Mit dem Ausbruch über den seit November 2013 bestehenden Widerstand bei 35,70/35,74 Euro lieferte die Deutsche Bank in dieser Woche ein erstes positives Signal. Die seit zwei Monaten dort zu beobachtenden Verkäufe sind abgeschlossen, nun hat die Nachfrageseite wieder die Oberhand bei der Aktie. Zunächst reicht der Spielraum nun bis 37,13/37,91 Euro, dort wartet dann eine weitere, entscheidende Hürde - seit Anfang 2012 nehmen Anleger an dieser Zone wiederholt Gewinne mit.

Warum sollte also diesmal der Ausbruch klappen? Erst ein genaueres Hinsehen zeigt, warum die Prognose positiv ist: Alle Zwischentiefs seit dem erstmaligen Auftreten dieses charttechnischen Widerstandes weisen eine steigende Tendenz auf. Im Klartext bedeutet das, Schnäppchenjäger greifen bei Rückschlägen immer schneller wieder zu, werden also immer ungeduldiger. Wenn die Käufer dieses Verhalten zeigen, ist der Ausbruch nach Norden in naher Zukunft wahrscheinlich, die klassische Chartanalyse kennt dieses Verhaltensmuster auch als steigendes Dreieck, also die Kombination eines horizontalen Widerstandes und eines darunter liegenden Aufwärtstrends.

Dazu kommen positive Signale vom zweiten DAX-Bankentitel Commerzbank, wo ebenfalls der Ausbruch über eine langfristige Widerstandszone geglückt ist. Ob, und wann genau der Ausbruch bei der Deutschen Bank nach oben kommt, weiß natürlich niemand. Fakt ist, dass es danach aber ganz schnell gehen kann. Umso langfristiger und vielbeachteter ein Signal ist, desto nachhaltiger dürften seine Auswirkungen sein.

Wer in das Papier investieren will, kann sich an der 200-Tage-Linie bei aktuell rund 9,10 Euro orientieren. Dem entsprechend weit ist aber auch der Spielraum nach oben gefasst, hier ist Luft bis 16/17,30 Euro. Kurzfristig orientierte Anleger, die vielleicht sogar noch mit Hebelpapieren operieren möchten, können es sich dagegen nicht leisten, dem Markt soviel Luft zum Atmen zu lassen. Sie müssen Stopps knapp unter der 11-Euro-Marke setzen, wo die 21-Tage-Durchschnittslinie mit dem horizontalen Haltebereich und einer Aufwärtstrendlinie zusammen trifft. Ein erstes Kursziel liegt an einer weiteren potenziellen Aufwärtstrendlinie bei 13,40 Euro.

Daher ist es jetzt schon ratsam, die Aktie auf die Beobachtungsliste zu setzen um sofort zu reagieren, wenn das bisherige Mehrjahres-Zwischenhoch um 37,91 Euro überwunden wird. Das Potenzial reicht dann mindestens bis an die langfristigen Widerstände bei 45 bis 50 Euro, so dass bereits ohne Turbo-Zertifikat ordentliche Gewinne winken. Wem das nicht reicht, der muss zum Hebelprodukt greifen, beispielsweise zu dem unten vorgestellten Best Unlimited Turbo Bull der Commerzbank. Allerdings ist ein Stoppkurs bei der Aktie erst bei 32,90 Euro sinnvoll zu platzieren, für vorsichtigere Anleger bietet sich noch die 34er-marke an. Immerhin gilt es, ein eventuelles weiteres Abprallen an dem kommenden Widerstand zu verkraften, bevor ein Durchbruch kommt. Bei einem Hebel von rund vier ist schnell ein Drittel des Positionswertes verloren, wenn der Stopp greift - daher dürften nur kleine Summen riskiert werden.

Wer rechtzeitig bei einer Rally dabei sein will, sollte passende Kandidaten schon vor dem Start eines Aufwärtstrends - kurz vor einem möglichen Ausbruch - im Auge haben. In diese Kategorie gehört die Deutsche Bank: Noch ist es für einen Einstieg zu früh, doch die charttechnische Situation bei dem Papier bessert sich schon seit geraumer Zeit. Nur der Widerstandsbereich um 37/38 EUR ist seit 2012 eine gewaltige Bremse, immer wieder wird hier verkauft. Doch die anschließenden Kursrückgänge stoppen immer schneller, auch Käufer schlagen also immer zügiger wieder zu, wenn das Papier billiger wird. Dass der Ausbruch nach oben in einem allgemein positiven Marktumfeld gelingt, ist entscheidend. Dann ist das Papier aus langfristiger Sicht ein charttechnischer Kauf, erst das 2010er-Hoch über 50 EUR könnte nochmal einen Widerstand darstellen.