Dabei setzt der Oberklasseautobauer aus Ingolstadt auf eine Belebung der Autokonjunktur im zweiten Halbjahr. Spätesten dann sollen auch die Probleme bei der Umstellung auf das neue Abgasmessverfahren WLTP aus dem vergangenen Jahr überwunden sein. Fahrzeuge, die wegen Zulassungsverzögerungen auf Halde produziert wurden, sollen die Auslieferungsbilanz dann zusätzlich ankurbeln. Hinzu kommen neue Modelle. Der Umsatz soll ebenfalls leicht steigen.

Die operative Rendite werde in dem von Audi als Übergangsjahr bezeichneten Zeitraum zwischen 7,0 und 8,5 Prozent liegen, teilten die Bayern weiter mit. In den ersten drei Monaten hatten hohe Investitionen in neue Elektroautos das Ergebnis geschmälert. Der Betriebsgewinn des Konzerns sackte um 15 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ab. Der Umsatz schrumpfte im gleichen Zeitraum um knapp zehn Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Grund war vor allem, dass bislang bei Audi verbuchte Erlöse von Importeursgesellschafen anderer Marken wegfielen. Diese werden seit diesem Jahr dem Mutterkonzern zugeschlagen. Der Effekt dämpfte den Rückgang der Rendite auf 8,0 (Vorjahr: 8,5) Prozent. Damit ist Audi immer noch weit von seinem langfristigen Ziel einer operativen Marge zwischen neun und elf Prozent entfernt.

"Auch der Start in das neue Jahr hat gezeigt, dass wir derzeit von unseren eigenen Ansprüchen deutlich entfernt sind", betonte Finanzvorstand Alexander Seitz. "Wir müssen zügig erhebliche Fortschritte bei unseren Kostenstrukturen erreichen, damit 2019 das Jahr der Trendwende für Audi wird." Gerade während des technologischen Umbruchs gelte: "Um Premium-Produkte zu entwickeln, brauchen wir eine Premium-Rendite." Daher werde Audi mit seinem Sparplan einen Gang höher schalten.

Der neue Audi-Chef Bram Schot hat der vom selbstverschuldeten Dieselskandal gebeutelten VW-Tochter einen scharfen Sparkurs verordnet, um die Investitionen für die neue Elektroautos zu stemmen. Seit März steht der neue Audi e-tron in den Verkaufsräumen. In diesem Jahr bringt Audi zudem den Q2 L e-tron in China an den Start, noch vor Jahresende ist mit dem e-tron Sportback ein drittes Modell geplant.

Bis 2023 will die VW-Tochter rund 14 Milliarden in die Elektromobilität, Digitalisierung und hochautomatisiertes Fahren stecken. Insgesamt sieht der Fünf-Jahresplan Ausgaben von rund 40 Milliarden Euro vor. Gleichzeitig sollen die Kosten um 15 Milliarden Euro gesenkt werden. Dann will Audi auch wieder ins Rennen mit den beiden Oberklasserivalen Daimler und BMW einsteigen, zu denen die Ingolstädter beim Absatz zuletzt den Anschluss verloren hatten.

rtr