Wie Moderna mitteilte, habe der erste Teilnehmer an der Phase-2-Studie des Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten US-Biotechkonzerns eine Dosis erhalten. Damit hat Moderna nach den Konkurrenten Biontech und Pfizer ebenfalls eine erste klinische Studie gestartet. Darüber hinaus gab Moderna die Veröffentlichung von Daten zu neutralisierenden Antikörpern gegen die Omikron-Variante sechs Monate nach einer Booster-Dosis im The New England Journal of Medicine bekannt.

Das Vakzin soll bei Erwachsenen ab 18 Jahren getestet werden. Geprüft werde er in zwei Gruppen: Zum einen bei Erwachsenen, die zwei Dosen des derzeitigen Moderna-Impfstoffs erhalten haben, zum anderen bei Erwachsenen, die darüber hinaus auch eine Auffrischimpfung mit dem bestehenden Moderna-Impfstoff bekommen haben. In beiden Gruppen sollen jeweils rund 300 Probanden teilnehmen. Die Studie soll an bis zu 24 Standorten in den USA stattfinden.

Impfstoff soll ab März verfügbar sein


Im März sollen Daten vorliegen, die das Biotechunternehmen mit den Aufsichtsbehörden teilen könne, um dann die nächsten Schritte zu ermitteln, sagte Vorstandschef Stephane Bancel Anfang der Woche. Bis zum Frühjahr soll dann der an die Omikron-Variante angepassten Covid-Impfstoff fertiggestellt sein. Damit setzt sich Moderna einen ähnlichen Zeitplan wie BioNTech und Pfizer, die angekündigt hatten, einen an Omikron angepassten Impfstoff bis Ende März bereitstellen zu können. Wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitgeteilt hatten, sollen dabei Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft werden. Die Studie soll bis zu 1420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.

Darüber hinaus veröffentlichte das Fachmagazin "New England Journal of Medicine" eine Untersuchung zur Wirksamkeit des bisher bereits zugelassenen Boosters von Moderna gegen die Omikron-Variante. Demnach nehme der Antikörperspiegel gegen die Virusvariante sechs Monate nach der dritten 50-Mikrogramm-Dosis von mRNA-1273 zwar deutlich ab, blieb aber bei allen Teilnehmern nachweisbar. Einen Monat nach der dritten Injektion war der Antikörperspiegel etwa 20 Mal höher als nach der zweiten - er nehme in den darauffolgenden Monaten jedoch deutlich ab.

Produktionserweiterung in der Schweiz


Neuigkeiten gibt es auch von der Produktion der Moderna-Impfstoffe: Der Schweizer Pharma-Auftragshersteller Lonza will die neuen Produktionslinien für den Wirkstoff des Corona-Impfstoff von Moderna im Laufe des ersten Quartals in Betrieb nehmen. Lonza baut in seinem Werk in Visp im Kanton Wallis drei zusätzliche Produktionslinien und verdoppelt damit die Kapazität. Lonza betreibt für Moderna auch eine Produktionslinie im amerikanischen Portsmouth. In Europa wird der Moderna-Impfstoff dann von der spanischen Laboratorios Farmaceuticos Rovi in Madrid fertiggestellt, abgefüllt und ausgeliefert.

Unsere Einschätzung zur Moderna-Aktie


Seit dem Höhepunkt der Aktie im August 2021 bei 389 Euro lief der Kurs bis auf ein paar Ausbrüche nach oben etwa im November 2021 nach unten. Insgesamt verlor der Kurs bis auf 133 Euro am Montagabend. Antrieb erhielt das Papier nun von der Nachricht, dass der an die Omikron-Virusvariante angepasste Corona-Impfstoff in die klinische Studie gestartet sei. Die Aktie legte um mehr als vier Prozent zu. Positiv zu werten ist auch die jüngste Studie, wonach die Antikörper der bereits zugelassenen Booster-Impfstoff sechs Monate nach der Injektion nachweisbar bleiben. Für mutige Anleger dürften die derzeit niedrigen Kurse eine Einstiegsgelegenheit bieten.

iw/rtr/dpa-AFX