DAX: Gut unterstützt ins neue Jahr



Bevor es zu den Einzelwerten geht, wollen wir uns den DAX näher betrachten. Am vergangenen Freitag legte der Index der 30 deutschen Blue Chips um fast vier Prozent zu. Damit könnte sich die Linie um 10.400 Zähler zunehmend als Unterstützung im mittelfristigen Bereich beweisen. Längerfristig betrachtet ist um 10.000 / 10.175 Zählern eine Kaufbasis erkennbar; dies geht aus nachfolgendem Monatschart hervor. Dabei spiegelt jeder Balken die Kursbewegungen innerhalb eines Handelsmonats wider. Die blaue Linie im oberen Chartteil stellt die 200-Tagelinie (9-Monatslinie) dar und gibt damit das Trendverhalten des DAX in geglätteter Form wider. Dieser gleitende Durchschnitt fällt bereits seit dem Frühjahr 2017. Im Herbst wurde zudem der Aufwärtstrendkanal (blau schraffiert) nach unten durchstoßen - ein Verkaufssignal.

Die Grafik unterhalb des Monatscharts zeigt den prozentualen Abstand zwischen 200-Tagelinie und Indexstand. Je größer dieser Abstand ist, desto überkaufter / überverkaufter gilt der DAX. Mit einem prozentualen Abstand zwischen gleitendem Durchschnitt und DAX-Stand von derzeit 12,2 Prozent bewegt sich dieser Indikator auf neutralem Gebiet.



Hinweis: Börse Online veröffentlicht täglich eine aktuelle Analyse zum DAX unter kurz- und mittelfristiger Betrachtungsweise. Diese tägliche Analyse ist auf der Startseite zu finden.

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Die Guten: Charttechnisch aussichtsreiche Aktien im DAX



Wenden wir uns fünf Einzelwerten zu, die charttechnisch auf der Long-Seite überzeugen.

Commerzbank-Aktie: Ein Fall für Schnäppchenjäger



Kurs am 7. Januar 2019: 6,11 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 5,50 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 7,82 Euro / 8,60 Euro (200-Tagelinie)

Steht die Commerzbank-Aktie vor einem Comeback nach oben? Aktuell zeichnet sich eine Bodenbildung um 5,50 Euro ab. Die Rede ist vom letzten Wochen-Candle des vergangenen Jahres: Mit ihrem kleinen Kerzenkörper und relativ langem unteren Docht (grüner Pfeil) ist diese Formation grundsätzlich als positiv zu bewerten. Denn diese Kerze signalisiert: Auf diesem Kursniveau sind Investoren bereit zu kaufen. Und so gestaltete sich die erste Woche des neuen Jahres als freundlich: Die Notierungen stiegen bis auf 6,17 Euro - eine Wochen-Performance von bis zu 6,2 Prozent.

Auf diese positive Vorgabe zu Jahresbeginn lässt sich aufbauen. Rückblick: Die Notierungen haben Ende Januar 2018 bei 13,82 Euro ihr Vorjahreshoch markiert. Im weiteren Jahresverlauf fielen die Kurse kontinuierlich bis auf ein Jahrestief von 5,50 Euro zurück - ein Kursverlust von 60 Prozent. Ende vergangenen Jahres kostete eine "Coba"-Aktie fast 35 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage (siehe Grafik unterhalb des Charts). Die Aktie gilt unter Chartisten damit als stark überverkauft. Rückblickend betrachtet ist das eine Größe, die zu einer Erholung aufruft.

Eine Gegenbewegung nach Norden könnte im ersten Schritt bis in den Bereich um 7,82 Euro führen. Hier fand sich im Vorjahr eine Unterstützung, die sich zwischenzeitlich in einen Widerstand nach oben verwandelt hat. Spätestens im Bereich der fallenden 200-Tagelinie (blaue Kurve) sollten sich Anleger auf eine potenzielle Korrektur einstellen und Kursgewinne absichern. Gefahr droht bei einem Unterschreiten der Kursmarke von 5,50 Euro.



Auf Seite 3: Deutsche Bank





Deutsche Bank-Aktie: Viel Spielraum nach oben



Kurs am 7. Januar 2019: 7,45 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 6,70 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 8,75 / 9,62 Euro (200-Tagelinie)

"Wo viel verloren wird, ist manches zu gewinnen", sagte einst Goethe. Ob das auch für den Aktienkurs der Deutschen Bank zutrifft, muss sich erst noch zeigen. Doch die Basis für einen neuerlichen Kursaufschwung könnte gelegt sein. Wenn es auch nicht der ganz große Sprung sein wird, so könnte sich zumindest eine mittelfristige Erholung einstellen, die im Idealfall bis an die 200-Tagelinie heranführen sollte. Diese verläuft bei aktuell 9,60 Euro, so dass wir uns einem nicht zu unterschätzenden Erholungspotenzial von knapp 30 Prozent gegenübersehen.

Was das Papier der Deutsche-Bank-Aktie mittelfristig attraktiv erscheinen lässt: Der Aktienkurs notiert knapp 30 Prozent tiefer als im Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Diese Zahl lässt sich aus dem Graf unterhalb des nachfolgenden Wochencharts ablesen. Rückblickend betrachtet ist diese eine Größe, die auf eine überverkaufte Marktsituation schließen lässt. Dabei könnte sich die 6,70er-Eurolinie als Unterstützung erweisen. Hier tritt verstärkt Kaufinteresse zutage; dies lässt sich an den Tiefstkursen der vergangenen drei Wochenkerzen ablesen. Noch aber befinden sich die Aktien in einem intakten Abwärtstrend, der erst bei Kursen oberhalb von 7,80 Euro durchbrochen wäre. Weitere Hürden auf dem Weg in Richtung 200-Tagelinie warten bei 8,00 Euro, sowie an der 8,76er-Linie.



Auf Seite 4: RWE





RWE-Aktie: Langsam, aber stetig aufwärts



Kurs am 7. Januar 2019: 19,91 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 18 Euro (Aufwärtstrendlinie)
Nächster mittelfristiger Widerstand: 20 Euro (200-Tagelinie ) / 23,30 Euro

Steht jetzt eine Kaufwelle bei den RWE-Aktien ins Haus? Wenn auch nicht am heutigen Montag (Eröffnungskurs -0,2%), so überzeugt der Titel doch mittelfristig auf der Long-Seite. Denn mit aktuellen Kursen um 20 Euro notieren die Anteilsscheine nicht nur an einer bedeutsamen Kursmarke, sondern zudem auf dem Niveau ihrer 200-Tagelinie (blaue Kurve im oberen Chartteil). Käme es zu einem Ausbruch über diesen gleitenden Durchschnitt, so wäre dies als Kaufsignal zu verstehen. Dann nämlich lägen die Kurse wieder oberhalb ihrer Durchschnittspreise der vergangenen 200 Handelstage.

Die RWE-Notierung bewegt sich seit Ende 2015 bereits in einem intakten, langfristigen Aufwärtstrend. Dieser ist im nachfolgenden Chart klar ersichtlich. Etwaige Korrekturbewegungen stoppten nahezu punktgenau auf dieser Trendgeraden (grün markiert). Dies war auch in der letzten Handelswoche des vergangenen Jahres der Fall. Aktuell verläuft diese Trendgerade bei 18 Euro - eine Kursmarke, die wir als Unterstützung benennen. Setzt sich die freundliche Entwicklung der ersten Börsenwoche 2019 fort, so sehen wir das erste Kursziel im Bereich um 23,31 Euro; dort lag das Jahreshoch aus 2017. Damit locken die Papiere des Energiekonzerns mit einem Kurspotenzial von ansehnlichen 17 Prozent - mit der anschließenden Chance auf mehr.



Auf Seite 5: Bayer





Bayer-Aktie: Anleger bauen auf die Unterstützung



Kurs am 7. Januar 2019: 64,41 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 58,34 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 72,00 / 80,00 Euro

Was für ein Kaufsignal! Die Aktien von Bayer kosteten zum Jahresende hin mit 58,34 Euro so wenig wie letztmalig im Jahr 2012. Das ruft zu Jahresbeginn offenbar Schnäppchenjäger auf den Plan. Es ist nicht zuletzt die positive Wochenkerze von Ende Dezember (grüner Pfeil), die zum Kaufen des Papiers ruft. Eine positive Candle für sich ist zwar noch kein Kaufsignal, doch mit den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Woche (+8,9%) sorgte die anschließend stark positive, weiße Kerze (großer weißer Kerzenkörper mit fast keinen Dochten) für eine Kaufbestätigung. Damit sollte sich die freundliche Tendenz bei den Bayer-Aktien fortschreiben, auch wenn die Aktie am Montag, 7. Januar, zur Börseneröffnung rund 0,7 Prozent an Wert verlieren.

Seit dem Allzeithoch bei 146,65 Euro (April 2015) haben die Titel 55 Prozent an Wert eingebüßt. Bayer hatten wir im Rahmen einer Einzelanalyse am 24. Oktober 2018 bei einem Kurs von 68,50 Euro zum Verkaufen gestellt mit einem Kursziel von 59,17 Euro. Dieses Kursziel wurde Ende 2018 nahezu punktgenau erreicht - Zeit für eine Neubewertung; Zeit um sich der Long-Seite zu widmen. Denn die Titel des Pharmakonzerns gelten noch immer als überverkauft. Hiervon zeugt der prozentuale Abstand zwischen Aktienkurs und 200-Tagelinie, wie er in der Grafik unterhalb des Tagescharts dargestellt ist. Was jetzt noch fehlt, wäre ein kraftvoller Sprung über die 65er-Marke. Dies wäre ein neuerliches Kaufsignal mit einem nachfolgenden Kursziel von dann 72 Euro. Im mittelfristigen Zeitfenster sehen wir sogar ein Erholungspotenzial bis an die 80-Euromarke heran - siehe nachfolgenden Wochenchart.



Auf Seite 6: Wirecard





Wirecard-Aktie: Wann das Comeback beginnt



Kurs am 7. Januar 2019: 135,45 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 120 / 121 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 146 / 149 Euro (200-Tagelinie).

Steht bei den Wirecard-Aktien ein neuer Höhenflug ins Haus? Am Montag, 7. Januar, klettert die Notierung nach Börseneröffnung um knapp 1,5 Prozent. Im aktuellen Chartbild bildet sich damit im Bereich um 120 /126 Euro eine Unterstützungszone heraus: Bereits seit mehr als sieben Wochen bewegen sich die Notierungen in einer Seitwärtsphase. Dabei weisen die unteren Schatten der einzelnen Wochenkerzen auf die zunehmende Kaufbereitschaft der Anleger auf diesem Kursniveau hin - Zeit für einen Rückblick: Die Wirecard-Aktie gehört mit einer 2018er-Jahresperformance von 114 Prozent zu den Outperformern: Der Preis des DAX-Neuankömmlings (vormals im TecDAX vertreten) stieg im Vorjahr von 93 Euro bis auf 199 Euro.

Seit dem Allzeithoch Anfang September korrigierte der Aktienkurs bis knapp an die Marke von 122,35 Euro heran, wo sich eine Unterstützungslinie findet; diese rührt noch vom Juni / Juli 2018 her. Und genau dieses Kursniveau macht die Aktien des Zahlungsdienstleisters aktuell so attraktiv. Denn mit den heutigen Notierungen kostet eine Aktie knapp zehn Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage - siehe Grafik unterhalb des Kerzencharts. Die Aktie ist damit als überverkauft einzustufen und könnte entsprechendes Aufwärtspotenzial besitzen. Die weiterhin ansteigende 200-Tagelinie spricht zudem von einem grundsätzlich intakten, mittelfristigen Aufwärtstrend. Ein Sprung über diesen gleitenden Durchschnitts (derzeit bei 149 Euro verlaufend) würde ein Kaufsignal generieren. Langfristig dürfte an das bisherige Allzeithoch bei 199 Euro angeknüpft werden.



Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.