"Die Königin der Chemie ist zurück auf Kurs", urteilte Analyst Christian Faitz von KeplerCheuvreux. BASF verbuchte im dritten Quartal 2016 zwar erneut einen Gewinnrückgang, der fiel aber deutlich geringer aus als von Analysten befürchtet. Die Prognosen für das laufende Jahr, die Vorstandschef Kurt Bock mehrfach als "anspruchsvolles Ziel" bezeichnet hatte, bekräftigte der Vorstand.

BASF habe vor allem von der Nachfrage aus der Auto- und Bauindustrie profitiert, begründeten die Experten von KeplerCheuvreux die Entwicklung. Hinzu komme eine Stabilisierung im zuletzt stark gebeutelten Öl- und Gasgeschäft sowie in der Agrarchemiesparte eine Verbesserung der Nachfrage im wichtigen Markt Brasilien. Die Analysten von JP Morgan gehen zudem davon aus, dass BASF ein Einmalgewinn im Öl- und Gasgeschäft geholfen haben könnte. Die Ludwigshafener wollten sich dazu nicht äußern.

BASF hatte am Dienstagabend unerwartet vorläufige Eckdaten für das dritte Quartal veröffentlicht. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen sank demnach um gut fünf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Analysten hatten zuletzt mit einem deutlich stärkeren Rückgang auf gut 1,3 Milliarden gerechnet. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um knapp ein Fünftel auf 14 Milliarden Euro, was überwiegend auf die Trennung vom Gashandels- und Speichergeschäft zurückzuführen ist, das in einem Milliarden-Tauschgeschäft an die russische Gazprom ging.

Da der Ausblick nur bekräftigt worden sei, gebe es keinen Grund für eine Kaufwelle, sagte ein Händler. Zudem habe sich die Aktie in diesem Jahr schon sehr gut entwickelt. Seit Jahresbeginn haben die BASF-Titel, die im Dax zu den am stärksten gewichteten Aktien zählen, über zwölf Prozent zugelegt. Der Leitindex selbst dagegen liegt etwa 1,5 Prozent unter dem Vorjahresschluss. Auffallend war die Bewegung vor allem in den vergangenen sechs Monaten: BASF gewannen mit rund 22 Prozent mehr als doppelt so viel wie der Dax.

Den vollständigen Quartalsbericht will BASF am 27. Oktober veröffentlichen.

rtr