Ausgangssituation und Signal



Der Bitcoin versucht an sein bisheriges Allzeithoch anzuknüpfen. Seit dem vergangenen Tief bei 3035 US-Dollar hat sich der Umrechnungskurs der bekanntesten aller virtuellen Währungen gegenüber dem US-Dollar um fast 370 Prozent verteuert. Dies ist ein Plus von mehr als 60 Prozent pro Monat. Viele Marktteilnehmer haben offenbar Angst, zu spät zu kommen und springen sorglos auf den fahrenden Zug auf. Doch die Folgen können fatal sein. Denn die Volatilität des Bitcoins, also die Schwankungsfreudigkeit der Kurse, ist erfahrungsgemäß extrem und fällt zumeist heftig aus.

Am Freitag, 28. Juni, notiert ein Bitcoin (BTC/USD) mit 10.880 US-Dollar. Der Aufwärtstrend ist intakt, keine Frage. Doch dieser könnte schnell ins Wanken geraten. Aktuell nämlich stoßen die Notierungen im Bereich um 14.225 US-Dollar an einen Widerstand. Das aktuelle Wochen-Candlestick mit seinem relativ langen oberen Docht (siehe roter Pfeil) zeugt von der zunehmenden Abgabebereitschaft der Anleger. Angesichts der jüngsten Gewinne verständlich - manch ein Anleger macht Kasse.


Die Charts im Detail



Der Aufwärtstrend des Bitcoin ist gewaltig. Und genau hier liegt die Furcht von uns Chartisten: Die Aufwärtsrallye verläuft für uns Technischen Analysten zu schnell. Will heißen: Die Notierung hat sich heiß gelaufen. Auch wenn der Bitcoin, längerfristig betrachtet, durchaus in Richtung alte Hochs laufen könnte, so sollten sich Akteure dennoch für eine potenzielle Konsolidierung / Korrektur wappnen. Diese könnte rasend schnell bis an die 10.000er-Marke zurückführen. Kurse oberhalb von 14.225 US-Dollar wären hingegen positiv zu bewerten mit einem nachfolgenden Kursziel von 16.790 US-Dollar.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Die weitere Kursentwicklung sollte genau im Auge behalten werden; insbesondere die Formationen bei den Kerzencharts; sie können mögliche Trendänderungen frühzeitig andeuten. Aufgrund der hohen Volatilität beim Bitcoin sind Marktteilnehmer gut beraten, mit einem Stop-Losskurs zu arbeiten - dieser könnte derzeit, bei einer Long-Strategie, knapp unterhalb der 10.000er-Preislinie angelegt sein.

Nächste Widerstände: 14.225 US-Dollar und 20.595 US-Dollar
Nächste Unterstützungen: 10.000 US-Dollar und 9120 US-Dollar (21-Tagelinie)


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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