Elon Musk hat es wieder einmal getan. Unvergessen ist sein Tweet aus dem Jahr 2018, als er bei einem Tesla-Kurs von 344 Dollar öffentlich darüber nachgedacht hat, Tesla bei 420 Dollar zu privatisieren. Nach dem folgenden Kurssprung der Aktie stoppte die Börsenaufsicht den Handel, und Musk wurde Kursmanipulation vorgeworfen. Beim Bitcoin wäre er diesbezüglich aus dem Schneider. Eine simple Mitteilung, dass er eine größere Bitcoin-Position gekauft hat, würde den Kurs explodieren lassen. Diesmal hat Musk noch nicht einmal einen Tweet abgesetzt, sondern nur in seiner Twitter-Bio den Hashtag #bitcoin eingefügt.

Schon länger wird über einen möglichen Einstieg von Musk beim Bitcoin spekuliert. So hatte der MicroStrategy-Chef Saylor Musk dazu geraten, einen Teil des Tesla-Kapitals von Dollar in Bitcoin umzuschichten. Deshalb machte der Twitter-Eintrag schnell die Runde und ließ den Bitcoin am Freitag innerhalb von Minuten um 20 Prozent nach oben springen. Übers Wochenende bröckelte der Kurs dann wieder ab und ging auf das Ausgangsniveau zurück.

Substanzieller als Späße von Elon Musk sind Nachrichten über ungebrochene Käufe Institutioneller. Die Kapitalzuflüsse von dieser Seite waren ein wesentlicher Treiber der Hausse der vergangenen Monate. Besonders herausstechend sind die stetigen Zukäufe des Vermögensverwalters Grayscale, der mehrere sehr große Kryptofonds anbietet, die fast ausschließlich von Institutionellen nachgefragt werden. Grayscale hält bereits 3,0 Prozent aller umlaufenden Bitcoin. Dabei sind noch nicht einmal die im Lauf der Jahre verloren gegangenen Bitcoin berücksichtigt - Schätzungen zufolge 20 Prozent der umlaufenden Stücke. Grayscale kauft schon lange mehr Bitcoin am Markt, als von den Minern geschaffen werden. Allein seit Jahresbeginn hat Grayscale über 40 000 Bitcoin gekauft, während von den Minern bisher nur 26 000 Stück geschürft wurden. Der Gegenwert des Grayscale Bitcoin Trust beträgt derzeit schon rund 20 Milliarden Dollar. Die Kurskapriolen nehmen zu, eigentlich kurzfristig nicht das beste Zeichen für einen Markt.

Altcoins im Visier des Flash Mob


Da die Reddit-Gruppe WallStreetBets die US-Börse in Aufruhr versetzt hat, könnten deren Aktivitäten nun auf die Kryptomärkte überschwappen. Nachdem der Kurs verschiedener US-Aktien wie Gamestop explodierte und die Wall Street in Aufruhr versetzte, zieht der Flash Mob nun auch an die Kryptomärkte. Neben dem enormen Kursanstieg bei Dogecoin (Coin der Woche, rechts) geriet anscheinend auch Ripples Kryptowährung XRP ins Visier des Trader-Heers.

Am Freitag hatte Ripple ein Antwortschreiben auf die SEC-Klage veröffentlicht, das am Markt gut ankam. Der Kurs sprang um 20 Prozent nach oben. Die große Kursexplosion kam am nächsten Tag, XRP - immerhin die viertgrößte Kryptowährung - stieg in der Spitze um bis zu 100 Prozent.

Auch hier deuten Anzeichen darauf hin, dass WallStreetBets mit konzertierten Aktionen den Preis nach oben getrieben hat. Die Aktionen ähneln denen der altbekannten Pump-and-Dump-Gruppen: Meist folgen den Kursanstiegen deutliche Einbrüche.