich die industrielle Revolution 4.0, also der breite Einsatz künstlicher Intelligenz, Digitalisierung und Robotik, nicht von den vorangegangenen Umbrüchen.
Mit Bildung ist nicht gemeint, schon Achtjährige mit Tablets zu unterrichten. Es ist Bildung in einem ganz klassischen Sinn, die Menschen auf die Herausforderungen eines permanenten Wandels vorbereitet. Neben einer breiten Allgemeinbildung und Fachkenntnissen ist es vor allem die persönliche Entwicklung, die bei jungen Menschen und Berufstätigen angestoßen und weiterentwickelt werden muss. Welche Fragen müssen zu Daten gestellt werden? Wie werden digitale Informationen eingeschätzt? Was darf künstliche Intelligenz? Wie kann dem vielfältigen Wandel angstfrei begegnet werden?
Analytische Fähigkeiten, Medienkompetenz und ein innerer Wertekompass sind nur drei Beispiele für zentrale Kompetenzen, die in Zukunft mehr denn je bestimmen werden, wie der Mensch sich im (Arbeits-)Leben zurechtfindet und Digitalisierung aktiv gestaltet. Noch nie hatte das Schlagwort "lebenslanges Lernen" solch eine Dringlichkeit wie jetzt. Wir dürfen uns nicht allein auf - ohnehin schnelllebige technologische Kompetenzen fokussieren, sondern müssen gleichzeitig am traditionellen Verständnis von Bildung festhalten. Dazu sind hervorragende Schulen, Hochschulen und angepasste Curricula vonnöten, die dem Wandel mit seinen Anforderungen gerecht werden.
Doch Bildung gibt es nicht zum Nulltarif, auch wenn das hierzulande viele glauben. Tatsächlich sind Bildungskosten weitgehend sozialisiert worden. Doch die von der öffentlichen Hand finanzierten Bildungskonzepte passen sich nur langsam den neuen Anforderungen an und können die geforderte und künftig wichtiger werdende individuelle und vor allem lebenslange Förderung (noch) nicht leisten. Daher ist es an uns allen - jedem Einzelnen, der Gesellschaft und der Wirtschaft -, Bildung noch mehr als bisher wertzuschätzen und in diese mit Abstand wichtigste Ressource einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu investieren.
Möglichkeiten dafür gibt es viele. Neben philanthropischen Ansätzen etablieren sich - gern als Social Impact Investing bezeichnete - Formen, die soziales Engagement mit einem wirtschaftlichen Renditeversprechen verbinden. Dazu gehören Studienfonds. Diese verbinden das Interesse von Anlegern, ein gesellschaftlich sinnvolles Investment zu tätigen, mit der Herausforderung für den Einzelnen, seinen Bildungsweg zu finanzieren. Die Ausrichtung von Studienfonds kann ganz unterschiedlich sein. Während sich einige Anbieter auf einzelne Fachrichtungen, herausragende Talente oder nur eine Hochschule konzentrieren, finanziert der Studienfonds der Deutschen Bildung Nachwuchsakademiker, die einen breiten Mix an zukunftsrelevanten Studienfächern von Wirtschaftswissenschaften und MINT-Disziplinen über Geistes- und Sozialwissenschaften bis Medizin studieren.
Finanzielle Förderung ermöglicht zwar die bestmögliche Entfaltung der jeweiligen individuellen Talente, doch für den Erfolg in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt entscheiden nach wie vor - wenn nicht sogar noch stärker als bisher - persönliche Kompetenzen. Deshalb hat zum Beispiel der Studienfonds der Deutschen Bildung ein umfangreiches Coaching-Programm integriert, das Zukunftskompetenzen während des Studiums und in den ersten Berufsjahren ausbildet und entwickelt.
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