Nachdem sich der Bitcoin in der vergangenen Woche zunächst seitwärts bewegt hatte, fiel er zum Wochenschluss dann wieder unter die Marke von 9.000 US-Dollar. Gestern gab es einen plötzlichen Kursanstieg auf erneut über 9.000 Dollar. Im asiatischen Handel hingegen ging es heute erneut steil nach unten bis auf rund 8.600 Dollar. Der Preis hat sich damit deutlich von der 200-Tagelinie entfernt und schickt sich an, auch die 50-Tagelinie zu durchbrechen, die vorläufig noch als Widerstand nach unten fungiert. Kommt es zum Durchbruch, könnten schnell die Tiefststände um 7.500 Dollar im Oktober erreicht werden. Auch ein Kursrutsch darunter wäre dann im Bereich des Möglichen. Viele Altcoins halten sich dagegen vergleichsweise gut und zeigen häufig eine bessere Performance als der Bitcoin. Kommt der Bitcoin aber weiter ins Rutschen, können sie sich der Abwärtsbewegung natürlich ebenfalls nicht entgegenstemmen.

Wiederholt sich die Geschichte?


Das Ende Oktober gebildete Death Cross beim Bitcoin erwies sich kurzfristig als grandioses Fehlsignal. Denn unmittelbar nach Bildung gab es einen der größten Kurssprünge aller Zeiten beim Bitcoin, der sich innerhalb von 24 Stunden um in der Spitze mehr als 40 Prozent befestigen konnte. Von daher erscheint interessant, noch einmal den Verlauf nach dem letzten Death Cross Ende März 2018 zu betrachten. Auch damals gab es danach einen kurzfristigen Anstieg des Bitcoin-Preises um 50 Prozent. Nicht unmittelbar danach wie diesmal, aber immerhin nur zwei Wochen später. Zwar verzerrt der Hype Ende 2017 die Situation etwas. Dennoch erinnert der Chartverlauf seit Februar 2018 mittlerweile doch stark dem jetzigen seit Juni 2019 (vgl. Zweijahreschart von Bitcoin unten). Wenn sich das fortsetzt, könnte jetzt der Durchbruch durch die 50-Tagelinie bevorstehen und anschließend der Preis unter das Zwischentief Ende Oktober fallen und bis in den Bereich um 7.000 Dollar gehen.

2018 ging der Kursverfall ja nach zwischenzeitlicher Erholung und Konsolidierung dann Monate später noch deutlich tiefer. Mit dem Resultat, dass Ende 2018 die Kurse - trotz zwischenzeitlichem 50-prozentigem Kurssprung nach dem Death Cross - um 50 Prozent tiefer notierten als zum Zeitpunkt des Death Cross. Damals wie heute galt: Das Death Cross erwies sich kurzfristig als völliges Fehlsignal. Ob es sich wie 2018 mittelfristig auf Sicht eines Dreivierteljahres dann doch als richtiger Indikator erweist, wird man Mitte nächsten Jahres wissen. Würde sich die Analogie fortsetzen, müsste der Bitcoin-Preis von seinem Stand zum Zeitpunkt des Death Cross im Oktober (knapp 9.000 Dollar) ja noch einmal um 50 Prozent fallen, das wären dann 4.500 Dollar.

Das halten wir aus derzeitiger Sicht dann doch für übertrieben. Eine weitere Korrektur ist nicht unwahrscheinlich. Allerdings sollte aus derzeitiger Sicht spätestens bei 6.000 Dollar Schluss sein. Wer langfristig investiert ist, muss immer wieder diese kurzfristigen Schwankungen aushalten. Trader können zwar versuchen, diese kurzfristigen Trends zu spielen. Es hat sich aber immer wieder erwiesen, dass kurzfristige Prognosen beim Bitcoin extrem schwierig sind. Gerade wenn ein kurzfristiger Trend klar zu sein scheint, kommt es völlig abrupt dann zu einer Wendung. Das ist allgemein in jungen und noch nicht so entwickelten Märkten wie dem Bitcoin- bzw. Kryptomarkt häufig zu beobachten.