Die Offerte für den Wiesbadener Immobilienfinanzierer verlängert sich damit automatisch bis zum 2. Februar. Zum ursprünglichen Ende der Frist am Mittwoch drohte dem Trio eine Niederlage. Bis Montagabend hatte es sich erst knapp fünf Prozent der Anteile sichern können. Mehrere Hedgefonds, die zusammen mehr als 20 Prozent halten, hatten angekündigt, zu 29 Euro je Aktie nicht zu verkaufen.

Nun haben Advent & Co noch einmal die Gelegenheit, zumindest einen Teil der Aktionäre auf ihre Seite zu ziehen und zu eruieren, zu welchem Preis sie zum Verkauf bereit wären. Retten können sie die Übernahme - trotz der gesenkten Hürde - wohl nur mit einer Aufstockung der Offerte. Diese ist bisher jedoch nicht in Sicht. Dazu müssten sich die drei Bieter untereinander erst noch verständigen. Advent und Centerbridge halten je 37 Prozent an der gemeinsamen Bietergesellschaft. Sie hatten den kanadischen Pensionsfonds CPPIB ins Boot geholt, der 21 Prozent beisteuert. Der Vorstand der Aareal Bank um seinen neuen Chef Jochen Klösges hatte sich hinter den Verkauf gestellt.

An der Börse war die Hoffnung auf ein Zustandekommen der Transaktion mit dem Nahen der Frist geschwunden: Die Aktie der Aareal Bank gab am Dienstag um bis zu vier Prozent auf 26,64 Euro nach, am Nachmittag lag sie mit 27,74 Euro weiterhin unter dem bisherigen Angebot.

Mit der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL), die 6,5 Prozent an der Aareal Bank hält, hat Insidern zufolge bisher nur ein Großaktionär angekündigt, die Offerte anzunehmen und seine Aktien anzudienen. Mit den Hedgefonds Petrus Advisers und Teleios gab es Finanzkreisen zufolge bisher keine Gespräche. Sie hatten zuletzt ihre Ablehnung bekräftigt, weil sie das Angebot für deutlich zu niedrig halten. Teleios-Mitgründer Adam Epstein hält mehr als 40 Euro je Aktie für gerechtfertigt. Teleios hält rund sechs Prozent an dem Immobilienfinanzierer.

Petrus, die direkt und über Derivate mehr als 15 Prozent der Anteile an der Aareal Bank kontrolliert, hält vor allem die IT-Tochter Aareon für deutlich wertvoller als das Angebot dies widerspiegle. Die Bank und ihre Tochter seien zusammen 3,2 bis 4,0 Milliarden Euro wert. An Aareon ist Advent seit 2020 bereits mit 30 Prozent beteiligt. Unklar ist, wie sich der tschechische Unternehmer Daniel Kretinsky verhält, der erst im Herbst bei der Bank eingestiegen war - als diese schon mit Advent über einen Einstieg verhandelte.

rtr