Wedbush-Staranalyst Dan Ives sieht Tech erst am Anfang eines dreijährigen Booms – trotz hoher Bewertungen. Seine Favoriten: Software & Cybersecurity.

Dan Ives ist nicht bekannt für Understatement. Doch was der langjährige Tech-Analyst von Wedbush in seinem neuesten CNBC-Interview skizziert, übersteigt selbst die Erwartungen eingefleischter Bullen: „Wir stehen erst ganz am Anfang eines goldenen Zeitalters für Technologie.“ Ein Satz mit Wucht – und mit weitreichenden Konsequenzen für Anleger.

Ives sieht die derzeitige Rally der Tech-Werte nicht als Übertreibung, sondern als Beginn eines mehrjährigen Aufschwungs. Katalysator sei die Künstliche Intelligenz, deren Auswirkungen gerade erst spürbar würden: „Die zweiten, dritten und vierten Ableitungen der AI-Revolution fangen erst an, durchzuschlagen.“ Software, Halbleiter, Sicherheitslösungen, Konsumtechnologien – für Ives ist klar: „Das ist der Weg zu einem Nasdaq bei 22.000 oder 23.000 Punkten.“


Infront Nasdaq 100 (WKN: A0AE1X)

Drei Jahre Aufwärtstrend – trotz Risiken

Zwar gesteht Ives ein, dass es auf diesem Weg Rücksetzer geben werde – etwa durch geopolitische Risiken oder geldpolitische Unsicherheit. Doch genau diese Momente böten Einstiegschancen für langfristig orientierte Investoren. „In meiner ganzen Karriere waren es diese Phasen, die die besten Chancen eröffnet haben.“

Ives geht davon aus, dass in den kommenden drei Jahren rund zwei Billionen Dollar zusätzlich in den Tech-Sektor fließen werden – Investitionen in neue Infrastruktur, Cloud-Kapazitäten, KI-Lösungen, Sicherheitssoftware und Plattformdienste.

Bewertungen? Nur scheinbar hoch

Kritik an der aktuellen Bewertung vieler Tech-Werte wischt der Analyst entschieden beiseite: „Wer nur auf Bewertungen schaut, hat in den letzten 20 Jahren alle transformativen Tech-Stocks verpasst.“ Die heutigen KI-getriebenen Entwicklungen seien nicht mit der Dotcom-Blase der 90er-Jahre vergleichbar. 

Es handele sich um den größten technologischen Umbruch seit Jahrzehnten – und der sei in vielen Bewertungsmodellen noch gar nicht abgebildet. „Viele Bären verstecken sich in ihren Höhlen, weil sie KI nicht in die Tabellen bekommen“, sagt Ives mit einem Seitenhieb auf vorsichtige Marktteilnehmer.

Die Favoriten: Software und Cybersecurity

Besonders optimistisch zeigt sich der Wedbush-Analyst für den Software- und Cybersicherheitsbereich. Dort würden sich die Anwendungsfälle der KI besonders schnell materialisieren – mit enormem Potenzial. Namen wie Palantir, MongoDB, Snowflake und Datadog nennt er als Beispiele, die stark von AI-getriebenem Datenmanagement profitieren könnten.

Noch deutlicher wird er beim Thema IT-Sicherheit: „Cybersecurity könnte der größte Outperformer im ganzen Tech-Universum werden.“ Seine Favoriten: CrowdStrike, Zscaler, CyberArk.

Für Dan Ives ist daher klar: Wer glaubt, dass die Tech-Rally seit den Tiefs im Oktober 2022 schon das Ende der Fahnenstange markiert, unterschätzt die Tragweite der kommenden Entwicklungen. „Das Popcorn kann man sich schon mal rauslegen – die große Show beginnt jetzt erst.“

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