Die Aktie von Novo Nordisk stürzt am Montag zweistellig ab. Grund ist das enttäuschende Ergebnis einer Phase-III-Studie, in der eine erhoffte, zusätzliche Wirkung des Abnehmmittels Semaglutid getestet wurde.

Ein herber Fehlschlag in einer Alzheimer-Studie hat die Aktien von Novo Nordisk am Montag auf das tiefste Niveau seit 2021 abstürzen lassen. Die Papiere verloren zeitweise mehr als zwölf Prozent.


Keine Verlangsamung von Alzheimer messbar

Die Dänen hatten die Hoffnung, dass ihr Wirkstoff Semaglutid ebenfalls bei Alzheimer eingesetzt werden könnte. Der Wirkstoff ist in den Abnehmmitteln Rybelsus und Wegovy enthalten, allerdings war seine Darreichungsform als Tablette (im Gegensatz zur Wegovy-Spritze) eine andere. Doch in der entsprechenden Phase-III-Studie blieb der erwünschte Erfolg aus. Sie ergab, dass Semaglutid in oraler Darreichungsform keine statistisch signifikante Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer-Krankheit im Vergleich zu Placebo gezeigt habe, teilte Novo Nordisk am Montag mit.

Die Hoffnungen an einen Erfolg von Rybelsus seien zwar nicht allzu hoch gewesen, kommentierte Michael Leuchten vom Investmenthaus Jefferies. Der Misserfolg nehme aber den Optimisten ein mögliches Argument, am Ball zu bleiben. Zumal auch frühere Versuche, Semaglutid als Tablette beim Abnehmen zu etablieren, bisher nicht die erhoffte Wirkung erzielten.

Aktie notiert jetzt 73 Prozent unter dem Allzeithoch

Das stelle nun auch Umsatzaussichten bis 2027 in Frage, merkte Analyst Leuchten an. Es drohten nun weiter sinkende Bewertungen.

Die Aktie von Novo Nordisk verlor in diesem Jahr bereits 56 Prozent an Wert, seit dem Allzeithoch im Juni 2024 hat die Aktie damit nun um sage und schreibe 73 Prozent korrigiert. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass der US-Konkurrent Eli Lilly mit seine Konkurrenzprodukten Munjaro und Zepbound die wirksameren Abnehm-Mittel im Portfolio hat. 

Außerdem belasteten Zollankündigungen von Donald Trump und von US-Regierung durchgesetzte Preissenkungen bei Wegovy und Ozempic den Kurs von Novo Nordisk. 

Novo Nordisk (WKN: A3EU6F)

Analysten in Sorge um die Produktpipeline

Hinzu kommt, dass sich Analysten seit Wochen zunehmend Sorgen um die Produktpipeline der Dänen machen. Gelingt es nicht, eine Darreichung als Tablette zu entwickeln weitere Anwendungsfelder für die Abnehm-Medikamente zu finden, droht Novo Nordisk der Verlust von Umsätzen in Milliardenhöhe.

Weitere mögliche Blockbuster-Medikamente weist die Pipeline derzeit nicht auf. stattdessen Versuchten die Dänen, ihre Geschäfte durch Übernahmen abzusichern. Im Bieterwettstreit um den kleineren Konkurrenten Medsera hatte Novo Nordisk jedoch gegenüber Pfizer das Nachsehen.


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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.