Auf die Frage, ob sein Land noch vor Monatsende zahlungsunfähig werden könne, wich er aus: "Wir in der griechischen Regierung tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass alle Gläubiger ihr Geld zurückbekommen." Gleichzeitig müssten auch Rentner, Pensionäre und Staatsbedienstete rechtzeitig ihr Geld bekommen.

Griechenlands Staat brechen die Steuereinnahmen weg. Zugleich steht die Regierung unter Druck, weil sie laufende Schulden bedienen muss. Noch im März stehen Zahlungen an den IWF und andere Gläubiger in Höhe von 1,6 Milliarden Euro an. Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Ministerpräsident Alexis Tsipras habe ihm den Ernst der Finanzlage geschildert: "Tsipras braucht dringend Geld". Schulz warnte den radikal-linken Regierungschef demnach zudem, seine Koalition mit Rechtspopulisten sei ein Fehler.

Varoufakis wies dies in der ARD als Einmischung zurück: Kein Politiker im Ausland habe das Recht, "Instruktionen abzugeben gegenüber einer souveränen Nation". Zugleich bezeichnete er die Frage deutscher Reparationen für die Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg als einen moralischen Punkt: "Es geht nicht um Geld. Es tut mir weh, dass das Thema der Zwangskredite nicht beigelegt ist. Ich hätte es sehr, sehr gern, wenn das Thema vom Tisch käme." Tsipras hat Deutschland aufgefordert, eine Milliardenzahlung an Reparationen und Entschädigungen zu leisten. Er warf Deutschland vor, sich mit rechtlichen Tricks seit Jahrzehnten davor zu drücken. Die Bundesregierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen. rtr