Ein nicht unbedeutender Teil der Anleger dürfte einen weiteren Kursrutsch fürchten. Dass sich Schnäppchenjäger tendenziell immer noch fernhalten und Ausbruchsversuche postwendend abverkauft werden, spricht für eine nach wie vor hohe Nervosität unter Marktteilnehmern.

Geopolitische und makroökonomische Sorgen dominieren weiterhin


Die geopolitischen als auch makroökonomischen Sorgen bleiben weiterhin schwelend. Die jüngste US-Notenbanksitzung der Federal Reserve (Fed) hat Anlegern die Unsicherheit in puncto zukünftiger Geldpolitik nicht nehmen können. Die dominierende Sorge bleibt nach wie vor, dass der Währungshüter schneller an den Zinsschrauben drehen könnte als bislang angenommen. Auf einen tatsächlichen Zinsschritt auf der nächsten März-Sitzung wollte sich Fed-Chef Jerome Powell allerdings nicht festnageln. Vor diesem Hintergrund stochern Börsianer weiterhin im Nebel, wenn es um die zukünftige Geldpolitik geht.

Fed entzieht Märkten Liquidität und damit einen Nährboden für Bitcoin und Co.


Wichtig bleibt zudem der Blick auf die sich über Jahre aufgestaute Bilanzsumme der Fed, welche durch den Ankauf von Staatsanleihen in der Vergangenheit mittlerweile auf fast neun Billionen Dollar angestiegen ist. Mit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im März 2020 in der westlichen Welt pumpte die Fed verstärkt liquide Mittel in die Märkte, um diese zu stützen und letztendlich vor dem Kollaps zu bewahren.

Das im Fachjargon sogenannte "Tapering"-Manöver, welches ein Abschmelzen der noch bestehenden Anleihekäufe vorsieht, soll Anfang März auslaufen. Das Entziehen von Liquidität dürfte nicht zuletzt tendenziell zulasten von riskanten Anlageklassen wie etwa Krypto Assets gehen.

Der Spagat, die Inflation zu bekämpfen, ohne die Konjunktur dabei abzuwürgen und die Märkte damit behutsam auf eine Zinswende vorzubereiten, gestaltet sich offensichtlich schwieriger als im Vorfeld erwartet. In den USA notierte die Teuerung im Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 7,0 Prozent und damit so hoch wie seit 1982 nicht mehr. Nun will die Fed mit restriktiven Maßnahmen der Inflation wieder Herr werden.

Geopolitische Risiken zwischen Ukraine und Russland bleiben schwelend


Die geopolitischen Risiken zwischen der Ukraine und Russland befinden sich weiterhin alles andere als aus den Augen und damit aus dem Sinn von Anlegern. Das politische Säbelrasseln dürfte noch eine Weile andauern. Die Situation wirkt nach wie vor festgefahren. Somit bleibt der Konflikt ein klassisches Damoklesschwert für die Märkte. Eine militärische Eskalation wäre ein harter Schlag ins Kontor für die globalen Finanzmärkte.

Charttechnische Konstellation gestaltet sich weiterhin fragil - Bitcoin scheitert an psychologischer 40.000er-Marke


Auch wenn Anlegern am vergangenen Wochenende ein erneuter Abverkauf erspart geblieben ist, stehen Bitcoin und Co aus charttechnischer Konstellation weiterhin auf tönernen Füßen. Für eine nachhaltige Rückeroberung der psychologischen Marke von 40.000 Dollar müssen Börsianer weiterhin Geduld mitbringen. Angesichts besagter Risiken rund um die zukünftige US-Geldpolitik und den geopolitischen Sorgen zwischen der Ukraine und Russland befinden sich die Märkte in einem klassischen "Risk-off"-Umfeld.

Sollte es zu neuen Verkäufen am Markt kommen, würde folgerichtig die 30.000-Dollar-Marke ins Visier der Markteilnehmer geraten.

Assets aus den zweiten und dritten Reihen dürften ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.