Ebenso wie die Aktien der Banken sind deren Nachrangbonds Ende 2018 unter Druck geraten. Und wie die Dividendentitel sind die Kurse von nachrangigen Anleihen in den ersten Monaten 2019 kräftig gestiegen. Das zeigt sich auch bei Fonds, die auf Contingent-Convertible-Bonds setzen.

Bei den Coco-Anleihen handelt es sich um unendlich laufende, tief nachrangige Papiere, die etwa beim Unterschreiten einer bestimmten Eigenkapitalquote in Aktien umgewandelt oder abgeschrieben werden. Banken emittieren Cocos seit einigen Jahren, um die Anforderungen ans Eigenkapital zu erfüllen. In der Bilanz gehören Cocos zum zusätzlichen Kernkapital (AT1), Aktien zum harten Kernkapital (CET1). Anleger erhalten für die Risiken einen höheren Kupon als bei normalen Bonds, die Bank kann die Zinszahlung jedoch streichen.

Meist solide Rentabilität


Dass die Banco Santander einen Coco nicht zum ersten Termin im März kündigte, hatte kaum Folgen für den Markt, der seinen ersten Non-Call erlebte. "Dies werten wir als ein weiteres Zeichen für die zunehmende Reife der Coco-Investorenbasis", so Daniel Björk, Manager des Swisscanto Bond Fund Coco.

Die in Euro abgesicherte Variante des Fonds - auch viele europäische Banken emittieren Coco-Bonds in Dollar - hat 2019 rund sieben Prozent zugelegt, 2018 lag das Minus bei sieben Prozent (ISIN: LU 059 911 970 7).

Die meisten Coco-Emittenten hätten starke Bilanzen und eine solide Rentabilität vorzuweisen, so Björk. Das anhaltend niedrige Zinsniveau dürfte die Kreditausfälle im schwächeren Konjunkturumfeld begrenzen - und das Investoreninteresse am ertragträchtigen Coco-Markt stärken, der trotz der gesehenen starken Performance noch attraktiv sei.

Fonds bieten sich als Investmentweg an wegen der Komplexität der Cocos und hohen Stückelungen von 100.000 oder gar 200.000 Euro. Wegen der Regulierung werden Banken zudem kaum die Coco-Order eines Privatanlegers annehmen.

 
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