Baader Helvea erstellt regelmäßig die hauseigene Top-Pick-Liste. In der aktuellen Ausgabe verweist der Broker für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auf ein Plus für diese Aktienfavoritenliste seit der Auflage am 07. Januar 2013 von 362,7 Prozent. Den weiteren Angaben zufolge bedeutet das verglichen mit dem als Vergleichsmaßstab dienenden STOXX Europe 600 Index von 273,6 Prozentpunkten.

Im Ausblicks-Report auf das zweite Quartal 2021 argumentieren die Autoren, dass das makroökonomische Umfeld für die Aktienmärkte bald weniger unterstützend sein könnte. Dafür sprächen wirtschaftliche Stimmungsindikatoren, die bereits recht hohe Niveaus erreicht hätten. Im Gegenzug könnten die verstärkenden Wachstumsimpulse, die von einem großen Wiederauffüllungszyklus in den vergangenen drei Quartalen herrührten, bald abklingen.

Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Analysten, dass sich im Frühjahr ein uneinheitlicheres Aktienmarktumfeld entwickeln könnte, in dem die Volatilität wieder steigen und die Selektivität zunehmen könnte.

Bereits in den vergangene Wochen hätten das eigene Top-Picks-Portfolio eine weniger einheitliche Performance vieler Mitglieder verdauen müssen, da in ganz Europa eine auf Themen ausgerichtete Value-Rotation eingetreten sei, die im intern beobachteten DACH-Anlage-Universum nicht so stark vertreten seien.

Aufgrund des spätzyklischen Charakters dieser Rotation in Aktien mit niedrigerer Qualität dürfte sich ein Lackmustest entwickeln, bei dem eine Rückverlagerung in Wachstumsthemen wahrscheinlich sei, aber eine breitere Welle von Gewinnmitnahmen auch in anderen Bereichen zu höherer Volatilität führen könnte.

Baader Helvea strebt daher eine breite Streuung der Empfehlungen auf eine Vielzahl von Themen an, mit besonderem Augenmerk auf Aktien, die in jüngster Zeit bereits etwas gelitten haben oder bei denen man das Risiko durch den Lagerabbau als eher gering einschätzt.

Künftig wird nach Meinung der Analysten ein flexibler und opportunistischer Ansatz wieder wichtiger werden. Ab dem 2. Quartal plant man daher Gewinnmitnahmen bei Titeln, die zu stark dem Konjunktur-/Lagerausblick ausgesetzt sind oder bei denen die Bewertung eher überzogen ist.

Die Top- Pick-Liste besteht aktuell aus 21 Aktien und wir stellen daraus nachfolgend fünf deutsche Aktien mit nennenswerten Kurspotenzialen von bis zu 61 Prozent gegenüber den aktuellen Notierungen vor.

DIC Asset-Aktie



Bei den Aktien der DIC Asset AG bekräftigt Baader Helvea die positive Einschätzung mit einem Kauf-Rating. Dabei billig man dem Titel ein weiterhin attraktives Aufwärtspotenzial zu. Konkret beträgt das Kursziel 18,00 Euro. Daraus ergibt sich gemessen an der Schlussnotiz vom Mittwoch von 14,78 Euro theoretisch die Chancen auf einen Anstieg von knapp 22 Prozent.

Obwohl sich der Aktienkurs seit Oktober gut erholt habe, stuft der zuständige Analyst Andre Remke die aktuelle Bewertung bei dem Immobilienunternehmen mit dem Fokus auf Gewerbeimmobilien noch nicht als ausgereizt ein. Auf Höhe des genannten Kursziels von 18,00 Euro lägen der Abschlag zum Nettoinventarwert noch immer bei rund 20 Prozent und die Rendite auf den operativen Gewinn bei 7,6 Prozent.

Vor diesem Hintergrund glaubt er, dass sich der Neubewertungsprozess fortsetzen wird und sieht weiterhin ein lukratives Total-Return-Potenzial, denn neben den für möglich gehaltenen Kurssteigerungen kommt der Titel bei geschätzten Dividendenzahlungen von 0,70 Euro bzw. von 0,74 Euro für 2021 und 2022 auf eine Dividendenrendite von 4,74 Prozent bzw. von 5,01 Prozent.

DIC Asset ein starkes Jahresende mit einer Reihe von transaktions- und geschäftserweiterungsbezogenen Nachrichten abgeliefert. Dies habe zu der Ankündigung geführt, dass sowohl die Transaktionsziele für das Geschäftsjahr 2020 als auch die bereits starken Zahlen des Geschäftsjahres 209 übertroffen worden seien. Infolgedessen seien die Assets unter Management um 26 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Dies bestätigt die Ansicht, dass die Gesellschaft eine starke Immobilien-Assetmanagement- und Investmentplattform aufgebaut hat, um von der anhaltend hohen Nachfrage nach Core-Immobilien in Deutschland durch institutionelle Investoren zu profitieren.

Inklusive des angekündigten Ausbaus der Logistikkompetenz durch M&A lägen die Assets unter Management derzeit bei rund 10,3 Milliarden Euro. Das Ziel, die zehn Milliarden-Euro-Marke zu erreichen, sei trotz des COVID-19-bedingt schwierigeren Immobilienumfelds früher als erwartet erreicht worden. Renke sieht das Unternehmen gut positioniert, um die Assets unter Management in diesem Jahr und darüber hinaus noch weiter zu steigern. Im Februar habe das Management ein neues mittelfristiges Ziel von rund 15 Milliarden Euro gesetzt.

Wie von Baader Helvea erwartet, hat DIC die Prognose zum operativen Gewinn in 2020 von 95-96 Millionen Euro mit plus zwei Prozent auf 96,5 Millionen Euro erfüllt. Während der operative Gewinn aus dem Commercial Portfolio stabil geblieben sei, habe sich der operative Gewinnbeitrag aus dem Segment Institutionelles Geschäft weiter auf einen Anteil von 51 Prozent erhöht. Die Vorhersage des Unternehmens zum operativen Gewinn in diesem Jahr bewegt sich in einer Spanne von 106-110 Millionen Euro, wobei Baader Helvea mit 110 Millionen Euro rechnet. Die Firmenvorgabe bedeute ein Wachstum von 10-14 Prozent.



All for One Group-Aktie



Bei der All for One Group hat Baader Helvea eine Kaufen-Empfehlung ebenso bestätigt wie das Kursziel von 81,00 Euro. Da der Titel am Mittwoch mit 62,40 Euro aus dem Xetra-Handel ging, birgt diese Vorgabe ein Aufwärtspotenzial von fast 30 Prozent.

Bei der Ableitung der genannten Zielvorgabe wendet der zuständige Analyst Knut Woller einen Multiplikator beim Unternehmenswert zum Umsatz von 1,1 an sowie ein 15,6-faches Verhältnis beim Unternehmenswert zum EBIT auf Basis seiner Schätzungen für das Geschäftsjahr 2021/2022. Er betont dabei, dass die angewandten Zielmultiplikatoren immer noch unter den Spitzenmultiplikatoren liegen, die sich seit 2020 beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz beim 1,4-fachen und beim Verhältnis des Unternehmenswertes zum EBIT beim 19,5-fachen.

Laut Woller sah sich die All for One Group von 2014/15 bis 2019/20 mit rückläufigen EBIT-Margen konfrontiert (von 8,0 Prozent auf 5,4 Prozent), was die Investitionen des Unternehmens in die Vorbereitung auf den SAP S/4HANA-Zyklus, den Erwerb von anfänglich verwässernden Cloud-Assets sowie den Gegenwind durch die Pandemie widerspiegele.

Da die Pandemie auch in 2020/21 weiterhin für Gegenwind sorgen werde, deute die Unternehmensprognose auf ein Übergangsjahr mit Aufwärtspotenzial hin, wenn die CONVERSION/4-Dynamik bereits in den Jahren 2020/21 deutlich zunehmen sollte. In der Mitte der Modellannahmen leitet man aus CONVERSION/4 bis 2027 ein zusätzliches Nettoumsatzpotenzial von 235 Millionen Euro und ein zusätzliches EBIT von 26 Millionen Euro ab.

Baader Helvea schätzt, dass die All for One Group mit CONVERSION/4 bis 2026/27 zu historischen Margenniveaus zurückkehren kann. Da der Erfolg von CONVERSION/4 eher eine Frage des "wann" als des "ob" sei, bestätigt man die Aktien der All for One Group als einen Top Pick.

Die Gesellschaft, die sich als Nr. 1 im deutschsprachigen SAP-Markt und führendes IT-Haus bezeichnet, erwarte für 2020/2021 einen leichten Umsatzanstieg und ein EBIT in der Bandbreite von 17,5-20,5 Millionen Euro. Die Unternehmensprognose beinhalte noch nicht die beabsichtigte Akquisition von SNP Polen (der erwartete Abschluss verzögert sich den Angaben zufolge vom ersten Quartal auf das zweite Quartal aufgrund rechtlicher Mantelprobleme in Polen).

SNP Polen hat 2019 einen Umsatz von 21,1 Millionen Euro und ein EBIT von 1,1 Millionen Euro erzielt. Woller erwartet, dass der Rückenwind aus der Konsolidierung in Bezug auf das EBIT vernachlässigbar sein wird, aber SNP Polen impliziere ein Aufwärtspotenzial für seine Umsatzschätzung in 2020/2021. Darüber hinaus winke auch ein Aufwärtspotenzial für die Umsatz- und EBIT-Schätzungen über 2020/2021 hinaus. Die Schätzreihe zum Gewinn je Aktie für die Geschäftsjahre 2020/21 bis 2022/23 gestaltet sich wie folgt: 2,64 Euro, 3,37 Euro und 4,16 Euro je Aktie.



SAP-Aktie



Baader Helvea hat die Aktien von DAX-Mitglied auch für das zweite Quartal erneut in der Top-Pick-Liste belassen. Das Kursziel beträgt hier 134,00 Euro. Bei einer Schlussnotiz von 104,42 Euro am Mittwoch birgt diese Vorgabe 28,3 Prozent Luft nach oben. Die Schätzreihe zum Gewinn je Aktie in den Geschäftsjahren 2020 bis 2023 sieht wie folgt aus: 5,11 Euro, 5,35 Euro und 5,89 Euro, nach 5,41 Euro je Anteilsschein im Vorjahr.

Der verantwortliche Analyst Knut Woller denkt, dass die Gewinnschätzungen ihren Tiefpunkt erreicht haben sollten und sich von hier aus erholen werden. Die zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen zählende Gesellschaft habe für die vergangenen Jahren eine solide Erfolgsbilanz in Bezug auf das Erreichen oder sogar ein Übertreffen der Prognosen vorzuweisen, und er glaubt weiterhin, dass die Ambitionen für 2025 auf der konservativen Seite der Dinge liegen. Daher behält Woller sein bisheriges Ziel-KGV von rund 25 bei, das er basierend auf seinen Schätzungen für 2022 anwendet, um das Kursziel abzuleiten.

Woller räumt gleichzeitig aber auch ein, dass SAP den Markt mit einer gesenkten Prognose für 2020 und der Ambition 2023 bei der Veröffentlichung der Drittquartalsergebnisse für das Jahr 2020 enttäuscht habe. Die Enttäuschung sei auch durch die neuen Ambitionen bis 2025 nicht gemildert worden, da das bisherige Margenziel von 34 Prozent vom Tisch genommen worden sei. Nach der Enttäuschung gehe es nun darum, das Vertrauen der Investoren in 2021 zurückzugewinnen.

SAP habe besser als erwartete Ergebnisse für das vierte Quartal 2020 gemeldet, vor allem aufgrund einer Lizenzüberschreitung im Vergleich zum Konsens und den Erwartungen von Baader Helvea. Darüber hinaus habe die Unternehmensprognose für 2021 den Markterwartungen (in der Mitte) von vor der Veröffentlichung der Viertquartals-Ergebnisse entsprochen. Insgesamt hätten die besser als erwartet ausgefallen Ergebnisse für das vierte Quartal die Ansicht untermauert, dass die Firmenvorgabe bis 2025 vor allem auf der Lizenzseite Aufwärtspotenzial habe. Daher stuft Woller den Bericht für das vierte Quartal als einen ersten Schritt ein, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.

SAP besinne sich ansonsten auf seine Wurzeln, da das Unternehmen nach der Betonung des nicht-organischen Cloud-Wachstums in den Jahren 2011 bis 2019 seinen Fokus wieder auf die Integration lege. Die Gesellschaft habe auch die Basis für zukünftiges organisches Wachstum gelegt, angetrieben durch die langfristigen Impulse des S/4HANA-Migrationszyklus sowie durch Up- und Cross-Selling von bestehenden und neuen Lösungen in die installierte Basis.

Das neue kundenspezifische Angebot "RISE mit SAP" (Start Ende Januar 2021) sei ein weiterer Aspekt, der Woller hinsichtlich der Wachstumsaussichten von SAP optimistisch stimmt: Es handele sich um ein Angebot, das den Kunden eine ganzheitliche Transformation zu intelligenten Unternehmen ermögliche (Business Transformation as a Service) und SAP in die Lage versetzen sollte, seinen Share of Wallet (wie viel ein einzelner Kunde in einem bestimmten Produktbereich für ein bestimmtes Unternehmen ausgeben will) im Laufe der Zeit deutlich auszubauen.



Global Fashion-Aktie



Bei den zu den Top-Picks von Baader Helvea zählenden Aktien der Global Fashion Group bewegt sich das Kursziel bei 18,00 Euro. Vergleichen mit der Schlussnotiz am Freitag von 11,19 Euro winkt somit ein Anstieg von fast 61 Prozent, sofern die Rechnung aufgehen sollte.

Auf die Frage, was ihn dazu bringt, den Titel als Kauf einzustufen, antwortet der zuständige Analyst Volker Bosse wie folgt: Erstens habe das Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisziele für 2020 übertroffen. Zweitens habe der Vorstand einen viel versprechenden Ausblick für das Fiskaljahr 2021 abgegeben. Mit Blick auf die ersten beiden Monate des Jahres sei dabei von einem Wachstum von bereits 29 Prozent die Rede gewesen. Bosse hat vor diesem Hintergrund seine Schätzungen erhöht.

Mehr als rund drei Millionen neue Kunden im Geschäftsjahr 2020, eine hohe Loyalität bestehender Kunden, mehr als 30 neue Marken im Premium-Segment und die anhaltende Verlagerung des Einkaufsverhaltens der Verbraucher von offline zu online sollten die Topline schneller als ursprünglich erwartet antreiben. Drittens gebe es starke langfristige Geschäftsziele. Die Gesellschaft erwarte in sieben bis neun Jahren einen Nettowarenwert von zehn Milliarden Euro und einen Umsatz von sechs Milliarden Euro. Dies impliziere beim Nettowarenwert eine jährliche Zuwachsrate von im Schnitt mehr als 20 Prozent.

Darüber hinaus sollte die adjustierte EBITDA-Marge der Gruppe in den Folgejahren auf zehn Prozent und höher steigen (nach nur ein Prozent im Jahr 2020). Das Geschäft beginne gerade erst zu skalieren. Bosse sieht das Margenpotenzial der Gruppe basierend auf a) einem erhöhten Anteil des Marktplatzgeschäfts (geschätzte 50 Prozent des Nettowarenwertes in 2028-2030) b) Skaleneffekten und c) attraktiven Serviceangeboten (Fulfillment, Marketing, Datenanalyse für Dritte), die gerade erst zu wirken begännen.

Die Gesellschaft sei der führende Pure-Play-Online-Einzelhändler für Mode und Lifestyle in seinen Märkten. Das Unternehmen ist in 17 Ländern in den vier geografischen Regionen unter den folgenden Labels tätig: dafiti (LATAM), lamoda (CIS), ZALORA (SEA) und THE ICONIC (ANZ). Global Fashion betreibe diese vier etablierten E-Commerce-Plattformen, die jeweils auf die lokalen Marktbedürfnisse und -präferenzen zugeschnitten seien und biete mehr als 10.000 globale, lokale und eigene Marken für mehr als eine Milliarde Konsumenten an, die sich online bewegen. Mit mehr als 16 Millionen aktiven Kunden und einem Online-Marktanteil von nur acht Prozent (Gesamtmarkt weniger als ein Prozent), gebe es ein enormes Wachstumspotenzial.

Beim Kursziel von 18,00 Euro werde die Aktie mit einem Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz auf Basis der Schätzungen für 2022 von 2,0 bewertet bzw. mit dem 1,2-fachen beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Nettowarenwert. Das bewege sich in etwa im Einklang mit dem nächstgrößeren Wettbewerber Zalando.



BASF-Aktie



Eine der Top-Empfehlungen von Baader Helvea für das zweite Quartal ist BASF. Der zu den weltweit führenden Chemieunternehmen zählende DAX-Vertreter ist im Rahmen einer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 81,00 Euro versehen. Am 22. März wurde diese Vorgabe um fünf Euro von 76,00 Euro erhöht, wobei es zuvor schon im Januar in Reaktion auf besser als erwartet ausgefallene Vorjahreszahlen mit dem Kursziel um vier Euro von 72,00 Euro nach oben gegangen war.

Die Anteilsscheine des Anbieters von Spezialchemikalien, technischen Kunststoffe, Zwischenprodukten und petrochemische Produkten, der zudem über ein Upstream-Öl- und Gas-Geschäft verfügt, hat demnach gemessen an der aktuellen Schlussnotiz vom Mittwoch von 70,84 Euro ein Aufwärtspotenzial von 14,3 Prozent. Gemessen an der für 2020 vorgeschlagenen Dividendenzahlung von 3,30 Euro je Aktie käme zu den erwarteten Kursgewinnen auch noch eine Rendite von derzeit 4,66 Prozent hinzu.

Der verantwortliche Analyst Markus Mayer denkt, dass die Erholung von BASF in den zyklischen Segmenten schneller verläuft als vom Konsens erwartet und er sieht daher ein Aufwärtsrevisionspotenzial von 10-13 Prozent für 2021 und 2022. Der Wegfall der Dividendensorgen und der Rating-Kicker Wintershall DEA IPO in 2021, zusammen mit dem Konsens-Aufwärtsrevisionspotenzial, seien der Grund, warum er BASF wieder als eine der bevorzugten Chemieaktien einstufe.

BASF habe für 2021 einen Umsatz von 61-64 Milliarden Euro (Vara-Konsens: 62,5 Milliarden Euro) und ein EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,1-5,0 Milliarden Euro (Vara-Konsens: 5,3 Milliarden Euro) prognostiziert. Allerdings habe das Unternehmen in seiner Guidance Sicherheitspuffer eingebaut und folglich vorsichtig vorgegangen. Die Gesellschaft erwarte für 2021 eine Erholung der Weltwirtschaft, sehe aber hohe Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung.

Die BASF-Prognose enthalte daher große Bandbreiten, um die Möglichkeit erheblicher Störungen der globalen Lieferketten und negativer Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft zu berücksichtigen. Gleichzeitig sei BASF zuversichtlich, dass ohne solche negativen Auswirkungen ein Ergebnis am oberen Ende der Prognosespanne erreicht werden könne.

Basierend auf (integrierten Öl- & Gas-) Peer-Group-Multiplikatoren und dem erwarteten abgezinsten Cashflow von Wintershall DEA sollte die Bewertung von Wintershall DEA bei rund 17 Milliarden Euro Unternehmenswert liegen (vor 1,5 Jahren waren es 20-25 Milliarden Euro), wovon 72,7 Prozent auf BASF entfielen.

Der Unternehmenswert von BASF würde sich damit beim rund 7,1-fachen auf Basis der Schätzungen für 2021 bewegen und beim rund 6,8-fachen für 2022, was mehr als 30 Prozent unter dem Durchschnitt der europäischen Chemie-Peer-Group liege und daher attraktiv sei. Mayer ist der Ansicht, dass das führende Chemieunternehmen eine Bewertungsprämie verdient habe und er erwartet daher, dass der Wintershall Dea-Börsengang ein positiver Katalysator für BASF sein könnte.