Börsianer stellten sich wie in den vergangenen Tagen auf einen trägen Handel mit wenig Umsätzen ein. Gewinnmitnahmen bestimmten das Börsengeschehen zu Jahresultimo. "Die Luft ist raus", sagte Marktanalyst Scott Wren vom Wells Fargo Investment Institute. "Der Markt ist jetzt fair bewertet und jeder fragt sich: Was kommt als nächstes?"

Unter den größten Verlierern im Dax war erneut die Deutsche Bank mit einem Minus von 0,9 Prozent. Die Titel des größten deutschen Geldhauses haben aufs Jahr gesehen wie die Aktien der Commerzbank rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Sorgen um die Zukunft des angeschlagenen italienischen Finanzsystems ließen Anleger in den vergangenen Monaten auf breiter Front aus Bankaktien flüchten. Der europäische Bankenindex verlor seit Anfang 2016 gut sieben Prozent.

Trotz kleinerer Verluste seit Weihnachten schickte sich der Dax an, das fünfte Jahr in Folge mit Gewinnen zu beenden. Auf Jahressicht lag der Leitindex knapp sieben Prozent im Plus. Die Zuwächse gehen allerdings fast ausschließlich auf das Konto des Dezembers. Im Februar war er noch unter die Marke von 9000 Punkten gerutscht. Die chinesische Börsenkrise, der Brexit, die Präsidentenwahl in den USA und politische Turbulenzen in Italien hatten Anleger 2016 auf Trab gehalten.

Für das kommende Jahr sollten sich Investoren nach Ansicht von Experten ebenfalls ein dickes Nervenkostüm zulegen, denn Wahlen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und wohl auch in Italien können Diskussionen über den Zusammenhalt der Euro-Zone wieder hochkochen lassen .

rtr