Wie die Bank of England (BoE) am Donnerstag weiter mitteilte, fiel die Entscheidung, den Zinssatz zunächst beizubehalten, mit sieben zu zwei Stimmen. Zugleich behielt sie das Volumen ihres Anleihenprogramms von 435 Milliarden Pfund (knapp 483 Milliarden Euro) bei.
Die BoE hatte die Käufe im August 2016 unter dem Eindruck des Brexit-Schocks auf diesen Stand erhöht. Zugleich senkte sie seinerzeit den Schlüsselzins auf das aktuell gültige Niveau. Großbritannien ist in der Folge des Anti-EU-Votums in eine schwierige Lage geraten, da die Preise anziehen und zugleich die einst brummende Konjunktur langsamer läuft.
Die Jahresteuerung war im August mit 2,9 Prozent so hoch wie seit Mai nicht mehr und noch einen Tick höher als im Vormonat. Damit entfernt sich die Inflationsrate weiter vom Ziel der BoE, die zwei Prozent anpeilt. Getrieben werden die Preise vor allem durch das schwächere Pfund, das nach dem Brexit-Votum vom Juni 2016 unter Druck geraten ist. Da der Lohnzuwachs mit der Inflation nicht Schritt hält, ist die Kauflaune der Bürger getrübt: Dies erweist sich als Bremsklotz für die Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs zwischen April und Juni lediglich um 0,3 Prozent. Neben der Zurückhaltung der Konsumenten trugen auch stagnierende Investitionen der Firmen und eine Flaute am Bau zur mauen Konjunktur bei.
rtr