Es ist der Traum eines jeden Anlegers: Eine Aktie genau dann zu kaufen, wenn sie ihren Tiefpunkt erreicht hat und sie beim Höchststand wieder verkaufen. Das ist kein einfaches Vorhaben, doch gibt es einen Trick, der einem dabei helfen kann: Insider.

Damit ist gemeint: Die Kauftrends von Leuten, die nah am Geschehen sind, zum Beispiel leitende Angestellte oder Vorstandsmitglieder zu verfolgen. Denn die kennen die genauen Hintergründe und Informationen eines Unternehmens ganz genau. Die Finanzanalyse-Website TipRanks hat sich auf die Suche nach Aktien gemacht, die dieses Jahr bereits zwar extrem gefallen - aber jetzt auch extrem gefragt sind. Eine Aktie hebt sich dabei besonders hervor.

Match Group - Love is in the App


Es ist die am meisten heruntergeladene, umsatzstärkste und vermutlich auch die beliebteste Dating-App der Welt: Tinder. Mutterkonzern von Tinder ist die Match Group, die daneben noch zahlreiche weitere Apps wie OKCupid oder Plenty of Fish auf der ganzen Welt anbietet. Doch obwohl der Markt für Online-Dating nach wie vor boomt - laut Grand View Research soll er bis zum Jahr 2030 jedes Jahr rund 5,5 Prozent wachsen - hatte es die Match-Group-Aktie dieses Jahr nicht leicht.

Das Dating-Wertpapier liegt seit Jahresanfang fast 50 Prozent im Minus. Im zweiten Quartal, das am 30. Juni endete, fuhr das Unternehmen beim Ergebnis je Aktie einen Verlust von 0,11 Dollar ein. Ein Jahr zuvor waren es noch 0,46 Dollar je Aktie. Der Umsatz konnte zwar um 12 Prozent auf 795 Millionen Dollar zum Vorjahr wachsen - die Markterwartungen erfüllte der Konzern damit aber nicht und lag außerdem unter dem Umsatz des ersten Quartals.

Das lag laut TipRanks unter anderem an der teuren Übernahme vergangenes Jahr von Hyperconnect aus Südkorea - die größte Akquisition, die die Match Group je machte. Sie kostete 1,725 Milliarden Dollar. Welche Zahlung außerdem belastete: Im Dezember wurde der lange Rechtsstreit der Tinder-Gründer beigelegt - die Match Group beendete die Klage mit einer Zahlung von 441 Millionen Dollar. Zudem verließ Tinder-Chefin Renate Nyborg das Unternehmen kürzlich.

Dass die Aktie seit Jahresanfang aktuell fast 50 Prozent im Minus ist, könnte nun jedoch die perfekte Einstiegsgelegenheit sein: Bernard Kim jedenfalls, CEO der Match Group, kaufte vergangene Woche rund 16.000 Aktien. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten ein Umsatzwachstum von über sieben Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar sowie ein Plus beim Gewinn je Aktie von über 100 Prozent auf 1,88 Dollar. Piper Sandler-Analyst Matt Farrell ist ebenfalls optimistisch: "Wir mögen diesen Namen weiterhin, da Online-Dating nicht verschwindet, und dies ist der Name, den man in diesem Bereich besitzen sollte. Tinder ist immer noch die am häufigsten heruntergeladene Dating-App der Welt.". Seine Einstufung: Overweight! Kursziel: 80 Dollar - das entspricht derzeit einer Kurschance von 16 Prozent.