"Angesichts der raschen Ausbreitung des Coronavirus in Übersee und vor einer viertägigen Feiertagspause ist es schwierig, Position zu beziehen", sagte ein Marktteilnehmer einer japanischen Wertpapierfirma.

Auf Jahressicht legte der Nikkei-Index 4,9 Prozent zu und steht damit so hoch wie seit 1989 nicht mehr. Das galt auch für den Topix-Index, der insgesamt 10,4 Prozent gewann. Im Vergleich zu den US-Börsen, wo die Technologiebörse Nasdaq auf ein Jahresplus von 22 Prozent zusteuert, ist der Zuwachs allerdings als eher moderat einzustufen. Wie es im neuen Jahr an den Börsen in Asien weitergeht, wird Experten zufolge vor allem von der Pandemie-Entwicklung abhängen.

Die weltweiten Infektionszahlen kletterten wegen der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante in den vergangenen sieben Tagen auf ein Rekordhoch, wie Reuters-Daten am Mittwoch zeigten. Börsianer zeigten sich dennoch zuversichtlich. "Das Umfeld für Aktien sieht nächstes Jahr gut aus", sagte Masahiro Ichikawa, Chefmarktstratege bei Sumitomo Mitsui DS Asset Management. "Omikron sieht so aus, als würde es keinen großen Schock für die Märkte auslösen, und Anleger scheinen sich keine Sorgen über die Aussicht auf zwei oder drei Zinserhöhungen durch die US-Notenbank im nächsten Jahr zu machen."

Anleger treibt zudem um, ob China seine Immobilienprobleme in den Griff bekommen wird. Der hoch verschuldete Wohnungsbaukonzern China Evergrande hat Insidern zufolge erneut Zahlungsfristen ungenutzt verstreichen lassen. Einige Anleihegläubiger hätten die fälligen Kuponzahlungen noch nicht erhalten, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. "Die ausbleibenden Zahlungen zeigen, dass es Evergrande immer noch nicht gutgeht, obwohl das Unternehmen Wohnungen fertigstellt", sagte Thomas Kwok, Leiter des Aktiengeschäfts beim Broker Chief Securities in Hongkong. Evergrande-Aktien brachen 8,5 Prozent ein.

Chipwerte konnten am Donnerstag nach den herben Verlusten wieder etwas zulegen. Aktien von Advantest und Tokyo Electron stiegen jeweils um 0,2 Prozent. Wegen des Corona-Lockdowns in der chinesischen Großstadt Xian und Einschränkungen für die dortige Produktion kommt es aber zunehmend zu neuen Verzögerungen bei der Auslieferung von Speicherchips.

rtr