Der Richter gibt den Streitparteien nun noch rund einen Monat Zeit. Dann will er entscheiden, ob er die Fortsetzung von Prozessen um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter erlaubt, die er wegen der Vergleichsverhandlungen vor Monaten ausgesetzt hatte.

Bayer selbst bleibt zuversichtlich, einen Vergleich schließen zu können. Für die im Dax notierten Aktien zeichneten sich am Freitag vor dem Handelsstart leichte Verluste ab. Der deutsche Konzern hatte sich eigentlich schon Ende Juni den Befreiungsschlag in der Causa Glyphosat erhofft und einen fast 11 Milliarden US-Dollar (aktuell rund 9,3 Mrd Euro) schweren Deal zur Beilegung des Streits angekündigt. Allerdings hatten dem nicht alle Kläger zugestimmt. Zudem störte sich Bundesrichter Chhabria an dem gesonderten Teil der Vereinbarung, der mögliche künftige Fälle abdeckt.

Angesichts der Skepsis des Richters zog Bayer den Antrag auf Zustimmung zum Umgang mit den möglichen künftigen Fällen zurück. Bayer will drohende künftige Fälle mit vom Tisch haben, um das Glyphosat-Thema ein für alle Mal zu beenden. Der Ansatz bleibe, eine umfassende Lösung zu finden, hatte Bayer-Chef Werner Baumann Anfang August im Zuge der Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal gesagt. Ein neuer Vorschlag werde mit den Repräsentanten künftiger Fälle besprochen, hatte es da geheißen.

dpa-AFX