Bei dem Chemieunternehmen BASF überwiegen derzeit eindeutig die Molltöne. Wegen des Niedrigwassers im Rhein musste ein Teil der Produktion am Hauptsitz Ludwigshafen zurückgefahren werden. Der eskalierende Handelskrieg zwischen China und den USA sorgt bei der stark exportabhängigen Gesellschaft zudem für miese Laune. Anfang Juli gab es bei BASF eine Gewinnwarnung, am 25. Juli folgten dann noch miserable Quartalszahlen. Vorstandschef Martin Brudermüller und Vorstandsmitglied Sanjeev Gandhi scheinen dennoch relativ zuversichtlich zu sein und haben durch ihre Insiderkäufe in der vergangenen Woche zumindest einen kleinen Vertrauensbeweis geliefert. Während bei Gandhi die Risikobereitschaft mit dem gestrigen Kauf von 1.500 Aktien im Volumen von fast 87.000 Euro relativ bescheiden ausfiel, riskierte Unternehmenschef Brudermüller mit dem Erwerb von 10.000 Anteilsscheinen im Gegenwert von 570.000 Euro deutlich mehr. In Relation zu seinem üppigen Jahresgehalt von fast 3,7 Millionen Euro (Quelle: Geschäftsbericht für 2018) sollte man das Investment aber auf keinen Fall überbewerten.

Charttechnik BASF
Aus charttechnischer Sicht sehen die Perspektiven der BASF-Aktie derzeit alles andere als "rosig" aus. Mit lediglich 56,61 Euro stürzte der DAX-Wert am gestrigen Montag auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren ab. Im Zuge dieser Entwicklung wurde eine wichtige Unterstützungszone bei 57 Euro verletzt. Anfang 2016 drehte der Titel genau hier innerhalb von 14 Monaten um über 60 Prozent nach oben. Auch Ende 2018 kam es in diesem Bereich zu einem Rebound, allerdings erwies sich der Sprung über die langfristige 200-Tage-Linie als "Bullenfalle". Die steile Abwärtstendenz dieser Durchschnittslinie verheißt für die Zukunft aber nichts Gutes, schließlich macht diese keinerlei Anstalten nach oben zu drehen und dadurch ein Trendwechselsignal auszulösen.

Chefaufseher Achleitner kauft Deutsche Bank-Aktien


In der vergangenen Woche sorgte aber auch ein anderer Insiderkauf für erhebliches Aufsehen. So erwarb Aufsichtsratschef Paul Achleitner, der seit 2012 als Chefaufseher der Skandalbank fungiert, für fast eine Million Euro insgesamt mehr als 145.000 Aktien. Ein Mann, der sämtliche Verfehlungen der Manager bislang überstanden und den angekündigten massiven Abbau von 18.000 Stellen abgesegnet hat, stuft nunmehr die Aktie offensichtlich als kaufenswert ein. Nun darf man gespannt sein, ob sich Achleitners Expertise als richtig erweisen wird, schließlich gilt die Bankaktie auch dank seiner Arbeit nicht gerade als Vorzeigeunternehmen. Mit Blick auf die Dreijahresperformance rangiert die Deutsche Bank auf dem drittletzten Platz, während sie bei der historischen 30-Tage-Volatilität derzeit auf dem dritten Platz liegt. Da Volatilität als eine bewährte Kennzahl für das Risiko eines Investments fungiert, sollten Anleger dies auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Charttechnik Deutsche Bank
Unter charttechnischen Aspekten kann man der Aktie der Deutschen Bank zwar einen Rebound attestieren, die Gesamtlage stellt sich aber weiterhin eher als hoffnungslos dar. Vor zwei Monaten rutschte der DAX-Wert zeitweise sogar unter die Marke von sechs Euro und markierte damit ein neues Rekordtief. Auf die Laune chartorientierter Investoren drückt vor allem die seit Ende 2017 zu beobachtende 200-Tage-Linie, die im Bereich von 7,50 Euro angesiedelt ist. Außerdem bewegt sich die Aktie in einem langfristigen Abwärtstrend, dessen obere Begrenzung im Bereich von 15 Euro verläuft. Das heißt: Von einem Ausbruch und einem damit verbundenen Trendwechselsignal sind wir derzeit "meilenweit" entfernt. Den Blick nach oben gerichtet, trüben auch die im Bereich von sieben Euro angesiedelten Widerstände die weiteren Perspektiven. Ihr Überwinden dürfte angesichts der allgemein angeschlagenen Marktstimmung derzeit relativ unwahrscheinlich sein. Und auch der Timingindikator Relative-Stärke-Index liefert gegenwärtig keine Kaufargumente, schließlich bewegt er sich mit aktuell 48 Prozent ganz klar in der marktneutralen Zone.

Kaufinteresse bei Börsenneuling DFV


Der Börsengang der Deutschen Familienversicherung DFV im Herbst vergangenen Jahres erwies sich bislang als Misserfolg. Emittiert zu 12 Euro hat der Titel bislang zehn Prozent an Wert verloren. In der zweiten Julihälfte nutzten nun zwei Manager das gedrückte Kursniveau, um DFV-Aktien zu kaufen. Besonders kräftig zugegriffen hat Aufsichtsrat Luca Pesarini, der über seine Haron Holding insgesamt rund 23.700 Anteile im Wert von über 231.000 Euro erworben hat. Vorstandschef Stefan M. Knoll zeigte sich weniger risikofreudig und erwarb für 20.200 Euro "lediglich" 2.000 Papiere.

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