Bitcoin verliert im zweiten Quartal rund 60 Prozent - größter Quartalsverlust seit über einer Dekade


Für Anleger ist in der vergangenen Woche ein Quartal zum Vergessen zu Ende gegangen. Mit einem Verlust von über 60 Prozent verlor das führende Krypto Asset Bitcoin so viel wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Im Vorjahresquartal hatte der Bitcoin rund 40 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Geldpolitische Sorgen bleiben dominierend - hohe Inflation wird zum Problem


Insbesondere die Furcht vor anhaltend restriktiven Maßnahmen der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks bleibt zentrales Thema an den Märkten. Die Sorge vor raschen Zinsschritten im Kampf gegen die galoppierende Inflation und die damit verbundenen Rezessionsängste gelten weiterhin als Belastungsfaktor Nummer eins für Bitcoin und Co. Nicht zuletzt die Sorge rund um den Krypto-Verleiher Celsius Network bleiben als zusätzlicher Belastungsfaktor anzuführen. Es wächst die Befürchtung, dass in Zukunft eine ganze Reihe weiterer Unternehmen vor ähnlichen Problemen stehen könnten. Celsius Network hatte vor einigen Wochen angesichts der jüngsten Turbulenzen am Markt Kundengelder eingefroren.

Bitcoin-Miner bleiben Unsicherheitsfaktor der Märkte


Weiterhin fungieren die Bitcoin-Miner als ein potenzielles Damoklesschwert für die Märkte. Aus Rentabilitätsgründen könnten diese weiterhin gezwungen sein, ihre Positionen zusehends zu versilbern, um bestehende Ausgaben zu decken. Angesichts zuletzt fallender Kurse neben gleichzeitig steigenden Energiekosten dürfte die Rechnung für viele Miner nicht mehr aufgehen. Eine Kapitulation größerer Mining-Farmen könnte eine Kettenreaktion am Markt auslösen.

Bitcoin: EU nähert sich strikten Geldwäsche-Regelungen für Krypto


Für einen regelrechten Paukenschlag hat die EU in der vergangenen Woche gesorgt. Neben einer vorläufigen Einigung zur Transparenz von Krypto-Asset-Transfers wurde das Regulierungspaket "MiCa" durchgewunken, was die Seriosität im Sektor deutlich erhöhen dürfte. Die Verhandlungsführer des Ratsvorsitzes und des EU-Parlaments hatten am späten Mittwochabend eine vorläufige Einigung im "Transfer of Funds Regulation" erzielt, wodurch der Transfer von Krypto Assets nachverfolgt werden kann. Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Straftaten könnten somit in Zukunft leichter aufgeklärt werden. Damit dürften es in Zukunft deutlich schwerer sein, Krypto Assets für kriminelle Zwecke zu missbrauchen.

MiCa könnte als Blaupause für weitere Länder fungieren


Nur einen Tag später hatte sich die Europäische Union auf eine Regulierung namens Mica (Markets in Crypto Assets) verständigt. MiCa schafft Transparenz im Dschungel der Regulierungen und dürfte als Blaupause für weitere Länder fungieren. Im Raum bleibt jedoch die Frage stehen, ob es gelingt, den Missbrauch von Krypto Assets zu unterbinden, ohne Innovationen abzuwürgen. Durch MiCa dürfte die Branche zudem weitere Seriosität erhalten haben, was neue Käufergruppen anlocken könnte.

Größeres Belastungspotenzial ist für Bitcoin und Co angesichts der bevorstehenden Regulierung meines Erachtens nicht zu erwarten. Das Zünglein an der Waage dürfte die Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks bleiben.